Kapitel 12

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,,Muss einer von euch ins Bad? Ich wollte auch kurz duschen gehen'' kam es von George.
,,Nein nein, nur zu'' entgegnete Nick ihm und schaute grinsend auf den Boden.
Nach dem George gegangen war, wollte ich die Chance ergreifen, um mit Nick zu sprechen.
,,Uhm...Nick?'' murmelte ich. Er schaute mich an und trank aus seinem Glas Wasser, dass er sich vorhin eingeschüttet hatte.
,,Hm?'' machte er und schaute mich erwartungsvoll an. Auch, wenn Nick und ich uns viel provozierten oder Mist laberten, konnten wir eigentlich dennoch miteinander auch Ernst sprechen, doch aus irgendeinem Grund kam aus mir nicht das heraus, was ich eigentlich sagen wollte.
,,Ich...wollte nur fragen, ob du heute streamst oder was mit wem anderen machst...'' innerlich verdrehte ich meine Augen.
,,Hm...glaube nicht, wieso fragst du?'' entgegnete er.
,,Ach, nur so'' antwortete ich und lief in mein Zimmer.
,,Dämlicher Idiot'' nannte ich mich selber. Stand mir mein Ego immer noch im Weg oder warum hatte ich kein Wort heraus bekommen?

Bis zum Abend hatte ich weder Nick, noch George gesehen. Nur, weil wir zusammen wohnten hieß das ja nicht, dass wir 24/7 beieinander hockten. Während der vergangenen Stunden machte ich mir jedoch einen ziemlichen Kopf über alles. Ich hatte die ganze Zeit gedacht, dass ich wissen würde, was ich wollen würde. Im nachhinein wusste ich es jedoch nicht und das würde mir auch nun zum Problem werden.
Ständig spuckte mir auch dieser Satz du hast mit deinem besten Freund geschlafen durch den Kopf. Ich bereute es nicht, doch vermutlich würde ich es irgendwann noch tun. Einfach aus dem Grund, dass ich einfach zu Feige war mich nun George zu stellen. Ich konnte mich ja nicht einmal Nick stellen beziehungsweise die Wahrheit sagen. War ich denn echt so ein Feigling?
Ich musste mich zusammenreißen und meinen Ängsten stellen, dass riet ich schließlich auch ständig anderen. So machte ich mich auch als aller erstes auf den Weg zu Nick ins Zimmer.
Als ich seine Türe öffnete und sein Zimmer betrat, haute ich es einfach direkt raus.
,,Du hast Recht, ich habe mich in ihn verknallt. Ich bereue nichts, außer die Wette'' haute ich heraus. Nick starrte mich mit geweiteten Augen an.
,,Sehr schlechter Zeitpunkt...'' entgegnete er, woraufhin ich ihn etwas irritiert anschaute.
,,Wieso? fragte ich.
,,Weil ich im Voice Call bei Discord mit Karl, Quackity und George bin...'' antwortete er. Nun weiteten sich ebenfalls meine Augen. Sollte das heißen, dass sie - dass George alles mitbekommen hatte?
,,Haben sie mich gehö - '' wollte ich leise fragen, doch in dem Moment schaute Nick auf seinen Monitor. Ich schielte ebenfalls hinauf und sah, dass George nicht mehr darauf zu sehen war, er musste den Voice Call verlassen haben. Nick drehte sich wieder um und schaute mich nickend an. In mir baute sich ein mulmiges Gefühl auf. Ich wollte nach dem ich bei Nick war eigentlich zu George...

Ich stand gerade vor George's Zimmertüre, doch traute mich einfach nicht sie zu öffnen und hinein zu gehen. Mein Herz pochte wie wild gegen meine Brust. Nun überkamen mich wirklich alle Schuldgefühle und vor allem Angst. Da ich jedoch keine andere Wahl hatte und mich ihm definitiv stellen musste, atmete ich einmal tief ein und aus und öffnete sie langsam. Ich sah ihn noch immer vor seinem Computer sitzen. Er starrte einfach nur gegen seinen Monitor und tat nichts. Eine ganze Weile stand ich dort und schaute ihn an. Ich hatte wirklich unheimliche Angst auch nur ein einziges Wort zu sagen.
,,Eine Wette also...'' hörte ich ihn plötzlich murmeln.
,,Um was ging es?'' fragte er nun. Sein Blick war immer noch zum Monitor gerichtet.
,,Es ist nicht so wie du denk - '' er unterbrach mich sofort.
,,Um was es ging habe ich gefragt'' sagte er Ernst und schaute mich nun an. Ich schluckte, meine Kehle war wie ausgetrocknet.
,,Dich herum zu bekommen...'' antwortete ich ihm leise. Er fing an zu nicken und schien nachzudenken.
,,Glückwunsch, dann hast du sie ja gewonnen'' kam es nun von ihm.
,,George, ic - '' er unterbrach mich erneut.
,,Was auch immer du sagen willst, ich will es nicht hören'' fing er an.
,,Um ehrlich zu sein will ich dich gerade nicht einmal mehr sehen, deshalb wäre ich dir dankbar, wenn du jetzt das Zimmer verlassen würdest'' fuhr er fort.
Seine Worte trafen mich wirklich sehr, doch das hatte ich vermutlich auch verdient. Er fühlte sich wahrscheinlich kein Stück besser.
Da ich die Situation aber nicht noch schlimmer machen wollte, kam ich seiner Bitte nach und verließ ohne ein weiteres Wort zu sagen das Zimmer.

Do me wrongWo Geschichten leben. Entdecke jetzt