𝟏𝟖|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

2.7K 128 3
                                    


K A P I T E L 18

j u n e

Sich gewollt zu fühlen ist für Menschen wie mich ein Privileg. Ein Treffen ohne diesen einen Blick eines anderen, welcher einem weismachte das man hier nicht hingehört. Meine Brust fühlte sich warm an, wenn ich bei ihnen war, bei den Leuten, die mich respektieren und wollten. Die einzige Person, die mir stumpf aus dem Weg ging, war Stacy, doch stören tat mich das nicht.

Wenn es eine schlimmere Person gab neben Stacy, dann war es ihr Vater. George Watson hat das Rudel seit meiner Ankunft einmal besucht, und als seine Tochter ihm von mir erzählte, hätte ich schwören können Rauchschwarten aus seinen Ohren herauskommen zu sehen. Es war kein Geheimnis wie oder was die reiche Bevölkerung der Menschen von uns Ärmeren dachte. Wir waren schmutzig, dumm und unbrauchbar. Die einzigen die über diesen Menschen standen waren die Werwölfe, insbesondere die Alphas. Kein Wunder wie offen Ihr Vater auf Killian zugekommen ist. Mit einer beinah väterlichen Umarmung hatte er Altas und Killian begrüßt und ihnen beiläufige Komplimente gemacht. Als Killian auch mich vorstellte sah ich seine Gesichtszüge entgleiten.

Als nur noch Stacys Vater, Killian und ich im üppigen Büro standen schenkte er Killian einen abschätzigen Blick. „Ich bin ehrlich mein Sohn, ich hätte dich gerne als meinen Schwiegersohn gehabt. Wir hätten gemeinsam viel mit der Stadt machen können.", mit einer Hand strich er sich durch den Bart. „Meine Tochter scheint auch ein Interesse in dir gefunden zu haben. Ich bin hergekommen, um dir ein Geschäft anzubieten."

Verwirrt schaute ich zu Killian, welcher genauso wenig Mr. Watsons Gerede verstehen zu scheint wie ich. „Eine Watson als Luna hätte viele Vorteile. Jeder liebt meine Stacy und meine Geschäftspartner wären bestimmt bereit in diese Beziehung zu investieren." Fuhr er fort und lehnte sich im Stuhl zurück.

Als wüsste Killian, worauf er hinauswollte, zog er die Augenbrauen zusammen.

„Ich habe bereits meine Luna, meine Mate.", grollte er und lehnte sich gefährlich nachvorne. „Daran ist auch Garnichts auszusetzen Alpha. Ich sagte ja nicht das du zwingend deine Mate loswerden musst, doch die Luna Position scheint dieser Martin nicht gewachsen zu sein. Wenn du Stacy als Luna ernennst, wäre das ein Vorteil für beide Seiten."

„Ich darf nur Kinder mit meiner Luna haben, welche als Nachfolger gelten."

„Richtig. Stacy wäre mit Sicherheit mehr als bereit dir welche zu schenken." In meinen Ohren klang es als wäre die Verhandlung bereits abgeschlossene Sache. Geschockt starrte ich Killian an. „Ich brauche Stacy nicht, ich habe meine Luna. Stacy hat Atlas. Mehr will ich dazu nichts sagen." Dem Mann vor uns schien Killians Gesagte nicht zu gefallen. Er schnaubte und verließ den Raum ohne sich zu Verabschieden.

Besitzergreifend legte Killian mir einen Arm um die Taille und sah auf den nun leeren Stuhl, als würde sein Schatten immer noch dort sitzen.

Als ich kurz danach in die Küche trat und mir ein Glas Milch eingoss sah ich Stacy und Mr. Watson durch das Fenster streiten. Ihr liefen Tränen die Wange hinunter und er schrie sie an. Mir war bewusst das das Gespräch auf keinen Fall für meine Ohren bestimmt war, weshalb ich mich umdrehte und zurück zu Killian lief.

Die Person die am meisten von dem Gespräch zwischen Mr. Watson und Killian betroffen schien war Atlas. Er war seitdem nicht mehr richtig anwesend, als würde er etwas abwägen. „Hey Doc, alles gut bei dir?", fragte ich und sah, wie er zusammenzuckte. Er leckte sich nachdenklich über die Lippen und nickte. „Ich glaube der Besuch von George Watson war ein Weckruf. Es war ein Zeichen endlich die Sache mit Stacy zu beenden. Ich kann das nicht länger. Ich..." er seufzt. Ich presste meine Lippen zusammen und schaute auf meinen Schoss. Ich konnte mir kaum vorstellen, wie schlimm das für ihn sein muss, besonders wenn man bedenkt, was er alles für sie getan hat.

„Du wirst sicherlich eine Frau finden, die dich so liebt wie du bist Altas, ganz unabhängig von deinem Titel oder Beruf. Jemanden der mit dir eine Familie gründen und dich glücklich machen wird." Sagte ich aufmunternd und strich ihm über die Schulter. „Ich habe meine Bedenken was das angeht. Ich glaube ich bin kein guter Liebhaber, June.", er fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht und stand auf.

„Danke Luna." Hauchte er und verschwand. Kurz darauf kam Killian auf mich zu und sah seinem besten Freund fragend hinterher. „Was ist denn mit dem los?", fragte er und platzierte sich neben mich. „Atlas wird in Zukunft endlich glücklich sein." Sagte ich bloß als Antwort und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt