7. Kapitel

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~1 Woche später~

Heute konnte ich das erste Mal wieder in die Schule. Meine Hand war verheilt und ich musste es noch nicht mal meinem Vater erzählen. Die ganze Woche hat er nichts bemerkt. Naja eigentlich ganz gut, wenn man bedenkt wie er reagiert hätte. Wenn er dann auch noch erfahren hätte, dass mir Florian geholfen hatte und ihm nichts davon erzählt hat...Das will ich mir gar nicht vorstellen...Dann würde es heißen~Florian! Niklas ist mein Sohn und ich muss wissen, wann und wo er sich verletzt hat~

Es wäre immer das selbe Drama. Ich verdrehe die Augen und warte verzweifelt auf meinen Wecker. Ehrlich gesagt bin ich schon seit einer Stunde wach und denke über dies und das nach. Selbst über Herr Fisch und seinen ach so wundervollen Unterricht, der mich ab heute wieder bis in meine tiefsten Träume verfolgen wird.

Heute haben wir in den ersten beiden Stunden Physik, danach Deutsch und in der 5. und 6. Stunde Sport. Eigentlich ein ganz guter Tag, nur 6 Stunden, wäre da nicht Physik, das alles versaut. Außerdem darf ich noch kein Sport machen. Was soll ich denn dann machen? Ich darf schon nicht ins Schwimmen und Handball. Womit soll ich denn meinen Sport betreiben. Und heute? Soll ich den ganzen Tag auf der Bank sitzen...

Och...so langsam habe ich keine Lust mehr auf den Tag. Klar ist es toll meine Freunde wieder zusehen, doch nichts machen zu dürfen macht es ehrlich gesagt wieder blöd.

Und als würde ich aus meinen Gedanken gerissen klingelt plötzlich mein Wecker. Ein schriller Ton, zwar leise, aber wirklich JEDER würde bei diesem Ton aufwachen, egal wie leise er gestellt ist.

Mühsam stehe ich auf und ziehe mich an.
Heute entscheide ich mich für einen einfarbigen, roten Pulli und eine lange dunkelblaue Jeans. Danach gehe ich noch schnell mit meinem Kamm durch meine Haar und doch funktioniert es nicht ganz. Meine Haarstähnen fliegen zu allen Seiten und schlussendlich gebe ich die Hoffnung auf und schlendere die Treppen hinunter zum Esstisch, wo mein Vater und Phil schon fröhlich auf mich warten.

,,Und? Gut geschlafen?",fragt mich mein Vater lächelnd und stellt mir ein Müsli auf den Tisch. ,,Naja...ganz oke",antworte ich, lasse mich auf den Stuhl fallen und stochere in dem Joghurt herum, worin Trauben-, Äpfel-, Bananen- und Erdbeerstückchen trohnen.
Irgendwie habe ich keinen Hunger.

Als würde Phil meine Gedanken lesen sagt er:,,Du musst etwas essen!" ,,Jaja, kann ich mir nicht einfach einen Apfel mitnehmen? Den kann ich doch dann auf der Busfahrt essen."
,,Meinet wegen", antwortet mein Vater und wirft mir einen Apfel zu, den ich mit Leichtigkeit fange. Wozu lohnt sich denn das Handballtraining?

Ich schaue auf die Uhr und ziehe so langsam meine Schuhe und Jacke an. ,,Wo sind eigentlich die Anderen?",frage ich nebenbei. ,,Mhm...Flo und Yannik mussten heute schon ganz früh zur Arbeit und Dustin schläft noch. Frei... Wir müssen auch gleich weg",antwortet mir Phil.

,,Ok, dann euch eine gute Schicht. Tschau! Bis nachher", rufe ich schnell noch zur Tür, nachdem ich auf die Straße getreten bin. Mein Rucksack hängt wie immer locker über meinen Schultern und ich laufe keine knappen 5 Minuten nur zur Bushaltestelle, wo ich das runde Obst auch schon aufgegessen habe.

Der Bus steht schon da, ich begrüße den Busfahrer freundlich mit einem ,,Guten Morgen" und setzte mich auf einen freien zweier Platz. Danach krame ich kurz in der Seitentasche des Rucksacks herum und ziehe ein paar Sekunden später stolz Kopfhörer heraus. Einen der Hörer stecke ich mir in mein rechtes Ohr, den anderen lasse ich baumeln.

Ich stecke nie Beide Hörer rein, da ich so besser mitbekomme, wenn mein Stecker nicht richtig in meinem Handy steckt und so der halbe Bus meine Spotify Playlist mithören kann.

Also stecke ich den Stecker sicher in mein Handy und schalte meine Playlist an. Nicht zu leise, aber auch nicht zu laut. So, dass ich in die Musikwelt abtauchen kann, jedoch noch etwas von der Umwelt mitbekomme.

Ein Leben ohne euch geht nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt