Kapitel 12

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... Ich wollte leben. WILL leben. Tief in meinem Inneren habe ich immer nach einer Hand greifen wollen, also lass dies nicht das Ende sein ...

Pov Erzähler

Kuroo saß auf einem kalten Stein. Er konnte es nicht fassen, er hatte gehofft, dass sein Kitten noch lebt. Sein gesunder Menschenverstand hatte es bereits gewusst, dass Kenma gestorben war. Kein Mensch der klar bei Verstand ist, hätte gedacht, dass Kenma noch 19 wird. Oder gar 20. Die Ärzte waren ja sowieso überrascht gewesen, dass Kenma seine Volljährigkeit erreicht hatte. Kuroo fragte sich, warum er sich so an Kenma geklammert hatte. Er war ein Arsch gewesen. Kuroo wusste, dass er mehr Fehler in diesem Leben gemacht hat, als es je einer verdienen wird. Umso trauriger macht es ihn, dass er niemals die Schuld bei Kenma begleichen konnte. Er hat sich entschuldigt, ja, aber was hatte ihm das gebracht? Kenma hatte zum Schluss ja doch keine Möglichkeit gehabt, sich zu 100% aussprechen zu können. Kuroos Blick lag in der Ferne, in der Hand hielt er den Brief von Kenma. Sein Po war ganz kalt. Wer setzt sich im Oktober auf einen kalten Stein? Kuroo würde es nicht wundern, wenn er eine Blasenentzündung bekommen würde. Er stand auf und schlang seine Arme um den Oberkörper. Mit leeren Gefühlen, brennenden Augen und kaltem Körper lief Kuroo zurück zum Auto von Shoyo. Er hatte sich das Auto vom Mittelblocker geliehen in der Zeit, die er in Tokyo verbrachte.

Das Klingels seines Handy ließ Kuroo aus dem Schlaf schrecken. "Hm?", brummte er während er aufstand und ins Bad lief. "Kuroo, verdammt, wo bist du?", Oikawas Stimme war unglaublich laut in Kuroos Ohren. Kuroo nahm die Zahnbürste aus dem Mund. "Tokyo", sagte er kurz, ehe er weiter die Zähne putzte. Der Setter stöhnte genervt auf und man hörte wie er lief. "Kuroo, wir haben die eine Woche freigegeben. Okay, dass du trauerst verstehen wir alle. Du hast aber einen Vertragunterschrieben und hast einen verdammten Job! Also beweg deinen Arsch hier her", Oikawa war nach diesen Worten aus der Puste. Kuroo hatte bereits seinen Mund ausgewaschen und zog sich jetzt um. "Und? Dann kündige ich halt", Kuroos Stimme klang trocken und völlig Emotionslos. Es muss ja niemand wissen, dass er kaum schlief, weil da seine Gefühle ihm dort überrannten. "Kuroo. Du... das meinst du nicht ernst oder?", fragte Oikawa aufgebracht. Kuroo ignorierte den Setter und ging gemeinsam mit dem Handy in der Hand in die Küche. Dort standen Shoyo und Keji. Kuroo hatte sein Handy auf Lautsprecher gestellt und hatte es auf den Tisch gelegt. Der ehemalige Nekomaspieler hatte nicht den Nerv eine richtige Diskussion zu führen. Er würde sowieso nie wieder einen Fuß aufs Volleyballfeld setzten. "Kuroo! Verdammt, es geht um deine Zukunft! Hör auf mich zu ignorieren und Idiot! Komm her, in 24 Stunden ist das Spiel, wir brauchen dich", schnauzte Oikawa. Shoyo und Keji sahen von Kuroo zum Handy. Hinata tippte einmal auf das Display und Oikawas Name war zu sehen. "Oikawa. Ich habe dir gerade gesagt, dass wenn ihr mir jetzt Druck aufbaut, ich kündigen werden. Und wenn du sagst, ihr braucht mich, dann solltet ihr so schlau sein und mir die Zeit geben", war Kuroos emotionslose Antwort. Oikawa schrie einmal laut auf und Shoyo nahm das Handy in die Hand. "Oikawa-san", sagte Hinata und der Setter verstummte. "Ich glaube, Kuroo meint es wirklich ernst mit dem Kündigen", unsicher sah der Mittelblocker zu dem Häufchen Elend. Kuroo hatte die Augen geschlossen und eine Träne hatte sich in den Wimpern des Schwarzhaarigen verfangen. "Was?", war alles was Oikawa herausbekam. Kuroo streckte die Hand nach dem Handy aus. Er hatte sich entschieden. "Sorry Oikawa. Aber ich kündige. Ich verbinde das Volleyball spielen immer mit Kenma und das kann ich nicht durchstehen. Verzeih und euch viel Glück morgen beim Spiel. Wir sehen uns in paar Tagen", murmelte dieser und legte auf. Kuroo sah auf. Direkt in die Augen von Akaashi. Dieser betrachtete Kuroo. Kuroos Augen füllten sich immer mehr mit Tränen. Seine Hände zitterten und sein Körper begann zu beben. Und da saß er, ein eigentlich kräftiger Junge der es schaffte keine einzige Träne in der Anwesenheit anderer Leute zu vergießen. Und jetzt weinte er. Hinata umarmte Kuroo zögernd. Auch Akaashi legte seine Tasse weg und umarmte seinen Kumpel. Das brachte Kuroo nur noch mehr zum Weinen. Sein inneres, welches eigentlich leer war füllte sich mit Schmerz und Trauer. Seine Tränen waren salzig und sein Gesicht glühte. Und er hatte keine Ahnung wie, aber während dieser Umarmung und dem Weinen war er vor Erschöpfung eingeschlafen.

𝕂𝕖𝕟𝕞𝕒'𝕤 𝕝𝕒𝕤𝕥 𝕙𝕠𝕡𝕖 // (Sad KuroKen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt