Louis' P.O.V.
Aufgeregt schaue ich in Harrys Gesicht. Was er wohl mit mir vorhat? Seid wir hier sind fühle ich mich anders. Irgendwie freier. Offener. -Offen für alles. Ich kichere über meinen eigenen Gedanken, da er sich so anhört, als wäre ich verrückt. Schließlich ist niemand für alles bereit. Und ich erst recht nicht.
"Bekomm' ich den Witz auch zu hören?", erklingt Haz' belustigte Stimme neben mir. Wieder kichere ich. "Gut war er nicht.", ich muss lachen als ich sein gespielt ernstes Gesicht sehe. 'Empört' kneift er den Mund zu einer schmalen Linie zusammen und schüttelt bedächtig seinen Lockenkopf: "Also wirklich, Mister Tomlinson. Aber Sie haben vermutlich recht: Ihre unzüchtigen Gedanken möchte ich gar nicht kennen." Laut lache ich los und er stimmt mit ein. "Wenn jemand von uns beiden solche Gedanken hat, Harry -Dann du!" "Das stimmt gar nicht...", er schmollt was dazu führt, dass ich noch mehr lachen muss.
Mittlerweile sind wir schon ein gutes Stück vom Haus weg. "Das Wasser sieht wirklich toll aus!", murmelt Harry fasziniert und eher zu sich selbst. Gehört habe ich ihn trotzdem. "Ja, der Meinung bin ich auch. Das Blau ist so wunderschön.", stimme ich ihm leise zu. Irgendwie möchte ich die Ruhe nicht zerstören, ich will nur das laute Rauschen des Ozeans hören, mit Harry den Strand entlang gehen und alle Sorgen vergessen können. Sein Räuspern reißt mich aus meinen Gedanken. "Entschuldige...", ich senke meinen Blick. Es tut mir leid, dass ich ihm nicht zuhören kann. Vielleicht bin ich dafür einfach nicht geschaffen. Vielleicht bin ich zu blöd um gleichzeitig- "Louis! Sieh mich an!", er erhebt seine Stimme etwas und drückt meinen Kopf mit zwei Fingern an meinem Kinn leicht nach oben, sodass ich ihm ins Gesicht sehen kann. "Du musst dich nicht entschuldigen, Boo." Mit großen Augen sehe ich ihn an, als er plötzlich kichert. "Weißt du, was eine Erklärung wäre, warum du in der letzten Zeit immer wieder in deinen Gedanken versinkst?" Etwas erstaunt mustere ich ihn. Er ist nicht sauer, aber hat eine Erklärung? "Nein... Was denn?", murmele ich. Er fasst meine Hand fester und zieht mich entschlossen unter eine der Palmen. Dort setzt er sich auf den warmen, trockenen Sand. Etwas unentschlossen stehe ich vor ihm. "Na komm schon her, Lou.", grinst er lieb und klopft neben sich auf die Erde. Unsicher lasse ich mich zu seiner Rechten fallen, sobald ich sitze greift er sofort wieder nach meinen Fingern und verschränkt sie mit seinen. Ich brauche einige Sekunden bis ich mich wieder gefasst habe. Seine vertrauten Berührungen, die Blitze, die er damit durch meinen Körper schickt, die wunderschöne Umgebung und meine inneren Konflikte nehmen einfach viel zu viel meines Bewusstseins ein.
Erst jetzt bemerke ich, dass Haz mich grinsend betrachtet. "Wieder aufgewacht, Engelchen?", fragt er sanft. Er macht sich nicht darüber lustig, stelle ich fest. Aber Engelchen? Oh mein Gott. Und dahin ist meine, gerade erst zurückgewonnene, Konzentration. "J-Ja. Es t-tut mir wirklich leid!", stottere ich. "Das muss es nicht! Es ist vollkommen in Ordnung!" Er streicht leicht mit seinen Fingern über meinen Handrücken. Peinlich berührt werde ich rot, als ich bemerke wie sich meine Atmung beschleunigt und eher zu einem hysterischen nach-Luft-schnappen wird. "Du bist noch süßer als sonst, wenn du rot wirst." Toll- jetzt werde ich noch roter. "Lass das, Harry. Das stimmt doch gar nicht und du weißt genau, dass Komplimente annehmen nicht meine Stärke ist." Er kichert. "Das bedeutet aber nicht, dass du sie nicht verdient hast. Und das hast du! Weil du der wunderschönste, süßeste, liebenswürdigste und genialste Mann dieser Welt bist. Und genau deswegen, weil das eine Tatsache ist, werde ich ganz bestimmt nicht damit aufhören dir Komplimente zu machen, Louis! Jetzt nicht, morgen nicht und in zehn Jahren nicht."
Verblüfft sehe ich dem grünäugigen Gott neben mir in die wundervollen Augen. "Ich- ähm... Danke!", Presse ich noch hervor, bevor die Tränen anfangen zu fließen. Gott, ich bin so eine Memme! Ich drehe mich von Harry weg, er muss sich meine Schwäche ja nicht auch noch angucken müssen.Harrys P.O.V.
Er dreht sich von mir weg. Schon wieder. Fast verzweifele ich. Wie kann ich es denn so machen, dass er sich nicht sofort verarscht fühlt? Ich liebe ihn schließlich. Er ist der Mann den ich will. Ganz genau so, wie er ist. "Lou, bitte!", flehe ich leise, "Sieh mich an! Bitte, Lou." Zaghaft dreht er sich zu mir. Seine Wangen sind feucht von seinen leisen Tränen. Er weint lautlos vor sich hin. Sanft streiche ich sie aus seinen Augen und von seinen Backen. "Bitte sag mir, was ich tun kann." "W-Wie meinst du d-das?" "Was ich tun kann, dass es für dich einfacher ist mit meinen Komplimenten umzugehen. Denn glaub mir, Lou, ich werde damit nicht aufhören!" "Ähm, ich weiß nichts." Aus traurigen Augen sieht er mich an. Na gut, dann eben nicht, denke ich innerlich grinsend und beschließe ihm noch häufiger welche zu machen. Selbst wenn er sie auch in Zukunft nicht annehmenden kann, werde ich versuchen ihn wenigstens dazu zu bringen, mir nicht mehr zu widersprechen.
Die nächsten Minuten sitzen wir still nebeneinander und sehen aufs Meer. Ich weiß nicht wieso Louis nichts sagt, aber mir kommt es so vor, als empfinde er die ganze Situation als surreal und überfordernd. "Was ich vorhin sagen wollte...", fange ich an und ziehe damit seinen Blick auf mich. Das Blau seiner Augen funkelt wieder, ist nicht mehr so matt, wie noch vor ein paar Minuten. Es geht ihm also wieder besser. "Ich glaube, dass du immer so tief in deinen Gedanken versinkst, weil du weniger redest. Kann das sein?" Etwas überrascht zieht er seine Augenbrauen in die Höhe. "I-Ich weiß es nicht.", murmelt er. Und noch leiser fragt er mich: "Wie kommst du da drauf?" "Ich glaube, weil du sonst immer so viel redest. Früher warst du nicht aufzuhalten...", mit Absicht vermeide ich das Wort 'normal', ich würde ihn damit verletzten. Außerdem, was ist denn 'normal'? -Normal ist relativ!, "Vielleicht war dein Körper das so gewohnt und deswegen 'sprichst' du innerlich jetzt so viel..." "Gut möglich..." Besorgt sehe ich ihn an. "Lou? Ich wollte dich nicht kritisieren oder so! Das weißt du, nicht wahr?" Er drückt meine Finger und schaut mir offen in die Augen. "Ja, ich weiß. Das würdest du niemals.", leicht kichert er. Und ich bin mir sicher, dass ich selten so froh war es zu hören. Dass er kichert zeigt mir, dass er gerade die Wahrheit gesagt hat und meine Worte richtig verstanden hat. "Es ist nur... du sagtest vorhin, dass ich in meinen Gedanken 'versinke'. Das ist es aber nicht. Es ist viel schlimmer! Es ist, als überspülen sie mich und ziehen mich mit. Wie ein Sturm.", er runzelt nachdenklich die Stirn.
Ich kann einfach nicht anders. Und deswegen nehme ich meine Hand und streichle ihm über die kleinen Fältchen, die durch das Runzeln erschienen sind. Nach einigem Mal drüber streichen legen sie sich wieder und Lou schließt die Augen und lehnt sich in meine Hand.
Und das ist der Auslöser, dass ich nicht mehr aufhören kann. Ich fange zwischen seinen Augen an, streiche dann um jedes einzeln nacheinander herum. Meine andere Hand ist immer noch mit Louis' verschränkt und er zieht leicht an ihr. "Komm auf meinen Schoß!", wispere ich ihm zu und halte ihn fest, als er mit geschlossenen Augen auf mich klettert. Ich rutsche mit ihm auf meinen Beinen so an die Palme, dass ich mit dem Rücken gegen sie lehne. Louis ist mir zugewandt und er hat seine Beine leicht um meinen Oberkörper geschlungen.
Ich mache da weiter, wo ich aufgehört habe: ich löse sanft unsere Hände von einander und fahre dann, parallel auf jeder Seite seines Gesichts, unsichtbare Linien nach. Um seine wunderbaren, momentan geschlossenen, Augen herum, kleine Kreise über seine Schläfen ziehend, unter seinen Augen zu seiner Nase. Er brummt, ja schnurrt fast und bringt mich dazu noch breiter zu grinsen, als ich es schon die ganze Zeit tue. Er vertraut mir voll und ganz. Und das macht mich unglaublich glücklich! Seine Atmung hat sich zwar verschnellert, jedoch nicht, weil er Panik bekommt. "Atmen nicht vergessen, Engel.", murmele ich und er errötet innerhalb einiger Sekunden, was ich extrem süß finde! Ich liebe den Effekt, den ich auf ihn habe! Und ich liebe einfach alles an ihm!
Das ganze Spiel mit dem Streicheln wiederhole ich für ein paar Minuten, bis ich mich wirklich nicht mehr bremsen kann. Mein Körper handelt nur noch von selbst: langsam, fast in Zeitlupe beuge ich mich zu ihm vor. Immer näher, bis ich seinen Atem spüren kann. Mit meinen Augen mustere ich jeden Millimeter seines (perfekten) Gesichts und beobachte seine Reaktion. Zuerst mach er gar nichts, außer dass er aufhört zu atmen. Dann holt er einmal tief Luft und grinst leicht. Als er mir allerdings vorsichtig entgegenkommt bin ich es, der vergisst wie man atmet. Mein Körper sehnt sich nach seiner Berührung und noch bevor sich unsere Lippen treffen schließe ich meine Augen.
Fast erleichtert, dass ich endlich erlöst werde, seufze ich auf als ich Louis' süße Lippen spüren kann. Vorsichtig und zaghaft küssen wir uns. Mein Griff um seine Hüfte verstärkt sich und irgendwann schlingt er seine Arme um meinen Nacken. In völliger Harmonie bewegen sich unsere Lippen aufeinander.
Lou keucht leicht, als er sich von mir löst. Grinsend schlage ich meine Augen auf. Das war einfach nur perfekt. Unschuldig, süß, leicht, bedeutungsvoll. Ich schaue in das Gesicht des Mannes, den ich liebe. Er hat seine Augen immer noch zu, kaut leicht auf seiner Unterlippe (was ihn echt heiß aussehen lässt!) und scheint das Gefühl noch zu genießen.
"Wow!", bringt er schließlich, immer noch etwas nach Luft schnappend, hervor. Ja, wow trifft es ziemlich exakt. Es war einfach fantastisch! Er öffnet seine blauen Augen und ich bin völlig außer Gefecht gesetzt: Sie sind etwas dunkler als sonst und blitzen so sehr, wie ich sie noch nie gesehen habe. Dieser Anblick schmeißt mich völlig aus der Bahn. Sie sehen wieder lebendig aus! Ich hatte es geschafft, dass in ihnen wieder Leben erstrahlt. Er sieht mir fest in meine Augen:
"Danke, Harry! Ich liebe dich!" -Okay, jetzt verliere ich dann mal das Bewusstsein.~
Hui, Larry-Kuss *__*
Ich hoffe euch gefällt es!
Ich denke jetzt kommen noch 2-3 Kapitel, der Epilog und dann werde ich diese Kurzgeschichte auch schon beenden (müssen). :(
Aber ich habe mir vorgenommen danach ein paar One-Shots zu schreiben :);) Danke an alle, die bisher gelesen haben, für die Votes und Kommis!
Lea xx
~
©14.04.2015
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and this is our life - a Larry Stylinson short story
FanfictionOne Direction ist eine der erfolgreichsten Boybands der Neuzeit, auf die die ganze Welt blickt. Aber ein solches Leben ist alles andere als leicht und die 5 Jungs haben mehr als nur ein paar Probleme ihre Karriere und ihre privaten Wünsche unter ein...