2. Kapitel

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Ich öffne langsam meine Augen.
Wo bin ich?
Ich setzte mich langsam auf und reibe meine Augen.

,,Na du Schlafmütze?", ein Lachen ertönt und als ich blinzel erkenne ich Phil, der sich gerade einen Kaffee macht.

Ich stehe auf und taumle müde zum Kühlschrank um mir ein kaltes Wasser rauszuholen.

,,Alex müsste gleich auch wieder kommen, dann können wir zusammen nach Hause fahren.
Ich nicke und setzte mich an den Esstisch.

Phil kommt zu mir und stellt mir einen Teller vor die Nase, worauf ein Toast trohnt.
,,Hier iss. Phillip hat gesagt du warst vorhin so blass. Vielleicht hast du nicht viel gegessen."
,,Möglich...", murmel ich zurück und meine Zähne graben sich in das weiche Brot.

,,Schmeckt's?", fragt der Notarzt lachend und ich grinse ihn nur schmatzend an.

Im nächsten Moment fliegt auch schon die Tür auf. Mein Vater kommt rein, Flo und Yannik im Schlepptau.
,,Hey Großer, wie war die Schule", mein Vater kommt auf mich zu und wuschelt mir durch die Haare. ,,Was willst du denn hören?...Gut...", grinsend stehe ich auf und bringe den leeren Teller in die Küche.

,,Haha. Was habe ich auch anderes erwartet? Komm, zieh deine Schuhe an und wir fahren nach Hause. Phil willst du mit oder mit'm Bus nach Hause fahren?" ,,Ne, ich würd mit, Herr Taxifahrer", entgegnet Funke. Ich laufe lachend zur Tür, wo ich meine Schuhe ausgezogen habe.

Doch plötzlich muss ich mich hinhocken, denn mein Magen fängt wieder an zu protestieren.
Ich stütze meinen Körper mit meinen Händen an der Wand und versuche so unauffällig wie es nur geht so meine Schuhe zu binden.

,,Hey Niklas, fertig?", mein Vater biegt um die  Ecke und klopft mir auf die Schultern, doch das war eine Aktion, die mein Gleichgewicht durcheinander bringt und ich falle auf meinen Hintern, wobei ich wohl kurz mein Gesicht verziehe, denn mein Vater fragt gleich:,,Alles ok bei dir?" ,,Jaja, kam nur grad unerwartet", ich zwinge mich zu einem Lächeln und richte mich krümmend auf. Ich nehme meine Jacke vom Kleiderständer und wir gehen Alle zusammen zum Auto.

Die Autofahrt bin ich still.
Phil und meinen Vater interessiert es nicht viel, da sie sich selbst angeregt unterhalten.

Als wir bei uns zu Hause ankommen und ich aussteige überschlägt sich mein Magen plötzlich.

Ich schnappe meinem Vater den Schlüssel aus der Hand und schließe, vor den verwirrten Blicken Phils und meines Vaters, die Türe auf.

So schnell ich kann renne ich ins Bad und übergebe mich ins Klo.
Mehrere und mehrere Male.

Als ich endlich aufatme und spülen will bleibt mir der Atem stehen. Da ist...
Blut!

An der Tür klopft es und ich spüle schnell. Ich will nicht, dass sich mein Vater noch unnötig Sorgen macht.

,,Nik? Alles ok?" Warte...das ist nicht mein Vater.
Das ist Phil. Ich komme mit wackeligen Beinen wieder zum Stehen und öffne müde die Tür.

,,Heiliger! Du bist ja blasser als eine Leiche.
Was ist denn passiert?",
Ich schlucke und will antworten, doch kein Ton kommt heraus, ,,Ok, komm. Setz dich erstmal auf die Couch." Er stützt mich und umgreift automatisch mein Handgelenk.

,,Niklas!...Was....Was ist passiert?"
Mein Vater entdeckt Phil und mich und stürmt sofort zu mir.
Phil legt mich auf die Couch und antwortet meinem, sichtlich angespannten, Vater:,,Er kam von der Toilette und sah so aus. Phillip hat mir vorhin schon erzählt, dass er blass aussah."

Mein Vater setzt sich neben mich und streichelt mir über den Kopf:,,Hey alles ok...Was ist denn passiert?"
Erst jetzt bemerke ich, dass ich angefangen habe zu zittern.

Beide Notärzte starren mich gespannt an.
,,Ich..." mein Kopf senkt sich.
,,Nik...? Du kannst es uns sagen. Egal was für einen Mist du gebaut hast. Es geht jetzt um deine Gesundheit...", Phil spricht beruhigend auf mich ein und hat mein Handgelenk immernoch mit seinen Fingern umschlossen.

Ich atme tief durch und sage einfach nur ,,Blut".
,,Blut? Wo? Niklas...bitte", mein Vater sieht mich flehend an. Ich nicke in Richtung Toilette.
Phil lässt mein Handgelenk los und verschwindet auf dem Klo, doch eine Sekunde später kommt er wieder mit einem roten Köfferchen:,,Ich sehe kein Blut. War Blut in der Toilette Nik?" Ich nicke nur ein weiteres Mal, ,,und du hast runtergespült?",hakt mein Vater nach.
Mein Kopf bewegt sich wieder nur nach oben und unten.

,,Hast du denn Schmerzen Großer?" ,,...jah..."
Jetzt wo ich wieder dran denke werden sie sogar ehrlich gesagt schlimmer. Ich krümme mich wieder, ziehe meine Beine an meinen Oberkörper und halte meine Hand an meinen Magen was beide Notärzte als Schmerzsymbol aufnehmen.

,,Nik...konzentrier dich jetzt bitte mal. Hast du Blut gespuckt...?! Das ist jetzt wichtig!", Phil hakt ein bisschen nach. Ich atme tief durch:,,Jah...Ich habe...mpf...mich übergeben und...und dann Blut..." Phil und mein Vater werfen sich zwei undeutliche Blicke zu und mein Vater verschwindet kurz in der Küche.

Phil spricht mich jetzt nochmal an:,,Nik? Seit wann hast du denn die Magenschmerzen?" ,,Seit ner Woche...oder so"

Ich verziehe mein Gesicht vor Schmerzen und schluchze einmal kurz auf. Phil blickt mich mitleidig an und fragt dann vorsichtig:,, Darf ich mir das vielleicht mal anschauen?"

Ich sehe ihn ängstlich an, doch nicke dann.
Ich legt meine Beine straight hin, was mich kurz aufkeuchen lässt und Phil tastet dann vorsichtig meinen Bauch ab. Als er in die obere Ebene kommt schluchze ich einmal und atme schneller. Dies bemerkt Phil:,, Darf ich dir vielleicht etwas gegen die Schmerzen geben.
Ich würd dir auch gerne einen Zugang legen, wenn das ok für dich wäre, da du ziemlich blass bist"

Diesmal schüttel ich panisch den Kopf: ,,Nein, nein...keine Nadel. Nein!" Ich weiß, ich weiß.
Es klingt jetzt vielleicht ein bisschen komisch, dass ausgerechnet ich, der Sohn eines Arztes, Angst vor Nadeln hat, aber Nein. Auf keinen Fall eine Nadel!

Mein Vater tritt wieder aus der Ecke und kommt beruhigend zu mir:,, Niklas...Bitte jetzt sei vernünftig, so werden deine Schmerzen nicht besser. Ich bin bei dir und ich verspreche dir, dass es bei Weitem nicht so schlimm ist wie du zu glauben scheinst"

Ich schüttel immernoch änglich den Kopf.
,,Hey, vertraust du mir?" Dabei nicke ich.
,,Phil ist wirklich einer der Besten in Zugänge legen. Man merkt bei ihm kaum etwas. Wenn ich könnte würde ich ihm den Preis des besten Nadellegers überreichen"
Meine Mundwinkel zucken, ich blicke zu Phil und dieser nickt mir zuverlässig zu.

Mein Vater nimmt meine Hand und Funke holt die kleine spitze Nadel aus dem Notfallkoffer. Ich schaue ängstlich darauf und meine Atmung wird wieder schneller. ,,Hey Niklas. Schau mich an" Ich blicke zu meinem Vater. ,,Weißt du noch als wir zusammen im Urlaub waren und du hast Florian, als er geschlafen hat, heimlich eine Qualle aufs Gesicht gelegt. Seinen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen" Mein Vater lacht und ich auch.

,,Fertig", ruft Phil und ich schaue ihn verwirrt an. Schon?
,,Und? War doch gar nicht so schlimm"

Phil gibt mir noch ein Schmerzmittel, als plötzlich die Tür klingelt.

Phil steht auf und öffnet die Tür. Dort stehen Phillip und Thomas in ihrer Sanitäterausrüstung.

,,Was ist denn bei euch passiert?", fragt Phillip uns ganz entgeistert. ,,Nik hat Blut gespuckt..."
,,Was?!" Thomas läuft mit dem Notfallrucksack zu mir und hockt sich besorgt neben mich:,,Wusst ich's doch, dass etwas nicht mit dir stimmt."

Viel können die 2 nicht machen, da Phil mich ja schon gut ,,versorgt" hat und laden mich schlussendlich in den RTW und fahren mit mir mir ins Krankenhaus. Mein Vater fährt im Auto hinterher.

In der Notaufnahme erwartet uns auch schon die leitende Ärztin Charlotte Engel: ,,Nik! Was ist denn hier passiert? Kommt erstmal in den Schockraum."

Thomas und Philipp machen schnell die Übergabe und Charlotte untersucht mich nocheinmal.

Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein, denn als ich wieder aufwache liege ich in einem weichen Bett, mein Vater sitz auf einem Stuhl am Bett und faltet die Hände ineinander.

Ein Leben ohne euch geht nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt