Kai Havertz

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-Für bretoyya-

Gestresst warf ich das nasse Handtuch in die Wäschetonne und schnappte mir ein neues von dem großen Stapel. Erneut band ich mir die Schürze um, steckte mein Handy in die vordere Hosentasche meiner Jeans und schnappte mir das Tablett mit Zettel und Stift.
In dem Restaurant, in welchem ich als Bedienung jobbte, war heute hochbetrieb und dass, obwohl heute nur eine geschlossene Gesellschaft anwesend war. Eine sehr große Gesellschaft. Zu dem Saal mussten wir sogar noch einige Stühle und Tische mehr dazu holen. Aber was erwartet man auch anderes bei einem Fußballverein.

Mit Janine sprach ich mich, per Blickkontakt, ab und begab mich schließlich auf die rechte Seite des Raums.
Das Essen war bereits schon wieder abgeräumt worden, weshalb wir nur noch die Nachfrage an Getränken bedecken mussten.
Auf dem Weg straffte ich meinen Rücken, setzte ein freundliches Lächeln auf und untrbrach eine angeregte Unterhaltung dreier Männer.
"Darf's noch was sein für sie?" fragte ich und einige Köpfe drehten sich zu mir.
"Einen Kaffe, bitte" antwortete mir ein bärtiger Mann "Für mich noch eine Cola" fügte der Nebensitzer zu.
Schnell schrieb ich mir das Gesagte auf und klapperte noch einen weiteren Tisch ab, an dem aber nieman mehr etwas wollte.
Die Bestellung gab ich direkt hinter den Tresen, wo auch gleich alles zubereitet wurde. Also blieb ich solange stehen und schnaufte erstmal tief durch. Meine Fersen taten schon weh und überhaupt starben meine Beine gerade ab.
Als der Barkeeper die Getränke auf dem Tablett platzierte, schenkte ich ihm ein kurzes, gequältes Lächeln und setzte anschließend meinen Weg fort. Geschickt balancierte ich die Getränke um die Menschen herum. An dem Tisch angekommen stellte ich erst dem Blonden seine Cola vor die Nase und wanderte mit der Tasse zu dem bärtigen Mann. Gerade, als ich das Tablett etwas nach unten nahm, wurde vor mir ruckartig der Stuhl nach hinten geschoben. Das Tablett kippte vorne hinüber, ein spitzer Schrei ertönte und ein lautes klirren erklang. Wie in Zeitlupe fasste ich mir an den Bauch, der höllisch anfing zu brennen. Meine dünne weiße Bluse tränkte sich im satten Braun der Kaffe Brühe.

Geschockt musterte ich die Gesichter, die mir entgegen starren, im Raum war es ganz leise geworden. Völlig überfordert musterte ich ein grünes Augenpaar, das mich direkt anschaute. Er war aufgestanden und hatte das alles verursacht und jetzt musste ich es natürlich ausbaden. Sofort kamen mir zwei meiner Kollegen zu Hilfe und sagten sie würden sich darum kümmern. Dankbar lief ich auf die Tür zu, presste mir schmerzverzerrt und mit Tränen in den Augen die Hand auf meine Hüfte und Leistengegend, die den heißen Kaffe abbekommen hatten.
Ich wollte nur noch weg hier, gefühlt alle anwesenden Menschen hatten mich beobachtet. Für so eine Ungenauigkeit würde ich bestimmt gefeuert werden.

In der Waschküche entledigte ich mich sofort meiner Bluse, zwar stand die Tür noch sperrangelweit offen, aber das interessierte mich gerade herzlich wenig. Zischend fuhr ich mir über die Stellen am Bauch, an denen sich schon deutlich Brandblasen gebildet hatten, auch meine Hose hatte ein wenig abbekommen, da diese jedoch aus dickerem Stoff bestand war nichts an meine Haut gelangt.
Umso geschockter starrte ich auf meine Hosentasche, in der mein Handy steckte. Schnell zog ich es hervor und musste dirket feststellen, dass es sich weder an noch ganz ausschalten ließ. Gar nichts mehr funktionierte. Wütend pfefferte ich die Bluse in die Waschmaschine, unkontrolliert rannen mir Tränen über die Backen und bei jeder weitern Bewegung schmerzte mein Bauch.

"Hallo?" erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um. Schnell erkannte ich den Mann, wegen dem die Tasse auf mich gekippt war. Dieser stand perplex im Türrahmen. "Ä-ähm, sorry, also, ich äh wusste nicht, dass-" noch im selben Moment drehte er sich errötet um.
Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und blickten an mir herunter. Natürlich. Ich stand ihm gerade im BH gegenüber.
Peinlicher geht's auch wirklich nicht.

Als ich mir eine neue Bluse angezogen hatte sprach ich den Typ wieder an, da er sich immer noch nicht vom Fleck bewegt hatte und die Wand fixierte. "Bin wieder angezogen" murmelte ich, woraufhin er sich umdrehte.
"Gut.-" ein kleines Lächeln zierte seine Lippen, das jedoch schnell wieder verschwand, als er meinen Blick bemerkte.
"Also eigentlich wollte ich mich entschuldigen, das gerade war nicht meine Absicht, es tut mir wirklich leid Sie in diese Situation gebracht zu haben" schnaubend verschränkte ich meine Arme vor der Brust. "Das sollte es auch, wenn mich das den Job kostet-" ich ließ den Satz in der Luft hängen.
Der braunhaarige schüttelte sofort den Kopf "Ich werde dafür sorgen, dass es das nicht wird." erwiederte er.
Wie sollte er das denn anstellen, diese Entscheidung lag inmernoch bei der Chefin und die würde sich da nicht so einfach umstimmen lassen. Anstatt ihm das auf die Nase zu Binden griff ich nach meinem Handy, das auf einem kleinen Tisch lag.
"Das hier-" mit dem Smartphone wedelte ich vor seinen Augen rum "ist jetzt auch im Eimer." bestätigend betätigte ich den An und Aus Knopf und pfefferte das Handy achtlos zurück auf den Tisch.
Die Miene des Fußballers verzog sich kurz, er war ein Stück zurück gewichen. "Ich lasse dir ein neues zukommen, egal welches."
Meine Lippen pressten sich aufeinander und ich rollte mit den Augen, ich wollte sein Geld nicht, er hatte genug davon, das wusste ich. Wütend wollte ich ihm eine Standpauke halten, stemmte meinen Arm in die Hüfte und zischte keine Sekunde später schon wieder auf. Ein ersticktes Keuchen verließ meinen Mund, als ich die Hand wieder weg nahm.
Der grünäugige Fußballer zuckte zusammen und schaute besorgt auf meinen Bauch. "Tut es sehr weh?' fragte er aufrichtig, ich spuckte bloß ein heftiges "Nein" entgegen.
"Soll ich dich zum Arzt fahren?" er ließ nicht locker.
"Nein. Ich sollte schon längst wieder weiter bedienen" entschlossen wollte ich mich an ihm vorbeischieben, doch er hielt mich geschickt fest und zog meine neue Bluse ein Stück nach oben. Sofort gab ich ein wimmern von mir, welches sich jedoch schnell in ein fluchen verwandelte "Sag mal spinnst du? Willst du, dass ich dich direkt Anzeige?" aufgebracht versuchte ich seine Hand zu entfernen, doch er ignorierte mich weiterhin und inspizierte die Brandflecken.
"Ich fahr dich jetzt in die Notaufnahme, mit soetwas ist nicht zu spaßen, das sieht wirklich heftig aus." seine Augen trafen auf meine, die ernste Miene umrundete seine flackernden Augen und der intensive Blicke brachte meine Beine zum Zittern. Ich wollte gerade Protest einlegen, als er mich schon mit sich zog.

"Ich bin übrigens Kai. Ist das da nicht deine Chefin?" er zeigte auf die Inhaberin und ich nickte "Bleib hier, ich gib ihr Bescheid." völlig perplex blieb ich stehen und schon im nächsten Moment stand Kai wieder neben mir.
Auch keine Minute später saß ich in einem Auto, das ich mir niemals leisten konnte und beobachtete Kai, wie er auf die Straße fuhr. Eigentlich wollte ich immernoch sauer sein, aber irgendwie hatte er mir ja auch geholfen.
Ein kleines Grinsen schlich sich unbemerkt auf meine Lippen.

-

Gierig öffnete ich das Paket, das heute Mittag für mich angekommen war. Doch was ich darin entdeckte ließ mich genervt aufstöhnen, ich hatte Kai im Auto nochmal gesagt, dass er mir kein neues Handy kaufen soll. Drei Mal dürft ihr raten, wer gerade ein neues iPhone 8 in den Händen hielt. Bei Gott, ich hätte mir das nie im Leben selbst gekauft.

Nachdem ich in der Notaufnahme behandelt wurde, hatte mich Kai noch nach Hause gefahren. Außerdem hatten wir uns noch für einen entschuldigungs Kaffe verabredet. Dort hatte ich ihm erzählt, dass ich tatsächlich gefeuert wurde, woraufhin er wirklich ausrastete und sich gefühlt tausend Mal entschuldigte. Außerdem war er drauf und dran mir einen neuen Job zu besorgen. Der Junge hat ein Wille.

Grinsend schaltete ich das Handy an und lachte auf, als ich den Sperrbildschirm erblickte, wo gleich eine Nachricht aufploppte

Ich war so frech und habe direkt deine Nummer eingespeichert. Hättest du Lust auf einen weiteren Kaffe?:)

Natürlich war es niemand geringeres als Kai.

Alles. Aber kein Kaffe mehr.

Tippte ich zurück und erhielt prompt die Nachricht.

Na gut, dann was anderes. Wobei ich den Anblick von dir im Spitzen BH auch nicht schlecht fand ;)

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Hallo und sorry, dass es so lange gedauert hat. Ich saß an diesem OS schon seit Samstag, aber bin trotzdem total unzufrieden.

Ich hoffe er gefällt dir trotzdem, auch wenn es ein wenig von deinem Wunsch abweicht.🙈

Fußball Oneshots -boyxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt