Gedanken.

1K 51 0
                                    

"Ich hab Julian angerufen. Er kommt mit seinem Mannschaftsarzt vorbei. Der Krümel gefällt mir ganz und gar nicht." Und schon war sie wieder verschwunden. Meine Mutter war ein Engel!
Obwohl sie Chris gar nicht kannte, sorgte sie sich wie um ihr eigenes Kind.

Vorsichtig machte ich mich daran, ihn völlig ohne Hintergedanken aus den feuchten, schmutzigen Klamotten zu befreien.
Es war schon ein komisches Gefühl, jemanden umzuziehen der sich so völlig leblos gab. Vorallem, wenn man diesen Jemand über alle Maßen attraktiv fand.
Schließlich hatte ich es doch geschafft, drehte Chris auf die Seite und wickelte ihn samt Wärmflasche in zwei dicke Decken. Sanft nahm ich seine Hand zwischen meine, streichelte mit dem Zeigefinger sanft über den Handrücken und versank ein weiteres Mal in meinen Gedanken.

War das hier alles richtig? Immerhin war er aufgrund unserer Beziehung quasi arbeitslos. Ich hatte ihm den größten Bestandteil seines Lebens genommen. Seine Berufung, seine Leidenschaft, seine Sucht. Die Möglichkeit, den Traum des Fußballprofis zu leben.

Was ist wenn er an diesem Verlust zerbricht? Kann ein Schlussstrich helfen? Energisch schüttelte ich den Kopf, um diese Gefanken zu vertreiben. So darf ich nicht denken. Ein Leben ohne Chris funktioniert für mich nicht mehr.

Battlefield. ABGESCHLOSSEN.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt