11. Kapitel

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Harrys P.O.V.

Völlig auf Wolke 7 schwebend sehe ich diesem wunderbaren Engelchen vor mir ins Gesicht. Ich denke er ist selber überrascht, was er gerade gesagt hat. Um ihn nicht zu verunsichern antworte ich ihm sofort: "Ich liebe dich auch, Boo!" Und er strahlt, ja strahlt wie ich es nie zuvor gesehen habe. In meinen Augen sah er auch noch niemals so schön aus, wie in diesem einen Moment. "Louis Tomlinson, würdest du mir die Ehre erweisen und mein Freund sein?" Ich sehe die Tränen in seinen Augen, als er einfach nur nickt und seine Lippen danach wieder auf meine presst.
Dieses Mal war es anders, fordernder, als wäre der jeweils andere unsere Luft zum atmen. Ich ziehe ihn noch näher zu mir und umschlinge mit meinen Armen seine Hüfte. Seine Hände umfassen meinen Nacken wieder stärker und er bewegt seine Lippen zärtlich, fast zurückhaltend auf meinen. Aber das ist mir nicht genug. Sanft streife ich mit meiner Zunge über seine Unterlippe und bitte so um Einlass. Seine Lippen sind etwas rau, aber zugleich auch sanft und schmecken unheimlich gut. Leicht seufzend öffnet er seinen Mund einen Spalt weit um mir Platz zu machen. Und ich dränge meine Zunge sogleich in seine Mundhöhle. Ich stupse mit meiner Zunge an seine (er schmeckt nach Erdbeermarmelade- ich liebe Erdbeeren!) und massiere sie. Er keucht und scheinbar gefällt es ihm, dass ich die Führung übernehme. Einen Kampf um die Dominanz hat er jedenfalls nicht angefangen, also wäre das schonmal geklärt.
Darüber freue ich mich innerlich ungemein, denn dass ich ihn führen kann, macht mich unglaublich an. Meine Hände wandern von seinen Hüften zu seinem Hintern und ich kneife fest hinein, woraufhin ihm ein tiefes Stöhnen entweicht und er scheinbar unter akutem Luftmangel leidet, da er sich sanft aus dem Kuss zurückzieht und sein Gesicht an meinem Hals vergräbt. Ich spüre seinen heißen, hastigen Atem und fange an, seinen Kiefer zu küssen. Vorsichtig beginnend, immer weiter bis hinunter zu seinem Hals, wo ich seinen Sweet Spot suche. Als ich diesen gefunden habe sauge ich mich daran fest. Immer wieder bearbeite ich diese eine Stelle, bis Lou sich plötzlich auf mir bewegt und ich überrascht aufkeuchen muss. Er bewegt seine Hüfte, kann sich scheinbar selbst nicht mehr zurücknehmen. Leicht stößt er immer wieder vor, sodass die Beulen, die sich schon längst in unseren Hosen gebildet haben, gegeneinander gedrückt werden. "F-Fuck Lou!", stöhne ich. Er gibt nur ein zustimmendes Geräusch von sich. Einige Sekunden lang sauge und küsse ich noch seinen Hals, bis ich mit dem 'Ergebnis' mehr als zufrieden bin. Mit einem Grinsen lasse ich langsam von ihm ab und lehne mich mit dem ganzen Oberkörper wieder zurück an die Palme.
"Scheiße, Hazza...", es ist nur ein keuchendes Murmeln, aber ich höre ihn trotzdem. Leicht kichernd und gespielt unschuldig frage ich ihn: "Ja, was ist denn?" Er lässt sich sofort auf das Spiel ein (oh man, ich steh' auf Rollenspiele... Besonders Rollenspiele mit Louis...!) und schaut mich aus koketten Augen an. "Das hat mir gefallen- ...", haucht er zart. "Mir auch, Süßer! Glaub mir." Er wird rot und damit noch hübscher als zuvor. Aber diesmal wendet er den Blick nicht ab, sondern schaut mich mit den geweiteten, vor Erregung dunkleren, Augen und seinen zerzausten Haaren weiterhin offen an.
"Schau mal, Engel. Die Sonne.", murmele ich nach einigen Minuten, in denen wir uns nur gegenseitig angesehen hatten. Er dreht den Kopf leicht in Richtung Ozean und atmet tief ein, als er die wunderschöne, orangefarbene Färbung des Himmels sieht. Die Sonne geht unter und es ist einfach nur romantisch. "Wie cool.", flüstert er und sein Blick huscht kurz zu mir. Ich setzte mich etwas bequemer hin und Lou dreht sich auf meinem Schoß so, dass er nun mit seinem Körper dem Wasser voll zugewendet ist. Er sieht atemberaubend aus, so in diesem Licht, seine Augen strahlen und ich kann meinen Blick kaum von ihm abwenden.
Wir verbringen noch einige Minuten in dieser Position, flüsternd, manchmal einen kleinen Kuss austauschend, bis die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist und es langsam kälter wird. Louis bekommt leichte Gänsehaut und ich schlage vor das wir zurückgehen. Schließlich sollen die anderen nicht denken wir wären auf der Insel verloren gegangen.

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Liams P.O.V.

"Wo bleiben die denn? Meinst du wir sollten mal gucken gehen?", frage ich Zayn, der neben mir auf der großen Couch sitzt. Niall ist gerade oben im Badezimmer, man hört die Dusche rauschen. "Habe ich mich auch schon gefragt, aber so spät ist es noch nicht. Lass' uns noch etwas warten, Li.", sagt Zaynie und legt seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Ich nicke leicht und wende den Blick wieder auf den Fernseher. Es läuft 'How I Met Your Mother' und ich habe das Gefühl, ich hätte diese Folge schon 1 000 Mal gesehen. Etwas angenervt seufze ich. "Was ist denn mit dir los?", kichert Zayn und schaut mich aus belustigten braunen Augen an. "Ich kenne die Folge schon...", murre ich. "Ich auch, Liam. Ich kenne schließlich alle Folgen." Schmunzelnd verdrehe ich die Augen. "Du gibst damit an, dass du alle HIMYM Folgen kennst? Ernsthaft, Zee?", lache ich. Sachte schlägt er mich mit der linken Hand auf meinen Bauch. "Ey! Lass mich."
"Guckt ihr 'How I Met Your Mother'?", ertönt nach einigen Minuten Nialls Stimme. "Jau-", meint Zayn, rückt noch etwas näher zu mir in den Arm und macht Nialler Platz. "Sind die zwei immer noch nicht wieder da? Die Sonne ist gerade schon untergegangen." "Haben wir gemerkt, es ist sogar dunkel geworden.", meint Zayn ironisch, "Aua, Niall!", jammert er jedoch nach höchstens 3 Sekunden, weil der Blonde ihm seinen Ellenbogen in die Rippen gebohrt hat. "Liam, Niall hat mir wehgetan!" "Oh man Zayn, heul doch!", jammert Niall im selben Ton und dann ist es um die zwei geschehen. Sie fangen lauthals an zu lachen und kriegen sich gar nicht mehr ein. Ich verdrehe nur die Augen und nutze meine Chance um die Fernbedienung zu betätigen, da Zayn gerade abgelenkt ist.
Okay, jetzt war mir auch klar warum Zayn die Wiederholung angeschaltet hatte... Es kam nämlich absolut nichts anderes. "Liam?", knurrt Zayn plötzlich neben mir und ich zucke etwas zusammen. "Ja?", möglichst unschuldig blicke ich ihn an. "Wieso hast du umgeschaltet?" "Ich wollte mir nicht schon wieder Lillys Hochzeit angucken... Deswegen?" "Kam die Folge etwa schon wieder?", mischt sich jetzt auch Niall ein und ich nicke. "Ich mag die...", schmollt Zayn und Niall und ich kichern. Badboy- schon klar. Dann zappen wir weiter durch die Programme, albern herum, schlagen uns mit Kissen, essen Chips, trinken jeder ein Bier und machen uns einfach einen netten Abend.
"Wie spät ist es, Li?", fragt Niall irgendwann. "Kurz nach 12 p.m.", antworte ich. "Die beiden sind immer noch nicht zurück...", meint Zayn und steht auf, wobei er sich auf meinem Bauch abstützt. Auch Niall und ich stehen auf und gehen ihm hinterher. Er macht die Terassentür auf und Niall, der als letzte herausgeht, schließt sie wieder, damit wir keinen Mückenbesuch bekommen. "Was meint ihr, wo sie sein könnten?", frage ich die zwei. Es macht mich wuschig, dass ich nicht weiß, wo die zwei stecken. Unruhig schaue ich mich um, drehe mich im Kreis, aber ich kann nichts sehen, da es stockfinster ist. Das einzige Licht geht von unserem Haus aus und ganz in der Ferne am Horizont sieht man einige Flugzeuglichter, die sich am Himmel fortbewegen. Der Mond scheint hinter einer Wolke zu sein, ich sehe ihn nirgendwo. Hektisch schaue ich mich weiter um. Wo könnten sie bloß sein? Zayn dreht sich zu mir um und fasst mich an meinen Schultern: "Liam, hey! Alles ist okay, ja? Wir finden sie schon, kein Stress!", flüstert er mir zu und greift nach meiner Hand. Sofort beruhige ich mich etwas. Bei Zayn fühle ich mich immer gut aufgehoben, das war schon immer so gewesen und ich hoffe, dass es nie enden wird. Schon seltsam, dass er diese Wirkung auf mich hat. Egal, erstmal müssen wir Larry finden!
Wir zucken wegen eines dumpfen Geräuschs alle drei zusammen. Kaum 2 Sekunden später hört man Harrys gedämpftes Lachen: "Lou! Vorsicht! So groß ist der Liegestuhl nicht." Ich muss grinsen. "Gefunden.", flüstert Niall uns zu und ich sehe, dass er zwinkert. Zayn grinst ebenfalls, legt dann aber einen Finger auf die Lippen und bedeutet uns still zu sein, mit der anderen Hand hält er immer noch meine. Das Rauschen des Wassers ist laut, weswegen wir nur Teile des Gesprochenen mitbekommen. "... Idiot. Du hättest mich doch auffangen können!", sagt Louis' Stimme kichernd. "Wieso hätte ich...", alles verstehe ich nicht, "-meine Pflicht?" "Als mein Freund ist es deine Pflicht, Harold!", hören wir Louis' lachende, nun laute Stimme. Und dann sein Kreischen und Harrys Knurren.
Niall lacht laut los und schließlich zieht mich Zayn in die Richtung der zwei. Zu lauschen ist natürlich auch eine hinterhältige Methode, aber wenigstens wissen wir jetzt, dass sie wirklich zusammen sind. Sacht ziehe ich an Zaynies Hand und wackle vielsagend mit den Augenbrauen, er nickt nur stürmisch und grinst über das ganze Gesicht. Wie ich mich für unsere zwei Freunde freue!
"Na ihr?", ruft ein gut gelaunter Niall. "Hi.", schüchtern schaut uns Louis an. Larry sehen aus, als wären sie eingefroren. Sie hatten uns scheinbar vorher nicht gehört. Lou hat beide Füße tief in den Sand gestemmt um sich gegen Harry zu wehren, der scheinbar versucht hatte ihn Richtung Wasser zu ziehen. "Hey.", sagt dieser nun recht gelassen, lässt von Louis ab und stellt sich ordentlich neben ihn. Dann greift er bestimmt nach der Hand des Kleineren, der daraufhin selig grinst und etwas nach unten schaut. Wahrscheinlich haben sich seine Wangen auch rot gefärbt, aber das kann ich nicht erkennen, da es zu dunkel ist. "Was gibt's Neues?", fragt Zayn vielsagend und ich drücke ermahnend seine Hand. Er lacht jedoch nur auf und sieht weiter auf unsere beiden Turteltauben.
Harry schaut hinunter in Louis' Gesicht und lächelt ihm süß zu. Der Kleinere atmet einmal tief ein und aus und sagt dann mit zitternder Stimme jene Worte, die ich schon immer von einem der beiden erwartet und erhofft hatte: "W-Wir sind z-zusammen." "Großartig!", ruft Niall aus und stürmt auf sie zu. Vollkommen perplex erstarrt Louis, als Niall ihn umarmt. Harry lächelt nur verliebt. Ich spüre, wie sich Zayn in Bewegung setzt und zu Haz läuft. Als ich meine Hand lösen möchte, drückt er sie noch einmal und lässt sie dann vorsichtig los. Sie umarmen sich, während ich zu Lou gehe und ihm 'alles Gute' wünsche. Er klammert sich an mir fest und ich spüre, dass er kurz davor ist zu weinen. "Bist du glücklich?", frage ich ihn sanft, während er immer noch in meinen Armen liegt. "Ja!", haucht er, "So glücklich wie nie."

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Wir waren noch eine Weile draußen geblieben, hatten alle zusammen geredet, gelacht und dann schließlich wieder reingegangen. Dann hatten wir uns der Reihe nach bettfertig gemacht und Harry und ich hatten die Räume getauscht, sodass er sich nun ein Zimmer mit Louis teilt. Immer wieder kam mir der Gedanke in den Sinn, wie süß die zwei doch sind. Und immer wieder musste ich mich zusammen reißen, um nicht wie ein Idiot vor mich hin zu grinsen.
Mittlerweile war es still. Die zwei schienen, genauso Zayn, Niall und ich bereits im Bett zu liegen. "Sie sind gar nicht laut.", gackert Niall leise. Zayn und ich prusten los. "Ich glaube nicht, dass sie es heute Nacht schon treiben!", kichert der Schwarzhaarige, der in der Mitte liegt. "Habt ihr den Knutschfleck gesehen? Ich wär' mir da nicht so sicher.", kommt die Antwort von Nialler. "Shhht. Lass das.", versuche ich möglichst streng zu sagen, scheitere aber kläglich und fange ebenfalls an zu lachen.
Als wir uns beruhigt haben sagt Zaynie jedoch etwas ernster: "Er hat gestrahlt!" "Louis, nicht wahr?", frage ich zurück. Ich spüre wie er nickt. "Jaa-", haucht er, "Endlich sah er wieder vollkommen glücklich und zufrieden aus." "Hazza auch.", meint Niall und ich höre das Strahlen aus seiner Stimme heraus. "Ja.", kommt Zayns Antwort. Irgendwie klingt sie erstickt und ich wende mich etwas besorgt in seine Richtung. Durch das Fenster scheint mittlerweile der Mond hinein, deswegen ist es nicht vollständig dunkel und ich sehe wie ihm eine einzelne Träne aus dem rechten Auge rinnt und er danach die Augen schließt. Vorsichtig berühre ich mit meinem Zeigefinger seine Wange um die Träne aufzuhalten und greife danach mit meiner linken Hand nach seiner.

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Lea xx

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©24.04.2015

and this is our life - a Larry Stylinson short storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt