𝟎𝟔|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

2.9K 143 5
                                    


K A P I T E L 6

k i l l i a n

Die Wut war mir wohlmöglich ins Gesicht geschrieben. Atlas saß mir gegenüber und starrte auf seine Schuhe. Er wusste was jetzt kommen würde und er hasste es. Ich kannte diesen Mann, der mir gegenüberstand wie einen Bruder, doch seit Stacy in seinem Leben getreten war schien sein Wesen verändert. Ihm umging diese ununterbrochene Unruhe, die er sich selbst kaum erklären konnte.

Stacy war ein nerviger und verzogener Mensch. In dem halben Jahr seit dem Atlas sie als seine Mate erkannt hatte, hat sie nichts als Ärger gebracht. Sie hat sich weder in den Alltag intrigiert noch führte sie eine ansatzweise angenehme Beziehung mit ihrem Seelenverwandten.

„Rede mit mir mein Freund." Ermutigte ich ihm und entlockte ihm so ein mühseliges Seufzen. „Es ist...kompliziert."

„Inwiefern?" Er leckte sich über die Lippen und sah auf. „Ich kann sie nicht glücklich machen Killian. Ich bemühe mich, das tue ich wirklich, doch es ist nicht das was sie sich wünscht."

„Atlas, Stacy wollte einem Gast einen Gewalt Akt vorwerfen. Wenn Adam und Eric nicht da gewesen wären hätte niemand bezeugen können das sie gelogen hat und June unschuldig ist." „Denkst du das weiß ich nicht? Denkst du ich möchte das?"

Atlas war älter als ich und für mich schon immer wie ein großer Bruder gewesen, eine autoritäre Person. Ihn so niedergeschlagen zu sehen, verpasste mir ein Stich in mein kaltes Herz.

„Wann hat sie das letzte Mal gesagt, das sie dich liebt?" Er antwortete nicht. Obwohl ich seine Stimme nicht vernahm, war das Schweigen genug. „Habt ihr überhaupt Sex?" Er zuckte mit den Schultern. „Sie...sie fühlt sich nicht wirklich wohl... mit mir. Auch wenn sie für immer brauchen würde, würde ich ihr die Zeit geben." Wenn wir von einem anderen Menschen geredet hätten, würde ich ihm wohlmöglich noch zustimmen, doch wir redeten hier von Stacy. „War nicht sie diejenige gewesen die dich angebettelt hat sie so schnell wie möglich zu markieren?"

Erschöpft stützte er sein Gesicht auf seine Handballen und seufzte laut. Wir schwiegen für eine Weile. „Sie scheint auf jeden Fall June zu kennen." Durchbrach er die Stille. „Sie muss also auch aus Saintvill kommen." Ich nickte dankend. „Ich kümmere mich darum." Diesmal war er es der nickte.

Ich platzierte mich neben ihn und starrte mit ihm zusammen gegen die Wand. „Worüber habt ihr euch eigentlich gestritten heute Morgen? Du und Stacy meine ich." Er versteifte sich. Atlas war schon immer eine sehr private Person gewesen. Das wir gerade hier über sein Liebesleben plauderten scheint ihm deshalb also ehr weniger zu gefallen. „Stacy hat mir offenbart das sie in Zukunft nicht vor hat meine Kinder zu bekommen."

„Aber-." Er schüttelte nur wieder den Kopf. „Es ist okay. Ich brauch nur etwas Zeit, um das zu verdauen Killian. Wir sehen uns mein Freund." Mit diesen Worten stand er auf und verließ den leergefegten Wartesaal.

In meinem Büro ächzte ich bei der vertrauensvollen Unordnung auf meinem Schreibtisch. Ich hob den Stapel Papiere auf meinen verstaubten Drucker und schaltete meinen Laptop an.

Suche...

June Saintsvill vermisst

Nichts.

June Saintvill...

Nichts.

Saintvill Mädchen vermisst...

Ich war erstaunt als mir die dutzenden Artikel angezeigt wurden, welche verschiedene Mädchen zeigten. Junge Mädchen, bestimmt kaum achtzehn. Allesamt Gekidnappt und nie wieder gesehen. Warum in Gottesnahmen weiß ich davon nichts?

Mit entschlossenen Bewegungen klemmte ich mir meinen Laptop unter den Arm und machte mich auf den Weg ins Krankenhaus Abteil. Auf den Weg zu meiner ganz persönlichen Informationsquelle, June.

𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt