Kapitel 1

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Blinzelnd öffne ich meine Augen.

Mein Körper fühlt sich an, als wäre ich von einem Zug überfahren wurden.

Alles tut weh.

Nur langsam erkenne ich etwas von meinem Umfeld.

Ein Raum, fast komplett in weiß gehalten.

Ein Schlauch mit einer Flüssigkeit führt zu meinem Arm und an meinem anderen Arm ist ein Verband.

Erst dann bemerke ich die Person auf dem Sessel.

Er scheint zu schlafen, seine Augen sind geschlossen.

Der Junge hat hellbraune Haare, kommt mir aber nicht bekannt vor.

Kurz denke ich nach.

Wer bin ich eigentlich?

Was kommt mir überhaupt bekannt vor?

Zu einer Antwort komme ich nicht.

Langsam werde ich panisch, mein Herzschlag wird immer schneller, bis schließlich ein unheimlich lautes, nervtötendes Piepen ertönt.

Ich verziehe das Gesicht, als sich plötzlich die Person im Sessel regt.

Er steht auf, steht plötzlich vor mir und sieht mir direkt in die Augen.

Sofort beruhige ich mich und verliere mich in den seinen.

So lange, bis eine gehetzt aussehende Schwester den Raum betritt.

"Sie sind wach.",
ruft sie überrascht.

Der Junge verschwindet sofort wieder in den Sessel, während ich sie verwirrt anstarre.

"Was ist passiert?",
meine Stimme klingt rau, kraftlos, weshalb ich auch sofort nach dem Wasserglas neben meinem Bett greife.

Komischerweise tut der verbundene Arm dabei nicht weh.

Natürlich verschlucke ich mich erstmal an dem Wasser und huste.

Amüsiert sieht mich der Junge dabei an, weshalb ich nur böse zurückfunkle.

"An was können Sie sich erinnern Frau Lee?"

Frau Lee, ist das mein Name?

Der Junge scheint zum ersten Mal gespannt zuzuhören.

"In meinem Kopf ist nichts als Leere.
Alles ist schwarz.",
antworte ich also ehrlich.

Die Krankenschwester nickt dem Jungen kurz zu und verlässt dann den Raum.

"Mein Name ist Lee Minho.",
beginnt er zu erzählen.

"Ich bin 22 Jahre alt und dein Bruder, Ahri."

Ahri, bin das ich?

Als hätte er meine Gedanken gehört, fährt er fort.

"Dein Name ist Lee Ahri, du bist 20 Jahre alt."

Das dauert mir alles zu lange.

"Wieso bin ich hier?"

Traurig sieht Minho mich an.

"Unsere Eltern hatten einen Autounfall.

Du bist die einzige Überlebende."

Meine Eltern sind also tot.

Wieso spüre ich bei dem Gedanken nichts?

"Wie?",
mehr muss ich nicht fragen.

"Ihr wart auf dem Weg zu meinem Dorm von,",
er stoppt kurz, fährt sich durch die Haare,
"eurem Zuhause.

Ich wollte euch zum ersten Mal die Jungs in meinem Dorm vorstellen, da das Entertainment es erlaubt hat.

Die Polizei sagt, ihr seid von der richtigen Straßenseite abgekommen und dann wurdet ihr von einem Lastwagen gerammt.

Mom und Dad waren sofort tot und du lagst drei Monate lang im Koma Ahri.

Zwischenzeitlich ging es dir richtig schlecht, ich dachte....",
er führt den Satz nicht weiter, fängt an zu weinen.

Inzwischen steht er neben meinem Bett und ich zögere nicht lange, nehme seine Hand und halte sie fest.

Minho lächelt leicht.

In dem Moment betreten zwei andere Jungs lachend den Raum, stoppen aber sofort, als sie mich sehen.

I am NOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt