Dienstag, 5. Oktober 1971
Der nächste Vollmond verlief ähnlich wie der Erste. Dieses Mal wurde der Wolf unruhiger und Remus erwachte mit einer Reihe tiefer Kratzer.
„Mit etwas Antiseptikum sollten sie schnell heilen!", meinte Madam Pomfrey, welche in den frühen Morgenstunden um ihn herum wirbelte.
„Und noch schneller mit etwas Magie!", lächelte sie mit einem Wink ihres Zauberstabs. Die Wunden schlossen sich fast sofort. Remus starrte begeistert seine Haut an.
„Kannst du die Narben auch verschwinden lassen?", fragte er aufgeregt. Sie schüttelte traurig den Kopf. „Nein Remus, die leider nicht."
„Is'ok", seufzte er und zog sich für die Schule an. Dieses Mal hatte er seine Wechselsachen gleich mitgenommen und sie im Tunnel liegen lassen, sodass er nicht erst in ihr Zimmer zurück musste. Er würde die anderen Jungs in seiner ersten Stunde treffen und sie bis dahin im Unklaren lassen.
„Du musst heute nicht in die Schule", meinte Madam Pomfrey. „Nicht wenn du zu müde bist? Ich kann dir eine Entschuldigung schreiben!"
„Ich möchte gehen", antwortete er. „Ich möchte wirklich."
Pomfrey sah ihn mit ernsten Augen an.
„Na gut, auch okey. Ich befürchte das die Tage um die Verwandlung schlimmer werden je älter Du wirst."
„Dann haben Sie andere Kinder wie mich betreut?" Er wollte sie das schon seit Anfang des Jahres fragen aber er wusste nicht ganz wie.
„Nein mein Liebling, Sie sind der erste Schüler den ich kenne der..."
„Gebissen wurde?"
„Der gebissen wurde", nickte sie dankbar. „Aber ich verspreche, ich weiß was ich tue. Ich habe jede Menge darüber gelesen!"
„Heißt das es gibt Bücher? Über Menschen wie mich?"
„Also, ja. Die gibt es." Sie klang überrascht und setzte sich auf das Bett sobald er sich fertig angezogen hatte.
„Du könntest dir eins ausleihen wenn du möchtest Remus."
Er dachte tatsächlich drüber nach, schüttelte jedoch den Kopf."
* * *
Sie hatten Verwandlung als erstes Fach an diesem Tag, aber McGonagall gab ihm keine Strafarbeiten, obwohl er seine Hausaufgaben vergessen hatte. Sie hatte wohl beschlossen großzügiger mit ihm umzugehen, zumindest um die Tage um die Verwandlung. Sie brachte ihn jedoch dazu zu versprechen, dass er die Hausaufgaben zur nächsten Stunde mitbringen würde. Er tat es und hoffte aufrichtig zu klingen. James, Peter und Sirius verbrachten die halbe Stunde damit seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, aber er ignorierte sie strikt bis McGonagall ihnen androhte sie auseinanderzusetzen.
In der großen Halle, auf dem Weg zu Zauberkunst, wurde Remus bewusst, dass es nun wirklich keinen Ausweg gab. Es war ein gut 5 Minuten langer Weg.
„Also, wo warst du?", fragte Sirius neugierig während er links neben ihm herlief.
„Nirgendwo", meinte er und versuchte schneller zu laufen.
„Oh komm schon", jammerte auch James. „Erzähl es uns! Der selbe Ort bei dem du auch letzten Monat warst?"
„Vielleicht."
„Hattest du wieder Nachsitzen?", fragte Peter, während er Probleme hatte mitzuhalten. Remus verfluchte sich selbst nicht daran gedacht zu haben, Nachsitzen wäre eine perfekte Ausrede gewesen.
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Monolith
Hayran KurguAll the young Dudes. Remus. Sirius. James. Peter. 4 Jungen, eine Lebensgeschichte. Von Freundschaft und Rivalitäten bis zu Liebe und Werwölfen. Die Geschichte der Rumtreiber von 1971 bis 1995. 24 Jahre pures Chaos. Die Geschichte ist geschrieben vo...