22. Türchen

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Aufgeregt hüpfte ich umher. Gleich war mein Moment. Das erste Mal durfte ich nach unten in die Menschenwelt. Ein Klingeln ertönte und der Obere, der schon die ganze Zeit sehr nervös wirkte, schwebte geschäftig hoch.

"Die Schneeengel dürfen jetzt los!", rief er, "Aber bitte geordnet und trotzdem schnell, Beeilung, es muss alles perfekt sein. Anders als die letzten Jahre." Er schlug sich die Hand vor den Mund, den letzten Teil hatte er wahrscheinlich nicht sagen wollen. Seine Nervosität war verständlich, nachdem er wahrscheinlich Druck von Hochoben hatte, schließlich war er derjenige, der schön seit so vielen Jahren zuständig war und wenn diesmal wieder etwas schief lief, würde er sicher gewaltigen Ärger bekommen.

Die ersten zwei Jahre waren ja noch beabsichtigt gewesen, als Strafe für die Menschen, dass sie besser achtgeben sollen, doch das hatten sie nicht getan. Aber dann war da dieser schwarze, Luft abschneidende Dunst, der uns das Tor verstopfte, sodass wir auch im Jahr darauf nicht loskonnten. Und letztes Jahr ging dann endgültig alles drunter und drüber, es herrschte riesige Verwirrung, die dazu führte, dass der Zeitplan durcheinander kam und alle viel zu spät waren. Aber dieses Jahr würde es funktionieren. Es würde weiße Weihnachten geben. Ich war jetzt schließlich dabei.

Also bewegte ich mich ans Ende der Schlange, die glücklicherweise schnell voran ging. Kurz bevor ich das große Tor passieren musste, atmete ich nocheinmal tief durch. Es geht los. Meine ersten Schritte nach unten. Es war dunkel, dunkler als es bei uns je wurde, aber weit unter mir konnte ich viele Lichter erkennen. Die Luft unter meinen Füßen fühlte sich ungewohnt an. Meine Mutter hatte mir erklärt, dass die Menschen nicht darauf laufen können, sie sind zu schwer, zu grob. Doch wir können es.

Es fühlte sich schon gar nicht mehr so seltsam an. Ich war bereit, so lange hatte ich darauf gewartet. Ich schnippste und winzige, glizernde Flocken entstanden aus meinen Fingerspitzen und flogen langsam hinab. Ich tanzte mir meinen Weg schnippsend nach unten, immer mal wieder begegnete ich einem anderen, kurz tanzten wir beide zusammen, bis jeder wieder seiner eigenen Choreographie folgte.

Je tiefer ich kam, desto besser konnte ich alles erkennen. Wälder, Häuser, Kirchen, das alles hatte ich bisher nur in Büchern gesehen. Überall Lichter, die fast mit unseren Sternen mithalten konnten. Ich war nicht mehr weit vom Boden entfernt, der erste Teil war geschafft und ich hatte gute Arbeit geleistet, die Umgebung überall um mich herum war schon weiß.

Nun flog ich näher an die Häuser, zu den Fenstern. Ich berührte die Scheibe und Eisblumen breiteten sich darauf aus. Von Fenster zu Fenster malte ich meine Werke. Drinnen war es hell erleuchtet und da sah ich sie. Menschen. Sie saßen um einen geschmückten Baum herum und sangen oder lachten zusammen.

Einmal schaute ein Kind gerade zum Fenster hinaus als ich kam, da zeichnete ich ein Herz. Ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Kindes aus und es zeigte freudig mit dem Finger her.

Diese kleine Geschichte habe ich geschrieben.

Jetzt sind endlich Ferien. Bei euch auch oder hatten ihr sogar schon früher?

Die ungeschriebene Regel von wegen es gibt jeden zweiten Tag ein veganes Rezept wird jetzt gebrochen, obwohl es gestern bereits eines gab, gibt es heute wieder eins.

Vegane Spitzbuben/Hildabrötchen

- 250g Pflanzenmargarine (Zimmertemperatur)
- 250g Mehl
- 140g Puderzucker
- 150g gemahlene, abgezogene Mandeln
- 150g Marmelade nach Wahl

1.Alle Zutaten bis auf die Marmelade kurz kneten, bis ein homogener Teig entsteht.
2. Teig in Frischhaltefolie wickeln (oder einfach in eine Schüssel mit Deckel machen) und für 30 Minuten in den Kühlschrank geben.
3. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche 3 mm dick ausrollen.
4. Mit einem runden Ausstechförmchen oder einem Glas Plätzchen ausstechen. Jedes zweite Plätzchen in der Mitte mit einem kleineren Ausstechförmchen oder einem kleineren Glas ausstechen.
5. 6 bis 8 Minuten bei 180° backen, bis die Plätzchen goldbraun sind, anschließend auf einem Rost auskühlen lassen.
6. Marmelade verquirlen und mit einem Teelöffel oder Pinsel auf die Plätzchen ohne Loch auftragen.
7. Plätzchen mit Loch draufsetzen und vorsichtig andrücken. 

So spät war ich mit einem Kapitel jetzt doch noch nie, tut mir leid...

Kekssuchti Adventskalender 2021Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt