𝟐𝟕|𝐧𝐲𝐤𝐭𝐨𝐬

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K A P I T E L 27

k i l l i a n

Als das Auto anhielt war es für kurze Zeit still. Niemand von uns traute sich ein Wort zu sagen. Es war beinah idyllisch. Ein Klopfen an der Fensterscheibe ließ uns alle erschrecken. „Josh, wir haben als du weg warst eine neue gefunden. Beim alten Churchill im Keller, kaum zu glauben oder?", es war ein schmächtiger Mann mit Hornbrille, der sprach, er schien ziemlich aufgebracht zu sein. Josh nickte verstehend, doch das war noch nicht alles was der Mann zu sagen hatte. „Er hat das Mädchen brutal misshandelt. Ihr Gesicht war entstellt, wir konnten sie bislang nicht identifizieren und mussten sie ins Koma legen."

„Wo ist dann das Gottverdammte Problem Daniel?", zischte Josh ungeduldig. „Sie ist vorhin aufgewacht und hat, als sie sich im Spiegel gesehen hat, versucht sich das Leben zu nehmen. Lilly hat das kleine Ding ganzschön ins Herz geschlossen, sie denkt das sie das nicht packt, Sie hat viel Blut verloren.", erklärte er. Ich sah, wie sich Atlas bei Lillys Namen verspannte. „Kann ich mir das vielleicht ansehen? Ich bin Arzt.", krächzte Atlas und Josh starrte ihn mit großen Augen an. „Ja, bitte. Vielen Dank, ich bringe sie hin. Danke.", schrie Daniel und öffnete Atlas Autotür, um ihn herauszuziehen.

Als die beiden Männer verschwunden sind schaute Josh nachhinten zu June und mir. „Ihr müsstet wahrscheinlich ohne mich vor Gehen, ich bin immer hin der Verantwortliche in diesem Laden hier!", rief er und wir stiegen ebenfalls aus dem Wagen und sahen zu wie Josh den anderen Männern folgte.

Der Platz auf welchem wir uns befanden erinnerte mich an ein Rudelplatz, allerdings waren die kleinen Hütten mehr provisorisch aufgebaut worden und waren sowieso viel kleiner als die Häuser zuhause. Wir trafen auf viele Frauen, welche uns entweder neugierige oder ängstliche Blicke zuwarfen. Ich wollte mich gerade zu June umdrehen, um sie zu fragen, wie es ihr geht, da riss mich ein Schwarm Kinder um und ich landete auf dem Boden. Geschockt blieben alle Kinder stehen und sahen mich mit großen Augen an und dazu den Jungen, der gegen mich gelaufen war. „Karlo, wie oft solch ich dir Rabauke noch sagen das du keine Fremden umrennen sollst. Der gute Herr könnte ein Alpha sein. Dann wirst du nie in ein Rudel aufgenommen.". ertönte die Stimme einer Frau. Sie hatte dunkele lange Haare und eine Narbe, welche quer durch ihr eigentlich recht hübsches Gesicht lief. „Entschuldigung Mama.", schmollte er und drehte sich dann zu mir. „Tut mit leid.", ich klopfte mit den Dreck von den Beinen und winkte ab. „Ich war selbst mal in deinem Alter, schon vergeben und vergessen.", lächelte ich. Die Dame schaute dankend zu June und mir. „Ich bin Magda, kann ich euch helfen?"

Ich nickte. „Ich bin Alpha Killian.", begann ich und sah wie der Junge neben mir ganz weiß wurde. „Das ist meine Luna, wir suchen Ihre Schwester Lilly Fields. Kennen sie die zufällig?" Ich konnte auf einmal einen mir fremden Schimmer in Magdas Augen sehen. „Du bist June? Aber natürlich, ihr seht euch ja so ähnlich.", lächelte sie und musterte June. „Kann der Alpha zum Kuchen bleiben? Bitte Mami, bitte!" rief er und zog ihr am Armzipfel herum. „Karlo, das Alphapaar hat sicherlich wichtigere Dinge zu tun, aber zu uns nachhause könnt ihr gerne kommen.", wandte sie sich plötzlich an uns. „Lilly ist gerade bei mir.", fuhr sie fort. Die junge Mutter nahm ihren Sohn an die Hand und wies in die Richtung ihrer Hütte. „Also ich würde gerne zum Kuchen essen bleiben, Karlo.", ertönte die zuckersüße Stimme meiner Mate. Das Kind schenkte ihr ein Grinsen.

June lief neben Magda her und versuchte eine Konversation aufzubauen. „Dein Sohn sieht aus wie eine Kopie von dir. Beeindruckend.", lächelte sie und erhielt ein schwaches Lächeln zurück. „Ich glaube, wenn es anders gekommen wäre, hätte ich es auch nicht verkraftet.", gestand sie flüsternd. Magda pausierte kurz und atmete tief durch. „Ich bin sehr dankbar für meinen Sohn. Auch wenn er nicht durch Liebe entstanden ist, kann ich mir kein besseres Kind vorstellen. Jeden Tag bin ich froh, dass ich ihn behalten durfte...", das kleine Geständnis überrumpelte mich. Ich hatte nicht damit gerechnet das die Frau uns ihr Herz ausschüttelt.

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