9. Kapitel

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Ich wünsche Euch allen frohe Ostern!
Und vielen Dank für über 400 Reads, unglaublich! <3

XxLea

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Louis' P.O.V.

Er hat es gesagt! Er hat es wirklich gesagt! Mit diesem absolut traumhaften Gedanken öffne ich meine Augen. Harry liegt immer noch neben mir und schaut mich mit seinen faszinierend grünen Augen an. "Wie lange haben wir noch geschlafen?", frage ich ihn. "Ungefähr 40 Minuten.", meint er leise und grinst. Ich schlage die Decke zurück und löse mich von ihm. "Ich gehe ins Bad.", lasse ich ihn wissen, zwinkere ihm kurz zu und verschwinde zur Zimmertür hinaus. Ich höre noch sein Lachen und auch auf mein Gesicht schleicht sich ein breites Grinsen. Schließlich lacht er wegen mir.
Nachdem wir beide, diesmal nicht in einem, Bad waren und uns Badeshorts und Shirts angezogen hatten, gehen wir die Treppe hinunter. Ins Zimmer der anderen haben wir nicht hineingeschaut, aber Liam wird bestimmt schon wach sein. Immer wieder schweift mein Blick zu Harry, der absolut unglaublich aussieht. Seine Haare sind an den Spitzen noch feucht vom Duschen, weswegen sich seine Locken noch mehr kringeln als sonst. Die jadegrünen Augen funkeln und er grinst die ganze Zeit. Irgendwie fängt es an wieder so zu werden wie früher. -Okay: Ich bin happy. Strahlend springe ich die letzten Stufen runter und laufe in die Küche.
"Guten Morgen ihr zwei. Zum zweiten Mal heute.", kichert Liam. Niall sitzt mit einem Tee am Tisch und grinst uns zur Begrüßung an. "Morgen. Wo ist unser Zaynie?", fragt Harry. Niall lacht laut auf: "Ich glaub der hatte eine unbequeme Nacht. Irgendwie ist er auf dem Sofa aufgewacht... Ich weiß gar nicht mehr, wie er da gelandet ist... Ihr? ...Na ja, jedenfalls ist er vor ner Dreiviertel Stunde in unser Zimmer gekommen und hat sich fast auf mich drauf geworfen. Dann bin ich aufgewacht.", er schmollt und Liam schüttelt nur den Kopf, "Er hat sofort gepennt wie ein Stein, aber ich konnte nicht mehr schlafen, dann bin ich aufgestanden." Ich kichere über Niallers Redefluss. "Wollt ihr etwas essen?", fragt Liam nun. "Ich hab eigentl-", fange ich an, doch Harry unterbricht mich. "Klar. Wir haben echt Hunger.", er betont das 'wir' extra stark und wirft Liam einen bedeutungsvollen Block zu, den ich sehr wohl bemerke. "Bleib sitzen, Li. Ich hole schon was. Lou? Hinsetzen!" Ich verdrehe die Augen und Liam lacht nur.

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"Was machen wir heute?", fragt Niall während wir den Tisch abräumen. Ich bin total satt und fühle mich außer Stande mich irgendwie körperlich zu betätigen. So viel hab' ich in den ganzen letzten Wochen nie auf einmal gegessen. "Ich will unbedingt ausprobieren, ob man hier surfen kann!" -Ok, damit hat Liam meine volle Aufmerksamkeit. Vor ein paar Monaten hatte ich mir vorgenommen die nächste Chance wieder zu ergreifen und aufs Board zu steigen, damit ich besser werde. "Bist du dabei, Louis?", fragt Li nun. "Klaro, aber ich brauche erst ne Pause... Ich bin so satt, da würde mir garantiert schlecht werden...", zum Ende murmele ich die Worte nur noch, als ich bemerke wie wahr sie sind. Harry sieht mich mit großen Augen an. Ich denke er hat Angst, dass ich alleine ins Badezimmer verschwinde. "Komm, Boo. Wir gehen Zähneputzen." Ich nicke und muss kichern. Er hat mich 'Boo' genannt. Endlich wieder. Strahlend gehe ich neben ihm her. Ich weiß nicht, woher ich den Mut nehme, aber als uns ein verschlafener Zayn auf der Treppe entgegenkommt, den wir knapp begrüßen und der noch ziemlich müde aussieht, greife ich nach Haz' Hand und ziehe ihn hinter mir die Treppe hoch. Gemeinsam gehen wir in das Badezimmer und beginnen uns die Zähne zu putzen. Es ist lustig, immer wieder brechen wir in lautes Gelächter aus und zum ersten Mal seit Monaten fühle ich mich vollkommen wohl.

Harrys P.O.V.

Er ist absolut unglaublich. Unten in der Küche sah er für einige Sekunden unzufrieden aus. Und mit seinem zweideutigen Satz hat er mir wirklich Angst gemacht. Mein schlechtes Gewissen plagt mich, schließlich weiß ich von seiner Krankheit, aber trotzdem habe ich ihm in der letzten Zeit nie geholfen... Aber jetzt ist er fröhlich. Es ist fantastisch ihn zu beobachten, wie er herumalbert und lacht. Seine Augen funkeln wie helle Edelsteine. "Du starrst, Styles.", höre ich ihn sagen. Ich fasse all meinen Mut zusammen. Ich weiß wie er empfindet und ich weiß, was ich fühle...: "Stört es dich?" Etwas überrascht über meine ernsten Worte schüttelt er den Kopf. "Wenn einer gucken darf, dann du. Auch wenn ich nicht weiß, was du an mir bewundernswert finden solltest..." Da waren sie wieder, seine Selbstzweifel. Möglichst schnell versuche ich ihm zu widersprechen: "Sag das nicht! Du bist wunderschön, Louis Tomlinson!" -Ich sage nur die Wahrheit. Niemand kann ihm in meinen Augen das Wasser reichen. Ich mustere ihn und blicke ihm offen in die Augen, in der Hoffnung er erkenne meine Aufrichtigkeit. Louis wird rot. Seine Wangen verfärben sich zu einem zarten rosanen Ton. "Aww, Boo.", kichere ich. Ich kann einfach nicht anders. Am liebsten würde ich ihm nun durch die dichten, braunen Haare fahren und ihn nah an mich heranziehen. Aber ich habe ihn schon in Verlegenheit gebracht, da will ich ihn nicht vollkommen aus dem Konzept bringen. Aber ich weiß, dass ich es könnte. Und das ist ein gutes Gefühl... Ein sehr gutes sogar! "Lass das, Haz. Du weißt, wie ich... na ja... Du weißt schon...", stammelt er und bringt keinen vernünftigen Satz zustande. Noch süßer...! "Ich weiß, Lou! Lass uns wieder runtergehen. Zayn ist bestimmt schon fertig mit seinem Frühstück." Sanft greife diesmal ich nach seiner Hand und ziehe ihn hinter mir her. Ich spüre wie er meine Finger fester packt und das gibt mir die Bestätigung in meinem Tun. Es ist richtig, was wir machen und ich habe das dringende Bedürfnis, das Ganze schnellstmöglich zu vertiefen. Hoffentlich geht ihm das nicht zu schnell, überlege ich.
Wir laufen nach draußen an den Strand wo die anderen bereits auf uns warten. Liam hat schon einen Neoprenanzug an und ein Surfbrett unter dem Arm. Grinsend blickt er auf die hohen Wellen. "Kommst du mit, Louis?", fragt er enthusiastisch. Ich spüre wie dieser vor Freude meine Hand fester drückt. "Klar... Wo sind die Sachen?" Er springt vor Freude fast auf und ab. Niall lacht bei seinem Anblick und Zayn schaut mit einem liebevollem Blick in mein Gesicht. Ich weiß, dass er glücklich darüber ist uns so zu sehen. Ich bin auch glücklich. Vollkommen glücklich einen lachenden Louis an der Hand zu haben. "Da hinten in dem Schuppen...", meint Liam auf Lous Frage, "Beeil dich!"
Lou quietscht vor Freude und mit einem kräftigen Ruck zieht er mich zu dem kleinen hölzernen Häuschen, was ein Stück den Strand runter steht. Vorsichtig öffnet er die Tür. "Cool, oder?", fragt er mich. Ich kann den Blick nicht von seinem Lachen abwenden und zum Sprechen fühle ich mich auch nicht richtig im Stande, weswegen ich nur nicken kann. "Welches soll ich nehmen, Haz?", fragt er mich und deutet auf die drei Surfbretter, die an der Wand in deiner Art Regal liegen. Sanft lässt er meine Hand los und kramt in einem Schrank nach etwas, wahrscheinlich einem Neoprenanzug. "Keine Ahnung, ich kenne mich damit doch überhaupt nicht aus, Louis. Gibt es zwischen dieses Dingern überhaupt Unterschiede?" Völlig entgeistert dreht er sich schwungvoll um. Mit Nachdruck in der Stimme sagt er: "Natürlich! Jedes Board ist anders, alle individuell!" -Er hört sich an, als würde er von dem größten Heiligtum der Menschheit sprechen. "Dann such' du dir lieber eins aus. Sonst ist es am Ende noch meine Schuld, wenn du im Wasser landest, weil du nicht stehen kannst.", kichere ich um ihn zu ärgern. Lachend schlägt er mit dem Anzug in seiner Hand gegen meine Brust. "Ich bin der bester Surfer dieser Erde, Harold!", todernst schaut er mich an. Lange beherrschen können wir uns aber beide nicht, schon nach wenigen Sekunden fangen wir schallend an zu lachen. Immer noch kichernd betrachtet er danach die Bretter und greift schließlich zielsicher nach dem Mittleren. Es ist schlicht, weiß und öhm... Keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe andere Qualitäten.
Louis, mit dem Board unter dem Arm und dem Anzug über der Schulter, und ich, einfach neben ihm hertrottend, laufen nebeneinander zurück zu den Jungs. "Na endlich, Lou.", sagt Liam kaum dass wir bei ihnen standen, "Zieh den Anzug an!" Seufzend greift Louis nach seinem Shirt und zieht es sich über den Kopf. Ich muss schlucken: Scheiße ist er heiß! Seine Haut ist ziemlich blass, weswegen seine Tattoos noch deutlicher zum Vorschein kommen. "Harry, hör auf zu schmachten!", grinst Louis frech. Liam lacht breit, Zayn versucht sein Lachen als Husten zu tarnen (was ihm allerdings eher weniger gelingt), und Niall macht sich diese Mühe gar nicht erst. Er bricht in schallendes Gelächter aus und bekommt sich gar nicht mehr ein. Verlegen schaue ich zur Seite und kann nicht verhindern, dass ich erröte. Schmunzelnd wendet sich Louis nun zu uns allen: "Dreht ihr euch jetzt auch mal um, oder was? Ich muss den Anzug noch anziehen." Zayn ist der erste, der sich wegdreht, weswegen ich kichere -war klar. Nach einigen Sekunden stehen auch Niall und Liam anders herum, sodass sie aufs Wasser blicken. Nur ich schaue immer noch zu Louis. Gespielt empört hebt er eine Augenbraue empor, nickt in die Richtung des Wassers und gibt mir so zu verstehen, dass er darauf wartet, dass ich mich auch umdrehe. Ich schmolle und wende mich um: "Spielverderber!" Er kichert und ich höre das Rascheln seiner Badeshorts, als diese zu Boden gleitet. Shit, vielleicht sollte ich mich auf andere Geräusche konzentrieren, sonst endet das hier ziemlich peinlich. Belustigt mustert mich Zayn von der Seite, na toll, er weiß woran ich denken muss. "Fertig!", ertönt einige Sekunden später Lous freudige Stimme. Er schnappt sich das Surfbrett und läuft Richtung Wasser. Im Vorbeigehen drückt er mir einen kleinen Kuss auf die Wange. Mein ganzer Körper kribbelt und es ist das großartigste Gefühl der letzten Monate. "Endlich! Los geht's!", schnell schnappt sich auch Liam sein Board und joggt dann neben Louis her.

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Zayn und ich liegen nebeneinander auf Liegen unter einer der Palmen. Niall schläft etwas rechts von uns entfernt in der Sonne. "Und?", fragt mich Zayn nach einigen Minuten. "Was?", frage ich zurück, wende meinen Blick aber nicht von Louis, der auf dem Brett gar keine so schlechte Figur macht. -Ja, ok. Ich geb's zu: Es gibt (fast) nichts heißeres, als Louis Tomlinson auf einem Surfbrett. Ein nackter Louis Tomlinson... Der könnte das bestimmt toppen. Grinsend mustert Zayn mich von der Seite: "Das mit Lou natürlich." Unwillkürlich lächele ich noch breiter. "Ich weiß es nicht genau. Irgendwie ist es wie vorher nur... nur tiefer. Weißt du was ich meine?" "Nicht richtig..." "Es fühlt sich richtiger an, als jemals zuvor. Und ich meine, wir haben uns noch nicht wieder geküsst, oder richtig berührt. Es ist irgendwie vor allem eine Gefühls-Verbindung!" Er lacht. "Gefühls-Verbindung? Wie denn das?" "Verbundenheit im Geiste... Keine Ahnung, wie ich das erklären soll." Schmunzelnd verdreht mein bester Freund die Augen: "Ist ja auch nicht so wichtig, Hauptsache es fühlt sich gut an." "Das tut es. Es fühlt sich richtig, richtig gut an." Ich strahle Zee an und in seinen braunen Augen liegt der Glanz der Brüderlichkeit. Ich wende den Blick wieder zu Louis, und natürlich Liam, auch wenn ich den nur am Rande wahrnehme. "Sie sind gut.", murmelt Zayn neben mir und gähnt. Angesteckt von seinem, muss ich ebenfalls gähnen. "Ja. Und echt heiß!" Er lacht laut auf und ich werde etwas rot. Das wollte ich eigentlich nicht laut sagen! "Was hast du jetzt vor, Harry?" "Keine Ahnung." "Ich würde ihn gleich mitnehmen, mit ihm am Strand entlang spazieren gehen. Ihr müsst darüber reden! Sonst wird das wieder nichts.", meint er. "Du hast Recht...", ich seufze innerlich. Dass es nicht klappt, wäre das Schlimmste was passieren könnte. Schließlich haben wir die selben Gefühle füreinander.
Noch einige Zeit vergeht, dann kommen Louis und Liam wieder aus dem Wasser. Es ist bereits später am Nachmittag und man merkt, dass die Sonne langsam etwas schwächer wird. "Lou?", frage ich ihn vorsichtig, als er vor Zayn und mir steht. (Zayn tut taktvollerweise so, als schlafe er. Und Liam und Niall sind zusammen die Surfbretter wegbringen gegangen.) "Ja?", fragt er leise und lächelt mich schüchtern an. "Kommst du ein paar Meter mit?" "2 Sekunden, okay? Ich zieh eben dieses Teil aus.", meint er schnell und deutet auf den nassen Anzug. Ich nicke und er verschwindet Richtung Haus. "Du schaffst das, Hazza.", murmelt Zayn, als ich aufstehe, weil ich Louis wiederkommen höre.
Ich reiche Lou meine Hand, die er erfreut ergreift und gemeinsam gehen wir nah am Wasser den Stand entlang.

©05.04.2015

and this is our life - a Larry Stylinson short storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt