🕯🕯 Russland - Sraschdistwóm

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Sraschdistwóm

von ziallhorlikstalker

💫~Luftikus~ 💫

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Ich schälte mich aus meinem dicken Wintermantel und zog die vom schweren Schnee vollgesogene Mütze vom Kopf. Der hängengebliebene Schneematsch löste sich durch die Bewegung und fiel mit einem dumpfen „Pflatsch" auf den Fliesenboden im Eingangsbereich.

Ich seufzte leise, als ich den nassen Haufen am Boden ansah.

Ich mochte Weihnachten und ich mochte auch den Winter mit seinem Schnee, aber nur, wenn es schöner, weißer, fluffiger Schnee war und nicht dieser dreckige Schneematsch, der nicht einmal ansatzweise an ein Winterwonderland erinnerte. Außerdem hatte ich ein großes Problem mit der Kälte.

Ja, ohne Frost kein Schnee, aber nur, weil mir das bewusst war, hieß das nicht, dass ich davon begeistert war.

Ich schnaubte, als ich aus meinen Stiefeln schlüpfte und feststellte, dass auch meine Socken nasse Flecken aufwiesen, als ich dann beim Tänzeln aus dem nassen Eingangsbereich auf den Schneematschhaufen trat, der sich eben von meiner Mütze gelöst hatte, entkam mir ein genervtes Stöhnen.

Wann war der Winter endlich zu Ende?!

Ich hing meinen Mantel und meine Mütze über die Heizung und zog mir gleich trockene Socken und bequeme Klamotten an, ehe ich in den Wohnbereich unserer Wohnung trat. Die Lichterketten, die wir letzte Woche als Weihnachtsdekoration an den Fenstern aufgehangen hatten, leuchteten angenehm warm und verbreiteten gleich weihnachtliche Stimmung.

Juri lag entspannt auf dem Sofa und las interessiert in seinem Buch. Eine dampfende Tasse Tee stand neben ihm auf dem Wohnzimmertisch und seine Füße steckten in dicken Wollsocken, die von seiner Großmutter gestrickt worden waren.

„Hey", begrüßte ich meinen Freund, der überrascht sein Buch beiseitelegte, da er mich bis jetzt noch nicht bemerkt hatte, und öffnete seine Arme grinsend für mich, als ich zu ihm ans Sofa heran trat.

„Hey Króschka!", strahlte Juri und summte zufrieden auf, als ich mich in seine Arme fallen ließ und mein Gesicht gegen seine Brust drückte.

Króschka hieß übersetzt so viel wie Krümel. Ein Kosename, den Juri mir gleich zu Beginn unserer Beziehung vor sieben Monaten gegeben hatte, weil er Probleme damit hatte meinen richtigen Namen auszusprechen. Er nannte mich ausschließlich so, sodass sogar seine Eltern mich mittlerweile so nannten. Immerhin kannten sie auch keinen anderen Namen zu meiner Person.

Juri war erst vor eineinhalb Jahren aus Russland nach Deutschland gekommen und da er in seiner Heimat in der Schule Deutsch gelernt hatte, tat er sich nach dieser relativ kurzen Zeit mit der Sprache überraschend leicht. Er rutschte beim Reden oft noch ins Russische ab, weil ihm die deutschen Wörter in diesem Moment nicht einfielen, aber sonst war sein Deutsch wirklich einwandfrei. Lediglich der starke, russische Akzent, den ich abgöttisch liebte, wies noch auf seine Heimat hin.

„Du bist ganz kalt", stellte er neutral fest und zog gleich die Decke, die neben ihm lag, über unsere Körper und knuddelte mich fester an sich.

„Draußen ist es auch arschkalt", murrte ich unbegeistert von der Kälte und drückte meine kalte Nase gegen seinen warmen Hals.

„Es hat vielleicht fünf Grad minus", schmunzelte mein Freund und schüttelte belustigt den Kopf. „Da laufen wir zuhause noch im T-Shirt herum."

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