Jamal Musiala

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-Für chantal_mit_Z-

Mein Blick flog über den saftig grünen Rasen, auf dem bis vor kurzem noch reges Treiben herrschte.
Mittlerweile waren die Männer in der Kabine verschwunden und ich wartete hier draußen auf meinen besten Freund.

Ich hatte absolut keine Ahnung, wie es Jamal geregelt hatte, dass ich als Außenstehende auf das Trainings Gelände durfte, aber mir sollte es recht sein.

Wir wollten ins Kino gehen und den neuen James Bond Film ansehen, da Jamal immernoch keinen Führerschein hatte -er war wohl kaum zu blöd dafür, nur zu faul- durfte ich mal wieder Taxi spielen.

Meine Miene erhellte sich, als sich die Tür öffnete und Jamal, gefolgt von ein paar anderen, aus dem Gebäude trat. Er hatte die Sport Tasche über die Schulter geschwungen und winkte mir grinsend zu.
Ich winkte zurück.

Die Männer ließen den Blick zwischen uns hin und her wandern.
"Hey Bambi, du hast uns deine Freundin ja noch gar nicht vorgestellt" meinte der Typ mit dem Afro und schlug Jamal dabei auf den Rücken.
Er hüstelte verlegen. Jamal hatte sich schon immer schwer getan über Dinge zu reden, vorallem über Gefühle. Außerdem hasste er es im Mittelpunkt zu stehen.
Wohl keine gute Voraussetzung im Profi Fußball.

"Sie ist ja auch gar nicht meine Freundin." verteidigte er sich schließlich, umarmte mich aber im nächsten Moment.
"Aber deine beste Freundin, das sollte einer Vorstellung genügen." protestierte ich mit einem Lachen im Gesicht.

"Anastasia, aber lieber Ani. Das ist kürzer." stellte ich mich dann selber vor. Die Männer nickten und warfen uns ein letztes Schmunzeln zu, bevor sie sich verabschiedeten und Jamal noch immer sprachlos da stand.

"Na komm schon. Ich will nicht den Anfang des Films verpassen, nur weil du wieder so in Gedanken bist, Bambi."
Daraufhin erwachte Jamal aus seiner Starre und kuckte mich mit zusammen gekniffenen Augen an.

"Nenn mich nicht Bambi." warnte er mich, während wir uns auf den Weg zum Auto machten. "Sonst was?" grinste ich spielerisch.
Jamal warf mir einen bösen Blick zu, "Sonst fange ich wieder an dich Duckie zu nennen."

Getroffen fasste ich mir an die Brust und presste dabei ein entsetztes Geräusch hervor.
Duckie war meine Stoff Ente ohne die ich früher nie einschlafen konnte. Einmal, als ich bei Jamal übernachtet hatte, musste seine Mutter sogar zu mir nach Hause fahren und sie holen, weil ich sie vergessen hatte.

"Wage es bloß nicht. Bambi."

Stöhnend schlug Jamal die Auto Tür hinter sich zu. "Schon gut, schon gut. Ich hör ja auf." ich hob zum Zeichen des Friedens meine Hände, woraufhin er endlich lächelte.

Schweigend fuhren wir zum Kino. Jamal war müde, das merkte ich sofort.
So kam es auch nicht überraschend, dass er nach einer knappen halben Stunde einschlief.
Ich grinste und konnte es nicht lassen ein Foto von ihm zu schießen. Selbst der Blitz weckte ihn nicht auf.

Der Film hatte gerade den Höhepunkt erreicht, als etwas meine Schulter berührte.
Ich zuckte erschrocken zusammen, ehe ich bemerkte, dass es Jamals Kopf war, der auf die Seite genickt war.

Ich wollte ihn nicht wecken, also ließ ich seinen Kopf in meiner Halsbeuge liegen. Allerdings konnte ich mich so kaum noch auf den Film konzentrieren, ich spürte seinen Atem warm und regelmäßig auf meiner Haut.
Ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper.

"Denkst du ich kann mein Geld zurück verlangen?" fragte Jamal und gähnte daraufhin herzhaft, während wir das Kino verließen.
Ich musste lachen, "Naja, ich denke es ist kaum deren Schuld, dass du den Film verschlafen hast."

Fußball Oneshots -boyxgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt