Kapitel 15

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Nachdem Ally und Mason nun auch bei uns stehen herrscht eine ziemliche Stille. Doch nach einigen Minuten bricht Luk das Eis.
Lukas: »Ihr seid also Geschwister«
Dylan: »Ja. Wir wohnen da vorne in dem Haus«
Er zeigt auf ein eher kleineres Haus, was eigentlich gar nicht so wirklich in diese Straße passt.
Lukas: »Darf ich fragen, warum eure Mutter solche Dinge über Lena sagt?«
Diesmal meldet sich Ally zu Wort.
Ally: »Sie kennt ihre Eltern von früher und die meinte, dass ihre Mum schon immer sehr eingebildet ist.«
Lena: »Und deswegen geht sie automatisch davon aus, dass ich so bin, wie meine Mutter?«
Ally: »Scheinbar«
Lukas: »Aber so ist sie doch gar nicht. Ihr müsst sie wirklich besser kennenlernen«
Mason: »Wir müssen gar nichts«
Luk seufzt. So kommen wir definitiv nicht weiter. Ich signalisiere Luk, dass ich gehen möchte, er versteht sofort.
Lukas: »Naja, man kann ja Niemanden zu seinem Glück zwingen. Ich hoffe nur, dass ihr über meine Worte nach denkt«
Er nimmt meine Hand und zieht mich weg. Irgendwie war mir das klar. Luk sieht irgendwie unzufrieden aus.
Lena: »Hey, vielleicht denken sie ja wirklich nochmal darüber nach. Wir können es doch ein anderes Mal wieder versuchen«
Lukas: »Ja, aber ich hasse sowas. Wie kann man nur eine Person verurteilen, mit der man noch nie geredet hat«
Lena: »Ich weiß doch auch nicht«
Ich seufze.
Lukas: »Naja dann fahren eben nur wir wieder zusammen«
Er lächelt mich wieder so atemberaubend an. Ich kann nicht anders, als auch lächeln zu müssen. Er piekst mich wieder in die Seite und fährt weg. Natürlich versuche ich hinterher zu kommen, aber er ist wirklich viel schneller.
Völlig außer Atem lasse ich mich in meiner Einfahrt nieder. Gerade als meine Mum aus dem Haus kommt.
Mum: »Lena ich gehe rüber zu den Meyers. Kommst du dann bitte nache, wenn Lukas rein geht«
Lena: »Ja mach ich«
Luk kommt von seiner letzten Runde zurück.
Mum: »Gut«
Sie lächelt Luk an und geht.
Lukas: »Na, sind wir schon aus der Puste?«
Lena: »Sieht man das nicht. Es kann ja nicht jeder so viel Ausdauer haben, wie du«
Lukas: »Stimmt«
Mit einem schelmischen Grinsen setzt er sich neben mich. Eine angenehme Stille entsteht zwischen uns. Dylan, Ally und Mason sind schon nicht mehr draußen. Die Sonne ist grade dabei, unter zu gehen und langsam wird es kühler.
Lukas: »Ist dir kalt?«
Lena: »Nein, alles gut«
Lukas: »Okay. Und was machst du so in den Ferien?«
Lena: »Wahrscheinlich zu Hause sitzen und mir Serien anschauen. Und du?«
Lukas: »Genau das Gleiche. Vielleicht verbring ich auch ein paar Tage drausen«
Er zwinkert mir zu.
Lukas: »Dieses Jahr fahren wir nicht in den Urlaub, weil bei meiner Mum auf der Arbeit ein Event statt findet. Und ich werd wohl mit meinem Bruder an Halloween rum laufen müssen«
Lena:» Oh, klingt so als hättest du nicht so viel Lust darauf«
Lukas: »Naja.... Aber wenigstens kommt mein bester Kumpel Jaydon mit«
Lena: »Vielleicht sehen wir uns ja. Ich liebe Halloween«
Lukas: »Das wär nice«
Wieder herrscht Stille und mittlerweile ist die Sonne komplett unter gegangen.
Lukas: »Wo ist dein Dad eigentlich?«
Ich bin etwas perplex, weil ich nicht mit dieser Frage gerechnet hab, fange mich aber schnell wieder.
Lena: »Der bereitet sich, glaub ich, grade auf den Fahrradmaraton nächste Woche vor. Zum Glück machst du sowas nicht«
Lukas: »Da kennst du mich aber schlecht«
Woher auch, wir kennen uns seit zwei Tagen.
Lukas: »Ich erzähl dir jezt mal was. Aber das darfst du niemandem weiter erzählen, okay?«
Lena: »Ja versprochen«
Lukas: »Okay. Ich hab früher an Fahhradmarathons teilgenommen. Am Tag vor dem eigentlichen Wettbewerb sind meine damaliger bester Freund und ich die Strecke noch mal abgefahren. Die Eine Kurve war ziemlich eng und dort stand gleich ein Baum. Mein bester Freund ist vor mir gefahren und war zu schnell. Er ist gegen den Baum gefahren und daran gestorben. Die Rettungssanitäter, die ich gerufen hatte, konnten nichts mehr für ihn tun. Am nächsten Tag bei dem Marathon hätte ich fast den selben Fehler gemacht, aber ich konnte zum Glück rechtzeitig bremsen, sonst wäre ich jetzt sicherlich tot«
Geschockt sehe ich ihn an.
Lukas: »Es ist, als hätte er mich davor warnen wollen. Denn, so blöd wie es auch klingt, wäre er nicht gestorben, hätte es vielleicht mich erwischt«
Er seufzt. Ich weiß nicht, was ich darauf sagen soll und denke mir nur, dass er zum Glück nicht gestorben ist.
Eine drückende Stille entsteht und am liebsten würdr ich ihn in den Arm nehmen, traue mich aber nicht.
Lukas: »Es ist passiert und ändern kann man es auch nicht mehr. Ruhe er in Frieden«
Lena: »Ja«
Wir schauen beide nach Oben zu den Sternen.
Lukas: »Versprich mir, dass du das Niemandem erzählst. Das ist wirklich privat.«
Lena: »Ich verspreche es dir und werde es mit ins Grab nehmen.«
Ich halte ihm meinen kleinen Finger hin und er besiegelt unseren Kleinen-Finger-Schwur mit seinem. Jetzt lächelt er wieder.
Lukas: »Danke. Aber lass uns jetzt rein gehen. Es wird kalt.«
Lena: »Ja«
Zum Abschied umarmen wir uns wieder und ich sehe ihm nach, wie er in seinem Haus verschwindet, bevor ich selbst gehe.
Bei den Meyers werde ich sofort von Jana Meyer begrüßt, als sie mich rein lässt. Ich sage ihr und ihrem Mann René kurz Hallo, bevor ich mich mit an den Tisch setze. Natürlich haben die beiden gesehen, dass ich mit Luk alleine war.
René: »Naa Lena, habt ihr euch geküsst?« fragt er mit wackelnden Augenbrauen.
René: »Wenn ihr Kondome braucht, kann ich dir gern welche geben«
Dabei zwinkert er mir zu. Ich verdrehe nur unauffällig die Augen.
Mum: »Ach Lena macht sowas doch nicht, nicht wahr Schatz«
Sie sagt das mit einem Unterton, der nicht duldet, dass ich wiederspreche. Es war auch mehr eine Anweisung, als eine Frage. Ich nicke nur und hoffe, dass wir bald gehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 11, 2024 ⏰

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