7.Kapitel

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Jake

"Aber lass mich auch dir helfen Jake...."murmelte sie gegen meine Schulter und ein klitzekleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht....wie will sie mir schon helfen?...dachte ich bitter und wagte es sie anzusehen.

Mit einer sonderbaren Leichtigkeit musterte ich ihr schlafendes Gesicht das sich fest an meine Schulter schmiegte. Selbst im Schlaf sah man ihr die Sorgen die sie auf dem Herzen trug an und auch wenn ihre Augen geschlossen waren konnte ich den Schmerz darin fast schon sehen. Zaghaft strich ich ihr eine Strähne ihres im Sonnenuntergang schimmernden Haares aus der Stirn und schüttelte ungläubig den Kopf. "Du willst mir helfen?" fragte ich leise -obwohl sie mich nicht hören konnte- und mit einer gewissen Sehnsucht in der Stimme, denn wie lange, wie oft hatte ich mich nach Hilfe gesehnt?,..doch es ist zu spät..stellte ich bitter fest.

Ich befand mich im freien Fall, ohne Fallschirm ohne Leine und ohne Sicherheitsnetz unter mir, ich genoss das Gefühl der Schwerelosigkeit, der Freiheit nach der ich mich so lange gesehnt hatte und verdrängte jegliche Gedanken daran das ich unweigerlich zu Boden stürzen würde...es war nur eine Frage der Zeit bis der Aufprall, der ständig hinter jeden Ecke zu lauern schien mich zerstören würde und nichts und niemand könnte oder würde mich auffangen.

Immer wieder fragte ich mich ob es eine gute Idee war Amanda zu helfen, ob es wirklich so klug war sie dazu zu bringen sich fallen zu lassen...denn was wird sein wenn ich sie nicht auffangen kann?...fragte ich mich besorgt und starrte teilnahmenslos in die Ferne und selbst als längst kein schmaler Streifen Licht zu erkennen war und die Dämmerung sich verdunkelte regte ich mich nicht, widmete mich einzig und allein meinen Gedankengängen und genoss das Gefühl der Wärme welches die schlafende Amanda an meiner Schulter in mir verursachte.

Mir war klar das sie mir auf die eine oder die andere Art Schwierigkeiten bereiten würde doch das war mir fürs erste egal, zu verlockend klang es Zeit mit diesem einzigartigen Mädchen zu verbringen, ihr wieder auf die Beine zu helfen und herauszufinden was sich hinter ihren grünen Augen verbarg...

Ohne große Anstrengungen trug ich sie wieder zurück ins Zimmer und legte sie in ihr großes Bett. Unschlüssig stand ich im Zimmer und beschloss zuersteinmal ihren Rollstuhl von der Terrasse zu holen. Ordentlich stellte ich ihn neben ihr Bett und lies mich auf die weiche Matraze sinken. Nur ganz leicht berührte mein Rücken ihren Körper und ein ungewolltes Schaudern durchlief meinen Körper. Ich konnte nicht genau sagen was aber irgendetwas hatte dieses Mädchen an sich was mich immer wieder dazu brachte die Kontrolle zu verlieren, allein die Situation vorhin in der ich fast losgeheult hätte wie eine Pussi zeigte mir wie gefährlich sie mir werden konnte. Um alles in der Welt wollte -nein musste- ich die Kontrolle über meine dämlichen unnützen Gefühle behalten die mir sonst viel zu bald zum Verhängniss werden würden.

Leise schloss ich die Tür zu ihren Gemächern -dieses Wort passte einfach viel besser zu ihrem "Zimmer" als irgendein anderes Wort- und joggte die Treppen herunter, denn plötzlich hatte ich es mehr als eillig das Haus zu verlassen. Schnaubend machte ich mich zufuß auf den Heimweg und überlegte unterwegs was genau ich morgen mit Amanda machen wollte. Auf alle Fälle wollte ich irgendwas unternehmen was nicht nur Spaß macht sondern ihr auch zeigt das es sich lohnt unter Leute zu gehen, Grinsend dachte ich mir einen ziemlich ausgetüftelten Plan aus und machte währenddessen einen kleinen Umweg um mal bei Sam vorbeizuschauen. Ihre Wohnung lag nicht allzu weit von meiner entfernt und wenn man mal den wirklich guten Sex ausließ den wir miteinander teilten konnte man sie fast schon als meine beste Freundin bezeichnen.

"Hi Sam, ich dachte ich komme mal vorbei und schaue wie es meiner Lieblingsblondine so geht"begrüßte ich sie charmant wie eh und je und sie lächelte warmherzig. Sam war das krasse Gegenteil von mir, eine brave Studentin aus guten Verhältnissen und eine wahre Plaudertasche. Auch äußerlich unterschieden wir uns grundliegend -und das nicht nur weil ich ein Mann und sie eine Frau war- sie hatte lange blonde Haare, die ihr lockig über die Schultern fielen und perfekt ihr bernsteinfarbenen Augen einrahmten. Sie war klein kaum größer als 1,60 was sie jedoch nicht davon abhielt mir gelegentlich gehörig den Marsch zu blasen wenn sie mich mal wieder aus irgendwelcher Scheiße holen musste. Mehr als einmal hatte sie mir angeboten mich finanziell zu unterstützen, denn sie fand meine Art Geld zu verdienen -um es mit ihren Worten auszudrücken- widerwärtig, doch ich lehnte stets ab, schon früh hatte ich gelernt das es ein großer Fehler war sich von anderen abhängig zu machen und außerdem war ich nunmal ein Mann und hatte als solcher einen gewissen Stolz.

Grinsend schloss die Blondine mich in die Arme und klopfte mir auf den Rücken. "So Avery, jetzt lass mal hören was der Staat dir aufgebrummt hat!" rief sie und ich lachte freudlos. "120 fucking Sozialstunden beim Master of Desaster Mr.Großkotz Sawyer"meinte ich und machte Würgegeräusche. Sam schüttelte lachend den Kopf und setzte sich auf die Küchentheke. "Jetzt hab dich nicht so eigentlich ist er ganz okay, ich bin früher mit seinem Sohn in eine Klasse gegangen."meinte sie und ich wurde aufmerksam...Amanda hat einen Bruder?...fragte ich mich überrascht und fragte nach dem Sohn. Sofort wich Sams Grinsen einem ziemlich bedrückten Gesichtsausdruck und ich hob fragend die Augenbrauen. "Er ist vor knapp einem Jahr bei einem Unfall ums Leben gekommen" meinte sie und ich nickte knapp...Deshalb habe ich ihn nirgends gesehen...schlussfolgerte ich und dachte kurz daran ob es vielleicht der selbe Unfall gewesen sein könnte an dem auch Amanda beteiligt war, verdrängte dann jedoch alle Gedanken an sie und versuchte mich zu entspannen während Sam mir irgendwelche Sachen erzählte -die mich wahrscheinlich sowieso nich interessiert hätten.

"Hörst du mir überhaupt zu?"fragte sie empört und fuchtelte vor meinem Gesicht herum. "Jaja ich hab nur nachgedacht..."nuschelte ich und konzentrierte mich auf Sam die nun jedoch gaanz andere Pläne zu haben schien denn ein mir wohlbekanntes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, was auch in mir einiges zum kochen brachte.....

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Huhu meine kleinen Gummibärchen

Was denkt ihrso über Jake ?

Und was über Amanda?

ALG Nickii :*


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