Fußball Oneshots -boyxgirl

Leon Goretzka

-Für elinormm10 -

Grinsend beobachtete ich das rege treiben auf der Tanzfläche.
Leon wirbelte meinen jüngsten Bruder Jojo in der Luft umher. Als der neunjährige wieder Boden unter seinen Füßen hatte, quietschte er vergnügt auf und sprang meinen Mann wieder an.

Sofort verbreiterte sich mein Lächeln. Es war ein ungewöhnlicher Gedanke Leon jetzt tatsächlich als meinen Ehemann bezeichnen zu können.

"Elinor, wir brauchen dich hier!" meine beste Freundin stand neben einem von Leon's Kumpels, am Mikrofon auf der kleinen Tribüne.
Mir fielen die zwei Stühle vor ihnen auf, die mit der Lehne zugewandt aneinander standen.

Umgehend verdrehte ich meine Augen, natürlich kam ich nicht von sämtlichen Hochzeitsspielen davon.
"Ey Leon, bleib gefälligst hier." grölte Marius plötzlich durch das Mikro.
Auch Leon wollte sich heraus stibitzen. Weit gekommen war er allerdings nicht.

Sein Blick traf meinen und er zuckte unbeholfen mit den Schultern. Lachend zog ich ihn schließlich in die Mitte der Tanzfläche, um die sich bereits ein Halbkreis gebildet hatte.

Sara und Marius, die das Spiel wohl gemeinsam geplant hatten, waren nun vor uns getreten und zogen uns beide auf jeweils einen der beiden Stühle.
"So jetzt brauchen wir erstmal eure Schuhe." kündigte Sara an und ich lachte, ehe ich begriff, dass es kein Spaß war, machte sich meine beste Freundin auch schon an den Turnschuhen zu schaffen, die ich vorhin gegen die hohen Schuhe gewechselt hatte.

Verzweifelt aber lachend drehte ich mich um, nur um zu sehen, wie sich Leon wehrte seine Schuhe auszuziehen. "Hier" grinsend bekam ich meinen Schuh in die Hand gedrückt und Leon den anderen. Danach bekam ich auch noch Leon's schwarzen Schuh in die andere Hand.

Langsam ging mir ein Licht auf, das Spiel kannte ich sogar.
"Also-" Marius klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu bekommen.
Sofort lagen zig Augen auf uns.
Wir hatten wirklich versucht unsere Hochzeit so klein wie möglich zu halten, aber da wir beide sowohl große Familien, als auch große Freundeskreise hatten, hatten wir es nur knapp unter 220 Gäste geschafft.

"Das Spiel funktioniert wie folgt: Wir haben uns ein paar Fragen ausgedach und die werden jetzt gestellt. Ihr müsst entscheiden auf wen die Frage zutrifft und dann den jeweiligen Schuh hoch heben. Natürlich ohne euch anzusprechen." legte Marius uns und den anderen die Regeln aus, die uns alle begeistert anstarrten. Eigentlich war es nicht so mein Ding im Mittelpunkt zu stehen, aber heute kam ich erstaunlich gut damit klar.

"Und was bekommt der Gewinner?" hakte Leon nach, woraufhin ein Lachen durch den Raum ging.
"Es gibt 10 Fragen, wenn ihr 8 Übereinstimmungen habt, habt ihr gewonnen und dürft euch eine Bestrafung für mich und Marius aussuchen." erklärte Sara.

Begeistert klatschte ich in die Hände, jetzt war mein Ehrgeiz geweckt "Streng dich an Leon" forderte ich von dem Fußballer, der mir ein schelmisches "Du dich bitte auch." entgegen brachte.

"Okay, fangen wir an." grinste Marius verdächtig und übergab Sara das Mikrofon, die die erste Frage vorlas, "Wer hat den anderen das erste Mal geküsst?"

Ich musste nicht lange überlegen um meinen Schuh in die Luft zu heben und nur kurze Zeit später begann das Publikum zu klatschen. Ich drehte mich zu Leon um, der gottseidank auch meinen Schuh in die Luft gehalten hatte.
"Okay, erste Übereinstimmung." lachte Marius und fuhr mit der zweiten Frage fort, "Wer ist der schlechtere Verlierer?"

Ein lautes Lachen klang durch den Raum, kurz gefolgt von einem Raunen, als ich Leon's Schuh hoch hielt.
"Oh, oh" lachte Marius, woraufhin Leon und ich uns wohl zeitgleich umdrehten.

"Nicht dein ernst." warf ich ihm an den Kopf, "Du bist doch derjenige der sogar bei einer 2+ Karte bei Uno beleidigt ist."

Beleidigt verzog der braunhaarige sein Gesicht. "Siehst du, schon wieder." lachte ich und klopfte ihm mit dem Schuh auf die Schulter "Streng dich an, ich will dich heute Nacht nicht beleidigt in meinem Bett liegen haben."

Die Leute im großen Saal lachten wieder, ehe Sara fortfuhr.
Tatsächlich stimmten unsere Antworten bei den nächsten vier Fragen überein.

"Wer hat die Hosen in der Beziehung an?"
- definitiv ich, auch wenn Leon es nur ungern zugeben wollte.

"Wer ist das größere Faultier?"
-leider auch ich. Schließlich war Leon der Sportler von uns beiden.

"Wer hat das erste Date geplant?"
-Leon. Und er hatte damals schonungslos übertrieben.

"Wer würde eher einen Autounfall bauen?"
-Ich, definitiv. Autofahren war nicht ganz meine Stärke.

Das Spiel war unterhaltsamer, als ich es erwartet hatte. Wir lachten wirklich viel und unsere Familien und Freunde amüsierten sich auch gut mit uns.

"Nun gut, noch drei Übereinstimmungen damit ihr gewinnt." machte Marius uns aufmerksam. Ich spürte wie Leon über seinen Rücken hinweg meine Schulter tätschelte.

"Das ist auch interessant-" meinte Sara, "Wer hat den besseren Musikgeschmack?"

Sofort riss ich meinen Schuh in die Luft und anhand des Lachens merkte ich, dass Leon wohl anderer Meinung war.
"Leon!" gespielt enttäuscht drehte ich mich um.
"Sorry, aber du grölst Tag und Nacht sämtliche Lieder von One Direction durch die Wohnung, das ist keine gute Musik!" sagte mein Ehemann spottend, woraufhin ich wütend die Arme verschränkte.

Eine schnippische Antwort lag mir bereits auf der Zunge: "Ach, sagt derjenige, der heimlich alle Alben von den Spice Girls rauf und runter hört und dazu dermaßen peinlich tanzt?"

Erschrocken riss Leon seine Augen auf, während seine Proteste in tosendem Gelächter unterging.
Siegessicher blickte ich ihn über meine Schulter hinweg an.
Lautlos formte ich ein, "Ich liebe dich auch" mit meinen Lippen. Aber der Fußballer schüttelte nur beleidigt den Kopf und verschränkte, mit zuckenden Mundwinkeln, die Arme.

Die letzten Fragen hatten wir komischerweise alle richtig beantwortet, auch wenn Leon gezwungenermaßen den ein oder anderen Punkt für unser Team holte.

Nun beobachteten wir belustigt, wie Marius und Sara gemeinsam den Macarena Tanz als Bestrafung tanzen mussten.
Nach einiger Zeit stiegen immer mehr Gäste mit ein, bis sich schließlich fast alle auf der Tanzfläche befanden.

Leon stand neben mir, hatte den Arm um meine Hüfte geschlungen und sein Kinn auf meiner Schulter abgelegt.
Zusammen beobachteten wir die Meute und wippten leicht im Takt der Musik.
"Willst du was trinken?" fragte er plötzlich und löste seine Umarmung.

"Nein danke." erwiderte ich direkt und bemerkte Leon's besorgten Blick auf mir kleben. "Du hast heute den ganzen Tag noch nichts getrunken."

Mit gerunzelter Stirn sah ich ihn an, "Doch, Wasser."

Noch im selben Moment stellte ich fest, dass ich mich gerade schamlos selbst verraten hatte.
"Ups-" entwich es mir.

Leon schien ein Licht aufzugehen, "Aber doch nicht weil-" er ließ seine Aussage offen in der Luft hängen, als ich zögerlich nickte.
Sein Blick schnellte zu meinem Bauch, wo man allerdings noch nicht viel sehen konnte, schließlich war ich auch erst in der neunten Woche.

"Aber-, dass..." stotterte der Münchner vor sich hin, ehe sein Blick meinen wieder festhielt.
"Das kannst du doch nicht einfach so raushauen." stieß er, sichtlich geschockt hervor.

Für einen kurzen Moment wurde ich unsicher. Doch meine kurze Angst war völlig unbegründet, als sich mein Mann auf mich stürzte und mich einmal im Kreis wirbelte.
Ich quietschte lachend auf, bevor ich wieder auf dem Boden abgesetzt wurde.
Kurz darauf spürte ich Leon's Lippen auf meinen.

"Ich dachte dieser Tag könnte gar nicht mehr besser werden." murmelte er gegen meinen Mund, während ich ihm eine Locke aus der Stirn strich.

"Tja ich bin eben immer für eine Überraschung gut." grinste ich ihn an und er erstickte mein Lächeln mit einem weiteren Kuss.
"Das stimmt."