Fiete Arp

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-Für MrsFruechtl36-

"Ich glaube wir gehen lieber nach Hause" ich stützte mich taumelnd an meinem Freund ab, dessen Beine jedoch auch nachgaben.
"Das glaube ich auch" lallte er und entlockte mir ein lächeln.
Wir verabschiedeten uns von unseren Freunden, die noch als einzige auf der Tanzfläche standen, alle anderen waren entweder schon weg, oder zu besoffen um zu tanzen.
Nicht, dass das bei uns nicht der Fall war, aber wir hatten auch was zu feiern. Gestern hatten wir unsere letzte Abiturprüfung hinter uns gebracht.
Fietes Hand lag um meine Hüfte und dirigierte mich sanft zum Ausgang, meine benebelten Sinne wurden langsam wieder alltagstauglich, dennoch fühlte ich das angenehme Flattern im Bauch.
"Wie kommen wir jetzt eigentlich nach Hause?" fragte mein Freund, grinsend zeigte ich auf mein blaues Fahrrad, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite angekettet war. Während Fiete natürlich mit seinem Auto gekommen war, hatte ich vorgedacht und war mit dem Rad gefahren.
"Du kannst ja nichtmal mehr laufen" behauptete er kopfschüttelnd und zog mich von meinem Fahrrad weg, nachdem wir die Straße überquert hatten.
Seine Hände hielten mich an den Hüften zurück, ernst blickte er mich an und zuckersüß zog ich daraufhin eine Schnute. "Aber du" bettelnd sah ich ihn an.
"Meine Beine sind so schwer" jammerte ich und ließ mich gegen seine Brust fallen. Fiete seufzte auf, siegessicher schaute ich nach oben und begegnete seinen Augen, die mich intensiv anfunkelten.
"Du bist so süß, wenn du betrunken bist" hauchte er und drückte mir einen Federleichten Kuss unter das Rechte Ohr, die Stelle begann sofort zu prickeln, wie so oft in letzter Zeit, setzte mein Verstand aus und verlangend presste ich meine Lippen gegen seine. Überrascht taumelte er einen Schritt zurück, ließ dabei aber nicht von mir ab, sein heißer Atem prallte an mir ab, vereinte sich mit meinem. Außer Atem löste ich mich von ihm und suchte halt an dem Sattel meines Fahrrads.
"Ich glaube küssen ist ein gutes Mittel um nüchtern zu werden. Wenn du mich weiter küsst, kann ich uns vielleicht fahren." schelmisch schmunzelte der Fußballer.
Schnell schenkte ich ihm einen weiteren Kuss. "Na dann los, Romeo." forderte ich Fiete auf, der kurz sein Gesicht verzog, sich dann aber an meinem Schloss zu schaffen machte.
Bis er das Fahrrad vorschob, hatte ich mich an einer Straßenlaterne angelehnt und musterte glückselig meinen wundervollen Freund.
"Rahel, nicht starren, komm lieber her jetzt" lachte er. "Blödmann" murmelte ich, musste aber schmunzeln. "Was? Du willst doch lieber laufen?" Fiete hob eine Hand an sein Ohr und tat so, als ob ich etwas gesagt hätte.
"Man Fiete" jammerte ich, war aber zu müde, um mich weiter zu beschweren und kam deshalb auf ihn zu. Er saß schon startklar auf dem Sattel, weshalb ich mich auf dem Gepäckträger nieder ließ. Das Fahrrad schwankte beachtlich, doch Fiete hatte alles im Griff.
"Rahel?" fragte er "Hm?" machte ich.
"Heb dich bitte fest, nicht, dass dir was passiert" flüsterte er.
Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und schlang Augenblick meine Arme um seinen Oberkörper, mein Kopf lehnte ich gegen seinen Rücken und atmete beruhigt seinen Geruch ein.

Ich merkte wie sich Fiete nach oben bewegte, um in die Pedale zu steigen, doch nachdem diese uns einen Meter nach vorne gebracht hatten, stotterte die Bewegung. Erschrocken löste ich mich von dem Rücken meines Freundes, der es ein zweites Mal versuchte. "Zappel nicht so" lachte er. Tatsächlich schaffte er es jetzt anzufahren, die ersten Bewegungen waren noch wackelig, aber nach einigen Metern hatte er den Schwung raus.
Seufzend hob ich meinen Kopf, ließ die kalte Nachtluft um meine Nase streichen und streckte vergnügt meine Beine von mir, damit sie nicht am Boden schlurften.
"Wuhu" jubelnd reckte ich meine Arme in den dunklen Himmel, versuchte nach den Sternen zu greifen, die sich heute so nahe anfühlten.
"Eine Sternschnuppe" rief ich begeistert und sah dem goldenen Schweif hinterher.
An Fietes bebendem Rücken spürte ich, dass er lachte.
Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte den Moment aufzusaugen, so gut es ging.
"Ich kann nicht mehr" kam es aufeinmal von dem Fußballspieler, der schnaufend angehalten hatte.
"Tss" machte ich und sprang vom Gepäckträger hinunter "Und da soll man denken du seist so sportlich" empört lehnte Fiete das Fahrrad gegen die niedrige Mauer, vor der Elbe. "Werd bloß nicht frech" mit einem Schritt stand er plötzlich vor mir, sein Blick verhieß nichts gutes.
Prompt hatte er sich gebückt und ich lag über seinen Schultern.
"Fiete, lass mich runter" quietschte ich, doch daran dachte er nicht mal.
Mit den Händen stützte ich mich an seinem Rücken ab, um nicht ganz überkopf zu hängen.
"Fiete" quengelte ich.
"Rahel" äffte er mich nach, setzte mich dann aber sanft ab. Dadurch, dass ich nun auf der Mauer saß und Fiete vor mir stand, war ich auf gleicher Höhe mit ihm.
Beleidigt schaute ich ihn an "Mach nicht so" flüsterte er und schob im selben Moment mit seinen Fingern meine Mundwinkel nach oben.
Schmunzelnd schüttelte ich meinen Kopf.
"Und hast du dir was gewünscht?" fragte er, "Wegen der Sternschnuppe" schob er hinterher, als er meinen fragenden Blick bemerkt hatte.
"Nein, ich bin gerade wunschlos glücklich" hauchte ich grinsend.
Fiete presste mir einen Kuss auf die Stirn und hob anschließend mein Gesicht an, um unsere Lippen zu vereinen.
Mit der Leichtigkeit, die seine Lippen übertrugen, legte sich eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper.
Er schmeckte noch ziemlich nach Alkohol, der auch in meinem Mund einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat.
Mein Kopf schaltete ab, ich wollte, dass dieser Kuss nie wieder aufhört.
"Ich liebe dich." Fietes Stirn lehnte an meiner, "So sehr, dass es schon weh tut." Mein Herz zog sich zusammen, schlug verlangsamt und raste doch irgendwie. An seinem Nacken zog ich ihn wieder zu mir. "Und ich dich erst." flüsterte ich.
Hatte dabei fast Tränen in den Augen.
Fiete erfüllte mein Leben jeden neuen Tag mit so viel Glück und Lebensfreude. Ich wusste nicht, wie ich ihn verdient hatte. Warum er ausgerechnet mich ausgesucht hatte, es gab tausendmal schönere Mädchen. Wie er es immer mit mir aushielt, ich war nicht immer nur das brave Mädchen.
"Worüber denkst du nach?" seine Augen fanden meine, funkelten mich an. Ich zuckte mit den Schultern "Keine Ahnung, Dich, Mich, Uns." antwortete ich mit zarter Stimme.
"Warum du mich ausgesucht hast" fügte ich leiser hinzu.
Fiete nahm meine Hände "Ich habe dich nicht ausgesucht, du warst einfach irgendwann da und nicht mehr weg zu denken. Wir haben uns nicht gesucht und trotdzem gefunden und das war das Beste, das uns hätte passieren können" ich nickte, er hauchte mir einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Komm, gehen wir. Nicht, dass du noch erfrierst." Mit diesen Worten zog er mich in seine Arme und wir legten den restlichen Weg, schweigend Arm in Arm zurück.

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Ich glaube ich mag diesen Oneshot. Nicht nur weil ich einen dezenten Crush auf Fiete ab. Hehe.
Ich hoffe dir gefällt er auch.💫

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