Heimat

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Die Sonne ist schon untergegangen, als du dich in deinem neuen Zimmer umschaust. So richtig kannst du deine Gefühle noch nicht einschätzen, du freust dich, doch es fühlt sich komisch an. Die Agentin räumt gerade deine letzte Tasche in den Schrank und du lässt deinen Blick über ihren Körper wandern, sofort spürst du die Röte in deinen Wangen auf kommen.

Kurz räusperst du dich „Danke für alles." Deine Stimme hört sich laut an obwohl du es flüsterst. Natascha dreht sich mit einem Lächeln zu dir um „Kein Problem. Wenn du noch was brauchst mein Zimmer ist direkt gegenüber. Ansonsten sag Jarvis Bescheid." Kurz huschen ihre Augen über dein Gesicht ehe sie dein Zimmer verlässt.

Du seufzt und wischt dir einmal durch dein Gesicht. Du ziehst dich höher in dein neues Bett. Kurz massierst du deinen Stumpf, ehe du Jarvis bittest, dein Licht aus zu schalten. Kaum berührt dein Kopf dein Kissen, bist du auch schon eingeschlafen.

Viel zu früh wirst du wach, kurz schaust du dich verwirrt um, ehe dir wieder einfällt, wo du nun bist. Gähnend nimmst du dein Handy zur Hand und siehst eine Nachricht deine Schwester hat dir geschrieben * Da du nun jemanden anderes nervst, lass mich in Ruhe* Du verdrehst deine Augen, so viel Liebe.

Du erschrickst, als du die Uhrzeit siehst es ist gerade mal vier Uhr in der Früh. Einen Moment überlegst du dich einfach wieder um zu drehen und wieder ein zu schlafen. Doch dein Körper sagt dir, du brauchst keinen Schlaf mehr. Es dauert, bis du dich um gezogen hast und samt Krücken dein Zimmer verlässt. Zwanzig Minuten später stehst du schwankend vor dem Kühlschrank.

Deine Krücken hast du neben dir ab gestellt und versuchst dir ein Frühstück zu machen. Auf deinem Bein hüpfend und deine Hände gefüllt mit Eiern, Speck und Käse begibst du dich zum Herd. Du spürst wie der Schweiß über deine Stirn läuft und legst erleichtert die Zutaten ab. Du stützt dich mit beiden Händen ab und holst tief Luft „Verdammt ist das anstrengend." Du holst noch zweimal tief Luft ehe du so gut es geht die Eier in der Pfanne bratest.

Immer wieder musst du dein Gleichgewicht erneut finden, damit du nicht einfach zur Seite fällst. Als du gerade die letzte Speckstreife auf deinen Teller ertönen Schritte hinter dir. Erschrocken drehst du dich um „Morgen y/n. Wie ich sehe, kommst du gut zurecht?" Natascha lächelt dir zu und lehnt sich an den Tür Rahmen.

Du nickst ihr zu und versuchst den Teller ohne Probleme auf den Tisch zu stellen. Nataschas Blick verlässt dich nicht, aber du bist zufrieden, dass sie dich das alleine machen lässt. Kaum sitzt du, seufzt du erleichtert auf. Die rot Haarige setzt sich dir gegenüber „Hast du gut geschlafen?" Mit vollen Mund nickst du ihr zu „Das freut mich. Warum bist du eigentlich so früh wach? Es ist gerade mal fünf." Kurz schluckst du

„Keine Ahnung. Hatte wohl genug Schlaf, warum bist du schon wach?" Die Agentin klaut sich eine der Speck Scheiben „war schon trainieren. Ach ja y/n wenn du dich fit genug fühlst heute könnten wir schoppen gehen? Wir können auch einen Rollstuhl mit nehmen wäre noch angenehmer als ohne." Kurz verkrampfst du dich „ich weiß nicht." Du beißt dir auf die Lippe „ach komm schon du musst wieder raus kommen."

Sie nimmt einen Schluck ihres Kaffees und einen Moment fragst du dich, wann sie sich diesen geholt hast du seufzt erneut „Na gut aber sollte es mir zu doof werden gehen wir." Sie nickt dir mit einem Lächeln zu und ehe du reagieren kannst hat sie auch schon deinen leeren Teller weggestellt und dir deine Krücken gebracht.

„Ich werde dich gegen 12 Uhr abholen, wenn du willst, kannst du solange im Wohnzimmer dich noch entspannen, ich muss noch etwas arbeiten." Ihre Hand legt sie dir kurz auf die Schulter und drückt leicht zu ehe sie dich verlässt. Deine Schulter kribbelt und du streichst dir über die Stelle ehe du dich ins Wohnzimmer begibst.

Von A bis ZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt