Amanda
Angekuschelt an Jake lies ich mich von ihm zum Auto tragen und spürte wie ich immer weiter in die Welt der Träume sank, wehrte mich nicht dagegen und fühlte mich das erste Mal seit langem wirklich geborgen....
"River?!" rief ich lachend und warf mich meinem großen Bruder in die Arme. "Guten morgen Prinzessin, also heute ist dein Tag was willst du machen?" fragte er schelmisch grinsend und ich lachte. "Ich weiß nicht, was willst du denn machen? Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen" nuschelte ich gegen sein Shirt und schmiegte mich sehnsüchtig an ihn.
River war schon immer einer der Menschen gewesen von denen man gar nicht genug bekommen konnte, ich liebte ihn so abgöttisch und seit ich denken konnte war er immer für mich da gewesen...er war einfach mein großer Bruder.
"Wir könnten keine Ahnung einfach in die Stadt fahren und Eis essen gehen oder so...was ganz normales eben" schlug er leise vor um den Moment nicht kaputt zu machen und ich nickte fröhlich. "Das klingt verdammt gut großer Bruder ich habe dich so vermisst...wie ist die Uni?" fragte ich und folgte ihm zum Auto.
"Ganz gut, aber so ohne dich ziemlich langweilig" neckte er mich und ich kicherte. "Nächstes mal komme ich dich besuchen. Immerhin darf ich jetzt endlich fahren!" kreischte ich überglücklich und River nickte nur. "Ja vielleicht sollten wir die armen anderen Verkehrsteilnehmer warnen..." bemerkte er spitz und ich pickste ihn in die Seite. "Du bist echt scheiße!" grummte ich und lehnte mich gemütlich in meinen Sitz. "Wobei Beifahrer sein natürlich auch schön ist" schnurrte ich und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
"Wirklich? Vielleicht sollte ich das auf dem Rückweg auch mal testen" versprach er mir indirekt und ich grinste dankbar. "Du bist ein Schatz" bemerkte ich und schloss genüsslich die Augen. Autofahren war einfach himmlisch, so entspannend und gemütlich -viel besser als fliegen, bahn fahren oder sonst was.
"Wie läuft es mit diesem Typ?" fragte River auf einmal und seine Stimme hörte sich dabei so abweisend an, dass ich glaubte er könnte Shawn mit einem HAPS verschlingen. "Gott River, freu dich doch einfach mal für mich River...Shawn ist fantastisch, lieb, nett immer für mich da! Wo ist dein Problem mit ihm?" fragte ich sauer und auch irgendwo traurig. "Ach Süße, ich freue mich doch für dich, aber ernsthaft dieser Shawn ist mir unsympathisch...er interessiert sich doch nur für sich selbst. Wann hat er dich mal gefragt was du tun willst? Er schleift dich ständig zu irgendwelchen öffentlichen Veranstaltungen um mit dir anzugeben. Willst du mir wirklich erzählen, das so jemand das ist was du suchst?" fragte er und ich seufzte.
War ich wirklich so glücklich mit Shawn oder sagten mir das bloß alle, und ich glaubte es? Eigentlich hatte River fast immer recht mit seinen Annahmen aber..."Ach Mann ich weiß doch auch nicht...wir passen so unglaublich gut zusammen aber naja manchmal glaube ich wirklich das er mich nur benutzt weil...naja es ihn besser da stehen lässt" gab ich leise zu und spürte Rivers besorgten Blick auf mir.
"Du verdienst was besseres Amanda! Jemanden, der hinter dir steht, der auf dich aufpasst und dich nicht ausnutzt" meinte er sanft und ich nickte erschöpft. "Vielleicht hast du recht ich weiß ja auch nicht wirklich..."murmelte ich und lehnte meinen Kopf gegen die Fensterscheibe. "Hatten wir das Thema nicht schon ein paar Mal? Ich habe immer recht, schon vergessen" grinste er und versuchte mich damit aufzuheitern. "Ach du alte Großkotz" kicherte ich und lächelte ihn sanft an.
Ohne auch nur ein weiteres Mal an Shawn zu denken verbrachten River und ich fast den ganzen Tag miteinander. Es war unsere Tradition, jedes Jahr an meinem Geburtstag verbrachten wir den ganzen Tag zusammen, bevor wir uns abends diese schrecklich glamouröse Party antaten die unsere Eltern jedes Jahr aufs neue für mich veranstalteten. Selbst Shawn hatte ich abgesagt als River mir am Telefon erzählte, dass er tatsächlich kommen konnte.
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Learn to Fly
Roman pour AdolescentsAmanda Sawyer, sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl. Längst hat sie ihren Lebensmut verloren, ist nur ein Schatten ihrer selbst, ist das Mädchen, das immer auf dem Boden der Tatsachen bleibt, nie fliegen wollte oder ein Risiko eingehen wollte. Sie...