Kapitel 7

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"Komm, kleiner, jetzt erleben wir ein Abenteuer!"

Sie nahm wieder meine Hand und lief los, wir liefen über die Wiese draußen, hinweg über die kleinen Wege. Am Ende kamen wir an der Straße an, die uns in die Stadt bringen würde. "Was ist mit dem Essen gleich?","hab Geld dabei", antwortete sie knapp. "wohin gehen wir?","überraschung", gab sie wieder knapp von sich. 

Wir gingen über die Straßen, in einen kleinen lichten Wald. Sie blieb plötzlich stehen und drehte sich zu mir um, "Augen zu!" Ich schaute sie verwirrt an, "Komm, Augen zu und nicht schummeln" Ich tat, was sie mir sagte, ich schloß die Augen. Sie fing an schneller zu laufen, ich stolperte konnte mich aber noch halten. Irgendwann blieb sie einfach stehen, sodass ich in sie 'rein lief. "kann ich meine Augen auf machen?","Ja.." 

Ich machte meine Augen auf und begutachtete meine Umgebung. Bäume, Bäume und ein kleines Haus. "ist das nicht schön?", träumte sie vor sich hin, "wow, 'n Haus, wie toll..","Ach, Tim, mein Vater würde jetzt sagen, du Kulturbanause!" Ich lachte, "aber jetzt mal im ernst, wem gehört das?","Das ist es ja, das Haus ist verschollen, das gehört niemandem! Ich hab' diese Hütte, mal aus Zufall, mit Freddie gefunden..", sie ging auf die Tür zu, "na, komm.." 

Ich lief hinter ihr her, sie hatte die Tür geöffnet und wartete, dass ich auch hinein kam. In der kleinen Hütte war ein Kamin, auf dem Holzboden ein Pelz von einem Tier, ein Tisch mit zwei Stühlen, zwei Sessel vor dem Kamin und eine Treppe nach oben. Luna setzte sich auf einen der Sessel und deutete mir, mich neben sie zu setzten, was ich dann auf tat. Sie grief in ihre Tasche und zog die Becks' heraus, sie hielt mir eins in, ich nahm es. 

Sie stand auf und machte ihr Bier an der Kamin Kante auf, sie drehte sich um, gab mir das in ihrer Hand, nahm das andere und machte auch das auf, danach setzte sie sich wieder neben mich. "So, kleiner, erzähl..", sie schaute mich gespannt an und nippte an ihrem Bier. Ich schaute auf meine Hände, die die Flasche fest umklammerten, ich dachte nach. 'Trinken oder nicht trinken?' Ich war nie der Typ, der sich immer Alkohol 'rein schüttete. Luna schaute mich immer noch an, doch nicht mehr mit dem gespannten Blick, sonder eher mit einem abwarteten Blick. 

"Luna, ich will nich'..", ich hielt ihr das Bier entgegen. "Tim, du Engel. Entweder du trinkst jetzt oder du musst mir sagen, was los ist..", sie lächelte. Ich schaute durch die kleine Öffnung der Flasche und betrachtete das Bier. 'was kann schon schlimmes passieren?' Ich setzte die Flasche an und trank. Ich spürte, wie die bittere Flüssigkeit meinen hals herunter lief, ich verzog mein Gesicht. Ach, und es schmeckt widerlich, deshalb hatte ich nie etwas getrunken. 

Luna lachte, "nach 2, 3 Schlücken is' es nicht mehr so schlimm.." Sie lehnte sich zurück und schloß die Augen. "Luna, was machen wir jetzt hier?" Sie sah mich wieder an, "ich weiß' nicht, wir können hier sitzen oder-", sie redete nicht weiter, sonder fing an komisch zu grinsen. "Tim, hau' das Bier weg, wir müssen los..","wohin?", fragte ich sie sichtlich verwirrt. "wart's ab, Timmi.." 

Nachdem ich mein Bier auf hatte und wir noch etwas geredet hatten, folgte ich Luna wieder raus dem Haus, raus aus dem Wald, zurück zur Straße. Wir gingen an der Straße entlang, Richtung Stadt. Nach ungefähr einen Kilometer, waren wir in der Stadt angekommen. Luna ging vor, ich lief nach. Sie lief zu einem kleinem Schnick-Schnack-Laden, den ein alter Mann führte. Wir gingen hinein und sie rannte direkt zu dem Halloween-Regal. 

Bei ihr angekommen, stand sie mit einer Zombie-Maske vor mir und machte 'Zombiegeräusche'. Ich verdrehte schmunzelnd die Augen, nahm mir einen pinken Cowboy Hut und setzte diesen auf. Sie nahm die Maske wieder ab und lief zu den Spielzeugwaffen. Mit dem rosa Revolver in der Hand, zielte sie auf mich. "STOP!", schrie sie aus ganzem Leibe. Ich fing an zu kichern, "HÄNDE AUF DEN RÜCKEN!", schrie sie wieder. Ich legte meine Hände auf den Rücken, kurz darauf spürte ich Plastik an meinen Handgelenken. "OKAY...JA...hm...", kam es aus ihrem Mund. "Mach den Mist ab, Luna..", lachte ich. 

Sie machte die Handschellen wieder ab und drehte mich um, "was kann man noch machen in diesem Laden..." Sie überlegte, aber nicht lange, denn ihr kam ein Einfall, was ich an ihrem Gesicht erkennen konnte, "schau zu und lern, kleiner.." Sie stellte nahm sich eins der Kuscheltiere, gegenüber der Halloween Sachen, steckte es sich unter ihr Shirt. "AH, TIM! Meine Fruchtblase, ist GEPLATZT!", schrie sie wieder so alut sie konnte. Erst stand ich nur lachend da, bis mir bewusst wurde, dass auch ich 'rum schreien sollte. "Oh, GOTT! HILFE, helfen sie uns!", schrie auch ich. 

Nach ein paar Sekunden, kam er alte Mann angelaufen, "Alles okay, soll ich Sie ins Krankenhaus bringen?", rief er geschockt. "Nein, bitte nicht! Ihr müsst das jetzt machen!", sprach Luna und verzog ihr Gesicht, als ob sie Schmerzen hätte. "Lieber Gott! Legen sie sich hin...", sagte der Mann, dann schaute er zu mir, "ihre Freundin?" Ich schüttelte meinen Kopf, "Tochter.." Der Mann schaute mich verwirrt an, drehte sich dann aber wieder zu Luna, die ja 'Schmerzen' hatte. 

Er stand wieder auf und flüsterte dabei, "haben sich gut gehalten..","Danke..", grinste ich. Er lief kurz weg, kam aber nach ein paar Minuten, mit Decken und Kissen wieder. Ich musste mir das Lachen verkeifen, der glaubte und das wirklich. "Okay, Kopf Hoch!", er legte Luna ein Kissen unter den Kopf. 

Ich kniete mich neben sie, "alles gut, mein Kind..", ich streichelte ihren Kopf. "Sie müssen ihre Hose ausziehen...", sagte er ruhig. Ich wusste echt nicht, wieso er das glaubte, der Bauch von Luna, sah echt schlecht aus aber naja. "ja..", sagte sie, sie schaute zu mir und deutete mit den Augen zur Tür. Dann beugte sie sich vor, zog schnell das Kissen unter ihrem Oberteil hervor, schmieß es hoch und lief schnell nach draußen, dicht gefolgt von mir. 

"Mistblagen!", hörte ich den Mann schreien. Vor der Tür fingen wir erst Mal an zu lachen, "Hahaha, oh Gott, was war den los mit dem?" Langsam gingen wir weg von dem Laden, weiter durch die Stadt. 

»So einfach is' das nich'«|StexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt