GEHEIMNISSE || Lucius Malfoy [1]

|| Sechsunddreißig ||

Ophelia folgte Draco während seines Wochenendes im Herrenhaus überall hin. Obwohl er vorgab das sehr nervtötend zu finden, schien es dem Teenager nicht wirklich etwas auszumachen, dass das kleine Mädchen blitzschnell hinter ihm herlief. Tatsächlich beobachtete Livia, wie er stehen blieb um Lia hochzuheben und hörte ihn dann brummen: "Komm schon, wenn Du mit mir kommen willst, geht es schneller, wenn ich Dich trage."

"Doooo!"

"Nun, Du kannst nicht gerade gut laufen, stimmt's?", sagte Draco spitz, während sich Lia an ihn klammerte. "Du fällst alle fünf Sekunden hin. Das ist wirklich nervig."

Livia stand hinter einer großen Verzierten Urne auf einem Sockel und kicherte, bis sie spürte wie jemand hinter ihr auftauchte.

"Sie scheinen sich gut zu verstehen", murmelte ihr Lucius ins Ohr.

Sie lehnte sich zurück und schmiegte sich an seine Wärme. "Lia scheint von ihm sehr angetan zu sein."

"Es ist offensichtlich, dass Draco sie auch sehr gern hat", antwortete er. "Du musst Geduld mit ihm haben. Er hat noch nie mit einem Baby zu tun gehabt. Er war immer der jüngste in unserer Familie. Ich hatte Bedenken, dass er ein bisschen eifersüchtig sein könnte, aber..."

"Er macht das großartig mit ihr", sagte Livia lächelnd. "Er wäre ein toller großer Bruder geworden."

"Wäre?", wiederholte Lucius, als er seine Hand um ihre Taille legte. "Er könnte immer noch einer werden..."

Sie biss sich auf die Lippe und unterdrückte das Grinsen, das sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. Sie hatte darüber nachgedacht. Es war schwer es nicht zu tun, wo sie doch in Lucius' Haus lebte und er deutlich gemacht hatte, dass er eine Zukunft mit ihr wollte. Tatsächlich fiel es Livia schwer sich nicht vorzustellen mit ihm verheiratet zu sein.

"Vorsicht, Mr. Malfoy", hauchte sie, als er seinen Griff um ihre Taille festigte und begann ihren Hals zu küssen. "All diese Andeutungen über eine Hochzeit könnten mich dazu bringen zu denken, dass Sie etwas planen..."

"Oh, Sie kennen mich, Miss Croft", erwiderte er und strich mit seiner anderen Hand über ihr Oberteil und umfasste dann ihre Brust. "Ich plane immer etwas..."

***

Draco kehrte am Sonntagabend nach Hogwarts zurück, was bedeutete, dass am nächsten Morgen Livias Treffen mit Gilderoy war. Sie zog Lia ein waldgrünes Trägerkleid und ein kleines weißes Oberteil mit Puffärmeln an, zusammen mit ihren Mary-Janes und passenden weißen Söckchen.

"Sieh Dich an, Lia", sagte Lucius, als Livia das Kleinkind in die Eingangshalle führte. "Bildschön, genau wie Deine Mutter."

"Luuuu...", jammerte Lia, rannte vorwärts und klammerte sich an sein Bein. Das kleine Mädchen schien erkannt zu haben, dass sie ausging und er nicht mitkommen würde.

Lucius bückte sich, hob sie hoch und drückte ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. "Keine Sorge, Kleines", murmelte er. "Du bist bald wieder zu Hause. Ich lasse uns von Dobby ein paar Kekse machen, ja? Die mit Erdbeermarmelade in der Mitte - Deine Lieblingskekse."

"Biii!"

"Richtig", antwortete er und strich Lias goldene Locken glatt. Er reichte sie an Livia weiter und sagte: "Wenn es irgendwelche Probleme gibt, komm sofort hierher zurück. Wenn er Dir ein unangenehmes Gefühl gibt -"

"Es ist Gilderoy - allein mit ihm im selben Raum zu sein, gibt mir ein unangenehmes Gefühl", sagte Livia trocken.

Lucius Augen verengten sich. "Ich meine es ernst, Livia", sagte er nachdrücklich. "Er scheint ein Problem mit dem Wort 'Nein' zu haben wenn es um Dich geht. Ich möchte sicherstellen, dass er weiß, dass er nichts anfassen darf was ihm nicht gehört."