Heute ist es genau 5 Jahre her, seit meine Mutter gestorben ist. Seither wohne ich mit 2 Ärzten und 3 Sanitätern in einem Haus. Und dann noch Bekannten. Jah...jeder aus dieser WG, inklusive meinem Vater, haben in der Sat 1 Serie ,,Auf Streife-Die Spezialisten" mitgespielt.
Man muss nur einmal husten und sie wollen schon mit dir ins Krankenhaus fahren.
Einmal bin ich hingefallen, ja....einfach nur hingefallen, was viele Menschen sehr oft tun, und mein Vater wollte mit mir ins Krankenhaus, da er mich röntgen lassen wollte!
Ich habe ihm dann nur den Vogel gezeigt, doch da um mich rum auch noch die Anderen, Phil, Flo und Dustin, standen, konnte ich schließlich nichts dagegen tun.
Und?...Was hat sich rausgestellt.
Nix gebrochen...
Ich weiß echt nicht warum die Alle so, nein ZU, fürsorglich sind.Ach...Ihr fragt euch jetzt bestimmt wer hier spricht. Ich bin Niklas Hetkamp, naja...alle nennen mich aber eigentlich nur Nik. Außer mein Vater...der sagt immer, dass ich Niklas heiße und nicht Nik.
Sonst hätten meine Mutter und er mich ja Nick genannt. Mhm...mein Vater hatte sich, als Arzt, schon darauf eingestellt, dass meine Mutter sterben würde, doch für mich kam das unerwartet. Ich war damals ja auch erst 10.
Sie hatte einen bösartigen Tumor im Endstadium und die Ärzte konnten nichts mehr für sie tun.In dieser Zeit habe ich mich viel in meinem Zimmer verkrochen und nichts gegessen. Mein Vater war viel für mich da und hat mir immer die Zeit gegeben, die ich brauchte.
Irgendwann hat er dann Geldprobleme mit unserem Vermieter bekommen und hatte die Idee, dass ein paar Kollegen von ihm bei uns einziehen. Am Anfang war ich überhaupt nicht damit einverstanden, doch mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und wir sind eine richtige Familie geworden.
,,Nik? Nik!", mein Freund Emil rüttelt an mir.
Shit! Ich bin eingeschlafen und dann auch noch in Physik, wo wir den strengsten Lehrer der Welt haben.
Doch Dank meines besten Freundes hat er nichts bemerkt.
Puh ,,Danke", antworte ich nur und blicke ganz irritiert um mich.Hinter mir sitzen Clara und Mia, die mich kichernd anglotzen. Was für Zicken!...
Die 2 sind riesige ,,Auf Streife"- Fans und fragen mich immer über meine ja ach so süßen Mitbewohner aus.
Doch das ekligste ist, dass sie meinen Vater auch noch mit am sexiesten finden.Bah, ein kurzer Würgereiz überkommt mich.
Nicht, dass ich meinen Vater hässlich finden würde, aber mir vorstellen zu müssen dass diese Tussis vielleicht manchmal von ihm träumen.Ich schüttel mich. Jetzt erst bemerke ich, dass mein Lehrer, Hr. Fisch, an meinen Tisch getreten ist. Eigentlich heißt er nicht Hr. Fisch, sonder Hr. Fasilli, doch Emil und ich haben uns mal diesen Spitznamen ausgedacht, da er so riesige Glubschaugen hat, die uns streng anglotzen. Außerdem kann man sein Parfüm auch ganz stark mit einem Fisch verwechseln.
Hr. Fisch schaut mich streng an:,,Lieber Niklas...Willst du uns vielleicht mitteilen, was du an unserem neuen Thema so abstoßend findest?!" Seine Augen durchbohren mich und ich haue mir imaginär gegen die Stirn.
Ich habe in Wirklichkeit gewürgt und das höchstwahrscheinlich nicht gerade leise.
Ich schüttel mit dem Kopf und blicke auf mein unbearbeitetes Arbeitsblatt. Zu viele Zahlen und Formeln...Zum Glück lässt mich Hr. Fasilli die restliche Stunde in Ruhe...
Ich habe schon genug Stress in letzter Zeit.
Es werden viel zu viele Arbeiten geschrieben und Emil und ich müssen auch noch ein Referat machen.Mein Kopf brummt schon vom ganzen lernen.
Zu Hause ist es nicht gerade besser.
Phil, Flo, Dustin, Yannik und mein Vater müssen viel arbeiten und haben somit auch Stress zu Hause. Also ich auch.Ich glaube, ich halte das bald nicht mehr aus.
Ich habe schon seit Tagen Bauchschmerzen und mein Kopf brummt die ganze Zeit.Nach der Schule fahre ich mit dem Bus an den Friedhof. Ich suche ein bisschen und finde schlussendlich den Grabstein meiner Mutter: Nina Hetkamp
Ich setzte mich davor und fange an zu erzählen.
Dieses Mal sogar länger als sonst, da es ja heute vor 5 Jahren war.Ich erzähle über den vielen Stress von der Schule und zu Hause, aber auch über die guten Sachen, wie das dass Schwimmteam mich in eine höhere ,,Liga" gesetzt hat oder dass ich in Englisch eine 1 geschrieben habe.
Sie hört mir wenigsten zu. Wenn ich mit meinem Vater reden will geht sein Pager an und er muss gehen.
Ich bestreite nicht, dass er nicht mit mir reden will, doch seine Arbeit erlaubt es ihm einfach nicht.
Nach 2 Stunden stehe ich auf...
Aua....
Ein stechender Schmerz durchzuckt meinen Magen. So schlimm hatte ich es noch nie und wenn, dann nur für einen kurzen Moment, doch jetzt geht dieser Schmerz einfach nicht weg.Ich halte mich an einem, in der nähestehenden Baum fest um nicht zusammen zubrechen.
,,Nik? Geht's dir gut?", der Friedhofwärter Günther spricht mich an. Der alte Mann kennt mich schon, da ich ja fast jedes Wochenende her komme.
,,Jaja, mir geht's gut. Danke, es ist nur ein bisschen...Naja...heute ist der 5 jährige Todestag meiner Mutter..." ,,Oh, das tut mir leid", der ältere Herr sieht mich mitleidig an und ich verabschiede mich schnell, bevor er noch weitere Fragen stellt.
Ich steige in den nächsten Bus ein und so langsam verschwindet der Schmerz wieder.
Ich fahre zur Wache meines Vaters und betrete den Aufenthaltsraum.
,,Oh, Hey, Nik. Wie geht's? Alles ok bei dir? Du bist so blass?!", Thomas Schmidt begrüßt mich, mustert mich einen Moment und macht sich dann einen Kaffee. ,,Jaja, mir geht's gut"
Als er aus der Küche zurück kommt hat er in der einen Hand eine Tasse und in der anderen ein Glas Wasser, das er mir gibt.,,Danke", ich sehe ihn dankbar an.
Thomas und Phillip sind einer der Kollegen meines Vaters mit denen ich mich unfassbar gut verstehe. Anscheinend kommt es auch davon, dass wir nicht so einen riesigen Altersunterschied haben, wie die Anderen und ich.
Thomas ist 20 und Phillip 24.
Apropos Phillip...,,Wo ist denn Philipp?", frage ich Thomas und nippe an meinem Glas.,,Ich bin hier", höre ich ein Rufen und Phillip tritt mit einem Lächeln aus einer Ecke, das jedoch gleich wieder verschwindet, ,,Ach du Scheiße Nik! Du könntest einer Leiche Konkurrenz machen. Was hast du denn gemacht?" ,,Nichts... war nur ein anstrengender Tag und hab nicht so viel getrunken." , ich seufze.
,,Mhm...", Phillip schaut mich skeptisch an und ich setzte mich auf's Sofa.
Der Tag hat mich echt geschlaucht und ich bin unfassbar müde.
Thomas will etwas erwiedern, doch sein Pager schlägt Alarm. Die 2 verabschieden sich, ich lege mich ein bisschen hin und schlafe ein.
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Ein Leben ohne euch geht nicht
FanfictionNachdem die Mutter des 15 Jährigen Niklas gestorben ist lebt er mit seinem Vater Alexander Hetkamp und seinen Kollegen Phil Funke, Yannik Brandner, Florian Wehr und Dustin Schulz in einer WG. Doch es kann auch schonmal ganz schön anstrengend werden...