SHADOW || kuroken

003

[ Kuroo ]
Ich bin gerade in meinem Schlafzimmer und erledige die Beweisübergabe mit meinem Auftraggeber, als ich Geräusche von Ketten höre.

Schnell springe ich auf und begebe mich in das Zimmer mit meinem Gefangenen. Er ist aufgewacht und reißt nun verzweifelt an den Ketten herum. Schmunzelnd stehe ich im Türrahmen, jedoch kann er mein Grinsen nicht sehen, da ich immer noch die Maske trage.

Als er mich bemerkt, hört er sofort auf und starrt mich nun an.

"Wieso haben Sie ihn getötet?!", schreit der Blonde aufgelöst. "Weil er mein Ziel war und ich dafür eine Menge Kohle bekam.", antworte ich ihm gleichgültig.

"Ziel? Kohle? Fuck! Sind Sie... Shadow?!", quietscht er wie ein aufgeschrecktes Eichhörnchen. "Bingo", gebe ich also ironisch von mir und lehne mich gegen die Wand gegenüber von ihm.

"Was wollen Sie von mir?", fragt er nun etwas ängstlicher nach. "Weiß ich noch nicht. Vielleicht werde ich dich umbringen, laufen lassen.. Mal sehen, womöglich hast du ja auch einen Nutzen für mich."

"Ich kann vieles! Ich würde alles tun, aber bitte lassen Sie mich nicht hier unten krepieren!", ruft er sofort und lehnt sich mir hoffnungsvoll entgegen.

Amüsiert stoße ich mich von der Wand ab und gehe bis zu ihm. Vor ihm angekommen bleibe ich stehen und greife ihm rücksichtslos in die Haare, sodass sich bereits Tränen in seinen Augen bilden. "Du könntest mir zuallererst mal einen blasen.", entgegne ich ihm emotionslos und ziehe seinen Kopf in seinen Nacken.

Geschockt reißt er die Augen auf und versucht sich aus meinem Griff zu befreien, was sich allerdings ohne Hände und Füße als unmöglich erweist.

"Komm runter, Prinzesschen. Ich bin kein Vergewaltiger.", meine ich nur grinsend an den Blonden gerichtet. "...aber ein Mörder?", entgegnet er mit einem verwirrten Unterton.

"Das ist durchaus korrekt. Ich nehme den Leuten zwar ihr Leben, aber nicht ihre Würde.", stelle ich halb ernst, halb amüsiert klar, ehe ich seine Haare loslasse und vor ihm in die Hocke gehe.

Für einen Moment betrachtet mich der junge Mann vor mir, vermutlich versucht er möglichst viele Details von mir zu identifizieren, sodass er mich bei der Polizei verpfeifen kann.

"Können Sie Ihre Maske abnehmen?", fragt er schließlich etwas leiser als zuvor.

Na logisch!

Natürlich setze ich mein Leben und meine Sicherheit aufs Spiel nur um einem nutzlosen Zivilisten mein Gesicht zu zeigen.

"Und von was träumst du nachts? Natürlich riskiere ich alles, nur um jemandem wie dir mein Gesicht zu zeigen.", antworte ich ihm abwertend, ehe ich wieder aufstehe und Richtung Türe gehe.

"Warte! Was passiert jetzt mit mir?!", quengelt der Kleinere rum, woraufhin ich mich genervt zu ihm umdrehe und meine Pistole zücke.

"Wie wäre es wenn du jetzt erstmal deine Schnauze hältst? Sonst muss ich dich wohl erschießen!", entgegne ich ihm genervt und richte sie direkt auf seinen Kopf.

Nur eine kleine Bewegung meinerseits und sein Kopf wird weggefetzt...!

Sofort zuckt er stark zusammen und gibt endlich Ruhe.

"Brav", gebe ich in einem abwertenden Unterton von mir. Anschließend gehe ich erneut zur Türe und verlasse nun den Raum.

Ich muss einen kurzen Flur entlang gehen, ehe ich in meinem Wohnbereich ankomme. Es ist nichts besonderes, aber ein paar einzelne Möbel lassen es wenigstens nach etwas Zuhause-Ähnlichem aussehen.

Grundsätzlich lege ich sowieso nicht viel wert auf Innengestaltung, dennoch bin ich sehr stolz auf mein großes Doppelbett und meine Vitrine mit haufenweise Schwertern, Messern und Pistolen.

Bevor ich jedoch schlafen gehen kann, muss ich noch kurz etwas erledigen.

~

Bereits etwas müde tapse ich in mein "Arbeits"-Zimmer und hole ein Notizbuch aus einer Schublade. In diesem sind haufenweise Striche angeordnet, denn darin notiere ich mir jeden Mord.

Es bringt mir zwar im Prinzip nichts, aber es ist für mich zur Tradition geworden und recht angenehm, um den Überblick zu behalten.

》

Nachdem dies erledigt ist, verstaue ich es wieder und schlürfe anschließend in mein Schlafzimmer. Müde ziehe ich mir alles bis auf die Unterwäsche aus und falle auch schon halb schlafend ins Bett.

Ich muss unbedingt eine Lösung finden...
Ich kann diesen jungen Mann nicht für die Ewigkeit bei mir gefangen halten.