23. Türchen - go-insane

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Midnight Date

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Midnight Date

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„Was glotzt'n du so?", lallte ich den Kerl neben mir an, der mich äußerst kritisch betrachtete, während ich einen Fuß vor den nächsten setzte. Apropos... Waren sechs Füße normal für einen menschlichen Körper?

Ich versuchte eine Antwort zu finden, aber ein Gefühl sagte mir, dass ich nicht schon immer so viele Füße gehabt hatte.

Drei von ihnen verfehlten ihr Ziel und rutschten den Bordstein herunter, wodurch ich ordentlich ins Schwanken geriet.

„Fuck", keuchte ich und sah mich blinzelnd um. Wieder dieser Kerl... wie angewurzelt stand er da. Anstatt mal zu helfen – die reinste Frechheit.

„Ich hab jesagt, du sollst mich nich so anglotzn~", verließ es meine Lippe erneut, ehe ich auf ihn zu taumelte und mit erhobenem Finger beschimpfte. Dass der Kerl sich jedoch nicht mal bewegte, regte mich nur noch mehr auf.

Konnte er nicht wenigstens so tun, als wenn ich ihn einschüchterte?! Vielleicht war mein Gesicht zu hübsch, um Angst vor mir zu bekommen... aber meine breiten Schultern sollte er lieber nicht zum Einsatz kommen lassen!

Aus meiner betrunkenen Frustration heraus, wollte ich meine Hände nach ihm ausstrecken, doch anstatt, dass ich die verschwommene Gestalt vor mir zu fassen bekam, fiel ich bloß ins Leere und stieß mit der Stirn heftig an etwas metallisches.

Mit einem schmerzerfüllten Schrei fiel ich zurück und landete mit dem Rücken an einem Stromkasten, ehe ich erkannte, was ich dort die ganze Zeit beschimpft hatte.

„Nen fucking Pfahl?!", lallte ich wütend.

Selbst wenn ich jetzt wusste, dass es sich um keinen Menschen handelte, war mir der Dude nach wie vor nicht geheuer, weswegen ich entschied bei meinem Freund, dem Stromkasten zu bleiben.

Dankbar dafür, dass er mich hielt, streichelte ich ein paar Mal liebevoll über die harte Oberfläche des Kastens.

„Ach Mann...", verließ es mich sentimental, „warum kannst du kein Kerl sein?" Seufzend schlang ich meine Arme um den Kasten und schloss die Augen. „Du hältst mich, wenn ich falle, stimmt's Kasti?"


Einige Minuten verstrichen, in denen ich meine tiefe Zuneigung für den Stromkasten zur Geltung brachte, ehe ich an den Kasten gelehnt zu Boden sank und einfach nur dasaß.

Hier. Mitten auf der Bourbon Street im French Quarter von New Orleans.

Tausende von Menschen strömten an mir vorüber. Keiner interessierte sich für einen sich mit Pfählen streitenden und Stromkasten liebenden Betrunkenen wie mich.

Umso besser. In diesem Zustand wollte ich nun wirklich nicht gesehen werden. Für gewöhnlich betrank ich mich nämlich nicht derartig.

Absoluter Ausnahmezustand. Wirklich!

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