Kapitel 1

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Bellatrix schlich eine dunkle Gasse entlang. Am Ende würde der Dunkle Lord auf sie warten. Er würde sie als Todesserin akzeptieren und dann würde sie ihm dienen, bis sie stirbt. Bellatrix hatte von den grausamen Taten des Dunklen Lords schon gehört und sie war einfach fasziniert. Das war ihr deutlich lieber, als mit Rodolphus Lestrange den Bund der Ehe einzugehen und Kinder mit diesem Mistkerl zu zeugen. Nein, das würde sie, Bellatrix Black, nicht tun. Aber eins war ihr klar: Bald musste sie Rodolphus heiraten. Das Ende der Gasse war erreicht. Bellatrix stand vor einer alten Holztür. Sie klopfte. Die Tür öffnete sich ganz von selbst. Bellatrix trat ein und ein Mann Mitte vierzig stand vor ihr. "Miss Black, Sie können eine Uhr offenbar nicht lesen! Ich dachte schon, Ihnen wäre etwas passiert oder Sie möchten gar nicht mehr Todesserin werden", flüsterte der Dunkle Lord deutlich. Bellatrix zitterte, fasste aber dennoch Mut und sah ihm in die Augen. Dann begann sie zu sprechen: "Entschuldigt, mein Lord, aber meine Familie hat mich aufgehalten. Rodolphus Lestrange hat um meine Hand angehalten und meine Familie will mich jetzt mit diesem Trottel verheiraten. Die verstehen nicht, dass ich Wichtigeres zu tun habe, wie zum Beispiel Euch zu dienen." "Miss Black, ich verstehe Ihre Familie. Rodolphus Lestrange ist ein reicher Reinblüter, der Ihnen alles geben wird, was Sie wollen. Aber Sie wollen das anscheinend nicht. Ein Mann der Ihnen zu Füßen liegt, wäre aber sehr nützlich. Merken Sie sich das!", riet der Dunkle Lord Bellatrix, "aber es gefällt mir, dass Sie eine Meinung haben. Viele Frauen nehmen das, was sie kriegen können und Sie warten, bis der Richtige kommt. Aber was, Miss Black, aber was, wenn er kein Reinblut ist? Werden Sie sich Ihrer Familie widersetzen oder gehorchen? Wie mir zu hören gekommen ist, ist Ihre Schwester Andromeda sehr an einem Schlammblut interessiert." "Mein Herr, wieso fragt Ihr? Ich meine, wenn er die Liebe meines Lebens wäre, würde ich ihn ehelichen, wenn er mich denn auch will. Aber wieso interessiert Euch mein Liebesleben? Ich denke, Ihr habt doch weitaus wichtigere und bedeutsamere Dinge zu tun, als mir solche Fragen zu stellen!" "Miss Black, es ist sehr zu meinem Erstaunen, dass Sie sich nicht fürchten, ich meine, ich bin der gefährlichste Zauberer, den die Welt je gesehen hat. Aber es ist im positiven Sinne erstaunlich. Zu Ihrer Frage: Ja, ich habe weitaus wichtigere Dinge zu tun, aber ich möchte gerne wissen, wie weit Sie gehen würden", antwortete der Dunkle Lord. "Mein Herr, es wäre mir Recht, als Eure Untergebene nicht mit 'Sie' angesprochen zu werden. Ich bin es schließlich nicht wert", entgegnete Bellatrix, den letzten Teil an sich selbst gerichtet. "Bellatrix, du bist mehr wert, als du denkst. Nicht viele denken so wie du. Nicht jeder widersetzt sich der eigenen Familie so wie du es tust. Und wenn es immernoch den Wunsch ist, werde ich dich bei den Todessern aufnehmen", meinte der Dunkle Lord. "Wirklich?", fragte die gelockte Hexe. Ihr standen Freudentränen in den Augen. Als der Dunkle Lord nickte, vergaß sie einen Moment alles und sie schoss auf den weitaus älteren Mann zu und schloss ihn in die Arme. Er streichelte sanft ihre Lockenpracht. Erst nach wenigen Momenten wurde Bellatrix klar, was sie da tat und sie löste die Umarmung und sie errötete. Dann sprach sie: " Herr, es tut mir Leid! Ich hatte meine Gefühle nicht unter Kontrolle. Gerade hat sich mein größter Wunsch erfüllt und Ihr seid die einzige Person, die da ist." "Bella. Hat dir jemand einen Vorwurf gemacht? Es ist schon in Ordnung. Glaub mir, ich bin nicht wütend auf dich. Du wirst sicherlich eine wunderbare Todesserin abgeben und wirst mir treu sein, bis in den Tod." "Herr, verzeiht diese Frage, aber woher wisst Ihr, dass ich Euch bis in den Tod treu sein werde?", fragte Bellatrix etwas verwirrt. "Bella, deine Augen können nicht lügen. Sie erzählen mir das, was ich gern wissen würde", bekam sie zur Antwort. Bellatrix kniete nieder. Der Dunkle Lord mochte, auch wenn er es nie zugeben würde, Bellatrix mehr als alle anderen Todesser. Er hatte ihr auch die Umarmung verziehen, obwohl er körperlichen Kontakt eher vermied. Sie war einfach besonders. Sie würde mit ihm zusammen alle nicht-würdigen Kreaturen auslöschen.

Bellamort - unmögliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt