-Für 82lillyyy -
"Jaa!" überrascht riss ich die Arme in die Luft, als ich den Ball im letzten übrig gebliebenen Becher versenkte.
Jacob neben mir sprang auf und brüllte etwas unverständliches, das unter dem lauten Bass der Musik unterging, während unsere Gegner mürrisch den letzten Becher austranken.Ehe ich es mir versah hatte Jacob seine Arme um mich geschlossen und wirbelte mich durch die Lüfte.
"Du hast sie fertig gemacht, Lilly!"
Er setzte mich wieder ab und verharrte einen Moment mit seinem Gesicht vor meinem.
Mein Herz pochte verräterisch laut und bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, suchte ich den Raum nach meinem besten Freund Kai ab.Ich löste mich aus Jacob's Armen, "Ich geh mal nach draußen an die Luft."
"Oh, ich komme mit!" warf Jacob ein und legte seine Hand auf meinen unteren Rücken, um mich durch die Menschen Masse zu führen.
Ich protestierte nicht, immerhin war Jacob gute Gesellschaft, auch wenn ich ihn erst seit heute Abend kannte.Eine meiner Freundinnen hatte schon mal von ihm erzählt und sie hatte nicht Unrecht, als sie sagte, dass er unglaublich gut aussah.
Ich spürte die frische Luft schon, bevor wir überhaupt draußen waren.
Im Eingangsbereich waren nur wenige Leute und der Geruch von Schweiß und Alkohol legte sich.Im Garten setzte ich mich auf eine Mauer, die ein kleines Beet abgrenzte.
"Bist du eigentlich alleine hier?" fragte Jacob. Er hatte sich nicht gesetzt, sondern stand noch vor mir.
"Ne, meine Freundinnen sind hier irgendwo, aber eigentlich bin ich mit Kai hier." seine Augenbrauen schossen in die Höhe, als ich Kai erwähnte.
"Er ist mein bester Freund" schob ich hinterher.Ein grinsen schlich sich auf Jacobs Gesicht. Im fahlen Licht stachen seine scharfen Konturen noch mehr hervor.
Der Gedanke keimte auf, dass ich Kais Gesicht wahrscheinlich trotzdem schöner fand, doch ich versuchte lieber nicht an ihn zu denken."Das erleichtert mich." meinte Jacob schließlich, noch immer grinsend.
Ich legte meinen Kopf schief, "Warum?"
Jacob machte einen Schritt nach vorne, "Sonst könnte ich jetzt nicht einfach das hier tun."
Seine Hand umfasste mein Gesicht, ehe er sich zwischen meine Beine schob, sodass er meinen Kopf näher war.
Mit großen Augen schaute ich ihn an.
Unsere Nasenspitze berührten sich und dann-Ruckartig wurde Jacob von mir weggezogen.
"Was verdammt geht hier ab?"Ich riss schockiert die Augen auf. Es war Kai, der Jacob am Stoff seines Pullovers gepackt und von mir weg gerissen hatte.
"Jo, chill mal." Jacob versuchte Kais Hände zu entfernen, doch der packte ihn daraufhin nur noch fester und funkelte ihn mit einem todesblick an.
"Ooh, kannst du es etwa nicht sehen, wie deine beste Freundin sich nen Typen klärt?" begann Jacob zu sticheln und schaute ihn unbeeindruckt an.Ich sprang von der Mauer hinunter, "Kai, lass ihn los."
Doch mein bester Freund schien mich gar nicht erst zu bemerken.
Mir war bewusst, dass er es nicht abhaben konnte wenn jemand begann zu sticheln.Er atmete tief durch, "Lass einfach die Finger von ihr."
Gerade als er sich abwenden wollte räusperte sich Jacob, "Und was wenn nicht."
Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da flog plötzlich die erste Faust in Jacob's Richtung.
Schockiert schrie ich auf und stolperte nach hinten, als sich Jacob aufrappelte und auf Kai sprang.
"Hört auf!" brüllte ich verzweifelt und versuchte irgendwie dazwischen zu funken.
Es dauerte nicht lange, bis sich Menschen um uns herum angesammelt hatten."Leute, Stopp!" schrie ein Typ und versuchte mit einem anderen zusammen, Kai und Jacob auseinander zu ziehen.
Mein Atem stockte als ich Kais Gesicht sah. Seine Lippe war aufgeplatzt und Blut strömte aus seiner Nase, aber Jacob sah noch um einiges schlimmer aus.
"Dreckiger Bastard." schnaubte Jacob und versuchte sich aus dem Griff des Typen zu lösen. Währenddessen spürte ich Kais Blick auf mir, doch ich konnte gerade nur den Kopf schütteln.
Im Kurzschluss lief ich davon.In der Nähe des Hauses befand sich ein kleiner See, an dessen Ufer ich mich niederließ und auf das Wasser starrte.
Der Mond spiegelte sich auf der Oberfläche und erhellte die Umgebung ein wenig.Ich konnte nicht glauben, dass sich Kai geprügelt hatte.
Was war plötzlich in ihn gefahren? Ich durfte ja wohl noch das tun worauf ich Lust hatte.Hinter mir hörte ich das Knirschen der Kieselsteine. Ich wusste sofort, dass es Kai war.
Er setzte sich ächtzend neben mich.
"Was willst du?" meine Frage klang schärfer als beabsichtigt."Es tut mir leid, Lilly. Das ist eben ein bisschen ausgeartet." Kais Stimme klang gedämpft.
"Ein bisschen?" ich lachte ironisch auf, "du hast dich davor doch noch nie geprügelt."
Neben mir blieb es still.Ich drehte mich im Schneidersitz zu ihm um.
"Dieser Jacob ist ein schmieriger Typ und als ihr euch da aufeinmal geküsst habt hab ich schwarz gesehen."Kai schaute mich nicht an. Er hatte sich wohl das Blut weg gewischt, doch die Spuren war noch immer deutlich zu sehen.
"Aber-" ich griff nach seiner Hand, damit er mich wenigstens mal ansah, "Warum?"Nun drehte er sich endlich zu mir, sagte jedoch nichts.
"Ich finde es ja wirklich nett, dass du mich beschützen willst, aber ich darf mich doch auch mal aus Spaß auf einen Typen einlassen." versuchte ich meinen Standpunkt zu erklären, ehe mich Kai unterbrach."Herrgott, ich will dich nicht beschützen. Ich will-" er klang aufgebracht, wandte seinen Blick wieder ab und verstummte.
"Was willst du?" meine Stimme klang merkwürdig schrill in der stillen Nacht.
Seine funkelnden Augen suchten meine, Kai schluckte schwer und schien innerlich einen Kampf zu führen, bevor er leicht nickte.
"Eigentlich-" er berührte meine Knie und rückte ein Stück näher an mich heran, "will ich nur-", seine Hand hob sich und mit dem Daumen fuhr er die Kontur meines Kiefers nach. Ich sog scharf die Luft ein und beinahe zeitgleich machte mein Herz einen Salto.
"Dich"Kai senkte seinen Kopf zu mir hinunter und verharrte kurz. Ich spürte seinen schweren Atem, der ein prickeln auf meiner Haut hinterließ. Schließlich war ich diejenige, die den letzten Abstand überbrückte und meinen besten Freund küsste.
Seine Lippen waren weicher, als ich sie mir je vorgestellt hatte. Und das hatte ich wirklich oft getan.
Er löste sich nach einem kurzen Moment wieder von mir.Als ich in seine strahlenden Augen blickte wurde mir so einiges klar.
Die Anspannung in letzter Zeit, die eifersüchtigen Blicke und letztlich auch die Prügelei."Wir haben uns übrigens nicht geküsst-" sagte ich leise, "du hast uns gerade unterbrochen, als es fast passiert wäre."
Kai lachte leise, "Na gottseidank"
Dann senkte er seine Lippen wieder auf meine.---
Nach fast 2 Monaten melde ich mich auch mal wieder. Ich habe bis heute noch Ferien und hatte deshalb wenigstens Zeit mal wieder einen Oneshot zu schreiben.Ich hoffe euch geht es allen gut, auch wenn sich die meisten im Lernstress befinden🙆🏼♀️
See you
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Fußball Oneshots -boyxgirl
Short StoryOne Shots über alle erdenklichen Fußballer. Wünsche in das neue Anfragen Kapitel. Cove by @sarahbinkle