2154 𝒙 1989 // 𝒎𝒊𝒏𝒔𝒖𝒏𝒈✓

14 | 𝑯𝒂𝒏 𝑱𝒊𝒔𝒖𝒏𝒈

Am nächsten Morgen war ich sogar schon vor Minho wach. Es war schon relativ spät, aber für meine Verhältnisse trotzdem noch zu früh um aufzustehen. Deswegen blieb ich auch im Bett liegen und betrachtete das wunderschöne Gesicht meines Freundes. Wie konnte ein Junge so hübsch sein? Und dann auch noch mein Freund?

Ich legte meine Hand auf seine Wange und strich mit dem Daumen ein wenig über diese. Minho drückte mich noch mehr an sich, ehe er langsam seine Augen öffnete. War er schon wach, oder hatte ich ihn geweckt? Ich war mir ziemlich sicher dass ich ihn geweckt hatte.

,,Gut geschlafen?" fragte er mich, wie jeden Morgen, und ich nickte. Obwohl es nicht wirklich der Wahrheit entsprach, wollte ich ihm keine Sorgen bereiten und log eben. Für mich war es eine kleine Lüge gewesen, aber Minho sollte sich eben keine Sorgen machen. Ich konnte ihm ja schlecht davon erzählen, was mich bedrückte, da es ja mit dem Mann von meiner Mission auf sich hatte. Misstrauisch war ich noch immer, was Minho's Familie seit dem Vorfall anging, aber ich würde schon rausfinden warum das so war. Ob es Zufall war, oder eben mehr dahinter steckte.

,,Gehen wir frühstücken?" fragte Minho und war schon dabei aus dem Bett zu steigen. Ich nickte wieder, denn ich hatte wirklich Hunger gehabt. In dem Moment grummelte auch mein Magen und Minho schmunzelte nur, ehe er sich ein Tshirt überzog und wartete, bis ich bei ihm war. Seinen nackten Oberkörper hätte ich gerne noch länger betrachtet.

Er gab mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, bevor wir nach unten gingen. In der Küche trafen wir nicht wie erwartet auf Sohee, Junming und Hyemin, sondern an einem gedeckten Tisch und einem Zettel, der auf dem Tisch lag. Minho griff sich diesen und las ihn sich erst wohl in Kopf durch.

,,Wir sind in einen Park gefahren zum Spazieren gehen. Sind in spätestens zwei Stunden wieder da." las Minho mir dann vor und ich setzte mich einfach an den Tisch. Vielleicht wäre es ja auch gut zu wissen, wann sie losgefahren waren. Jedenfalls griff ich mir ein Brötchen und schnitt es auf, ehe ich es mit Käse und Wurst belegte.

Wir saßen nur stumm am Tisch und aßen jeweils unsere Brötchen. Es war unangenehm still und das nervte mich. Ich wollte sie unbedingt brechen, aber ich wusste nicht worüber ich reden sollte. Vielleicht wusste Minho ja auch kein Gesprächsthema und er war deswegen so still. Wer wusste das schon, ich konnte ja nicht seine Gedanken lesen. Reichte schon, dass ich Zeitreisen konnte, wenn meine Uhr heile wäre. Vielleicht sollte ich Minho ja doch auf das Thema ansprechen? Dann würde die Stille gebrochen werden und ich könnte vielleicht Klarheit haben.

,,Minho?" Ich versuchte seine Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich auch direkt bekam. Ich musste es unbedingt ansprechen, denn ich wollte endlich antworten.

,,Was war das eigentlich vor einem Monat? Woher kennt ihr diesen Mann?" fragte ich ihn und er sah mich erst verwirrt an, ehe er sein Brötchen auf den Teller legte.

,,Der hat es irgendwie auf uns abgesehen. Der wollte schon öfter etwas wichtiges klauen oder eben Hyemin entführen. Nur durch dich haben wir endlich Ruhe vor dem." meinte Minho und ich nickte. Naja, eigentlich ja nicht. Wenn er in eine andere Zeit gereist ist, wo Minho und seine Eltern vielleicht noch jünger oder schon älter waren, dann würde das Glück vielleicht nicht auf ihrer Seite stehen.

,,Achso, ich hatte mich schon gewundert. Der Mann kam mir nämlich aus irgendeinem Grund bekannt vor. Vielleicht bin ich dem ja mal über dem Weg gelaufen oder so." erklärte ich Minho und dieser nickte.

,,Mach dir keinen Kopf darum. Der Mann wird ins Gefängnis kommen. Da bin ich mir sicher." meinte Minho entschlossen. Der Mann wird nicht im Gefängnis landen, denn er ist bestimmt wieder in einer anderen Zeit. Aber Minho sagen konnte ich das nicht. Er würde wie schon gesagt Fragen stellen, die ich nicht beantworten konnte. Immerhin durfte ich eigentlich nicht mal hier sein.

Nach dem Frühstück gingen wir nach oben. Wir nutzten unsere Zweisamkeit komplett aus. Wir fingen an uns zu küssen, bis daraus mehr als nur das wurde. Wir zogen uns aus und vereinten unsere Körper. Wir waren beide in der Lust gefangen. Dabei lief langsame Musik, die dem ganzen einen angenehmen Touch verlieh. Ich liebte Minho. Ich wollte nicht das das zwischen uns endete. Es sollte niemals enden.