False Memories

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Hatte Lust noch einen zu schreiben.

Er sass auf einem umbequemen Stuhl. Er ist Schwarz, aus Leder, im allgemeinen hässlich. Vor ihm sass eine Frau, blonde kurze Haare, stechende blaue Augen, aber einen ernsten Blick.
Schon das dritte mal ist er hier, schon das dritte mal in einem Monat verteilt, sitzt er nun aus diesem Stuhl.
Sein Blick wie immer: Emotionslos, voller hass, aber trotzdem ein unberechenbares, böses grinsen auf den Lippen.
„So Herr Tjarks. Sie sind schon das dritte mal hier, wir haben uns schon kennen gelernt, aber jetzt kommen wir zu den ernsteren Themen". Die Blondhaarige Frau beugt sich nach vorne, um ihre Arme auf den Tisch abzulegen. Eindringlich sieht sie ihn an, bevor sie anfängt zu Sprechen: „Ich würde sie bitten ihre Geschichte zu erzählen. Bitte versetzten sie sich in die Lage, erinnern sie sich". Er nickte, unsicher aber doch so bestimmt. Dann schlich ihm wieder dieses grinsen auf die Lippen, so als würde er jemand Quälen, jemand töten wollen.
„Es war ein schöner sonniger Tag. Ich sass wie immer mit meinem Mann auf dem Sofa, hatte ihn im Arm, kuschelte mit ihm. Unsere gemeinsame Tochter sass vor uns am Boden, hatte Fern gesehen. Spongebob lief, ich weiss sogar noch genau welche Folge.
Aber in unserer scheinbar perfekten Beziehung, war nicht alles Perfekt. Nur er war perfekt. Denn ich, ich wollte was anderes. Ich wollte ihn nicht so friedlich neben mir sehen, ich wollte ihn schreien sehen. Mehrere Tage waren vergangen, immer versuchte ich an ihn ran zu kommen, ihm schmerzen zu zufügen. Einfach aus Lust, einfach weil dieser Drang da war.
Irgendwann war es dann soweit; ich rannte schnell, ich rannte ihm, meinem Mann hinterher. Er schwitzte, unsere Tochter die mit ihm ums Leben rannte, schwitzte, ich schwitzte. Wir waren alle Fertig, konnten nicht mehr, aber mein Drang war zu Stark. Ich hatte gelacht, während ich ihn weiter verfolgt hatte. Er schrie das ich aufhören sollte, er schrie was mit mir los sei. Doch das einzige was ich gesagt hatte war immer wieder: «Nichts, mit mir ist alles gut. Ich will nur spielen.. Nur spielen». Den letzten Teil hatte ich immer nur geflüstert, es klang gruselig, so hämisch. Immer und immer wieder wiederholte ich diese Worte, machte unserer Gemeinsamen Tochter, die weinte aber trotzdem weiter rannte und meinem Mann, Angst. Es war so ein befreiendes Gefühl.
Ich gab auf, rannte nicht mehr, trotzdem wollte ich es vollenden.
Ich riss die Tür des Autos neben mir auf, bedrohte den Fahrer mir einem Messer, dieser stieg dann auch ohne Widerrede aus den Auto. Ich war eingestiegen, hatte den Schlüssel, die Kupplung und alles in die richtige Position gebracht. Ohne das ich wusste wie es ging, ohne jede Erfahrung, fuhr ich los. Ich raste die Strassen entlang, wobei ich die Hupenden Autos hörte. Ich suchte und suchte nach den beiden, bis ich sie weit vorne sah. Sie rannten nach wie vor, hatten aber ihr Tempo gesenkt.
Ich musste lachen, so sehr wie noch nie zuvor. Es war ein hämisches, böses Lachen, kein fröhliches, nein". Selbst in der Realität, hier beim Psychologen fing er hämisch an zu Lachen, als wäre er jetzt gerade da, da wo es passiert ist. Einfach krank, wie er da sass und lachte, während er erklärte wie er einen Menschen umgebracht hatte. Wie er seinen eigenen Mann, Ardian Bora, getötet hat.
„Ich erhöre das Tempo des Autos, kam ihnen näher. Ich hupte zur Provokation. Erschrocken blickte mein Mann zurück, bevor die Beiden dann wieder weiter um ihr Leben rannten.
Ich hatte sie fast erreicht, war nur wenige Meter hinter ihnen. Mein Lachen verstummte, mein Blick wurde ernst. Das letzte mal drückte ich auf das Gaspedal, bevor ich beide mit voller Wucht von hinten rammte. Ich hatte sie überfahren.
Leicht lachend stieg ich aus den Auto heraus, lief auf die zwei Blutenden, leidenden Menschen zu. Meine kleinere Tochter, Aleena, lag am Boden, mit Blut verseht. Ihr Arm war zerquetscht, überfahren. Sie war Tot, Mausetot.. Ich wendete mich zu meinem Mann, er lag wimmernd am Boden, lebte also noch.
Ein kleines, nicht böses lächeln war mir auf die Lippen geschlichen. Jetzt wo ich ihn so am Boden liegen sah, schien als wären all meine Träume in Erfüllung gegangen. Ich fühlte die Freude, das pure Glück in mir, einfach unglaublich.
Ich hockte mir zu den Braunhaarigen, wimmernd Mann hinunter. Ich strich ihm sanft, nicht grob oder so das ich ihm hätte schmerzen zufügen können, durch die Haare. Ein lächeln, obwohl ich so Psycho, so krank war, schlich sich auf seine Lippen.
Ich drückte ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, dann einen auf die Lippen. Es war der letzte Kuss, denn während diesem, rammte ich das Messer schmerzhaft in seinen Rücken. Er gab damals einen schmerzenden Laut von sich, doch das verstummte schnell. Denn innert wenigen Sekunden, war er verblutet, wat er Tod.
Und ab da wurde mir bewusst was ich getan hatte; ich hatte zwei Menschen, mein Mann, meine Tochter umgebracht. Qualvoll, ohne Hemmung, einfach getötet. Ich hab' das getan, ich Thaddeus Tjarks, und bin Stolz darauf, sehr sogar!".
Er Lachte, er lachte so laut wie ein Psycho. Er war einer, er war Psychisch gestört, einfach nicht normal. Das Lachen hallt im Raum wie ein Echo, so laut, so abwehrend. Ein Traum für ihn selbst.
Die Psychologin vor ihm schüttelte leicht den Kopf. Ihr Blick war traurig, geschockt.
„Nein Herr Tjarks. Sie haben ihren Mann und ihre Tochter nicht getötet. Das war jemand anders, der die zwei umgefahren hat. Sie sind Krank, psychisch krank". So sanft war ihre Stimme, so einfühlsam.
Sofort verstummte das laute lachen des Blonden, mit einem wütenden Blick starrte er sie nun an. „Nein! Ich habe sie getötet! Ich ganz allein! Ich hab' das Blut gesehen, ich hab' sie Ungebraucht! Niemand anders!" Schrie er laut, stand auf wobei er sich vor der Blonden Frau gross machte.
Doch schnell brach er zusammen, weinend, Mit unglaublichen Seelischen schmerzen.
„ich.. Ich hab' sie umgebracht!" Wimmerte er leise weinend. „Nein, das waren sie nicht.." Flüsterte die Psychologin.
„ich weiss.." Wimmert er.....

Tardy OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt