𝙞 𝙝𝙖𝙩𝙚 𝙪, 𝙞 𝙡𝙤𝙫𝙚 𝙪

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Friends can break your heart too

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Die Tage waren Taehyungs Meinung viel zu schnell vergangen und nun stand er wieder auf dem Unigelände. Er watete auf Jungkook, doch dieser tauchte einfach nicht auf. Er traute sich noch nicht wirklich, alleine zu seinen neuen Freunden zu gehen. Sie hatten einfach noch nicht so viel miteinander zu tun und der Student hatte keinen Plan darüber, über was er mit ihnen reden sollte.

Schließlich musste er doch nicht zu ihnen, denn Felix packte ihn grob am Arm und drehte ihn somit zu sich. "Sag mal, wo warst du die Tage eigentlich? Du meldest dich ja überhaupt nicht", stellte er etwas verärgert fest. "Das tust du genauso wenig", entgegnete ihm der Ältere.

Beleidigt prustete Felix seine Wangen auf. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Denn Taehyung hatte doch recht. Er war immer derjenige, der sich meldete. Hätte er dies all die Jahre nicht getan, hätten sie auch nichts mehr miteinander zu tun. "Entschuldige", gab Felix nach und sah zu Boden.

"Wir wissen beide, dass es dir nicht Leid tut. Ich interessiere dich doch gar nicht, sonst hättest du mich die letzte Woche nicht so alleine da stehen lassen. Ich weiß nicht mal, ob du wirklich noch mein bester Freund bist", murmelte der Schwarzhaarige. "Guck, ich weiß ich bin kein wirklich guter Freund, aber du interessierst mich wirklich... und ja, ehrlich gesagt, ist diese Freundschaft nicht mehr wie früher. Leider, denn die letzten Jahre waren wirklich schön mit dir. Ich hoffe wenigstens noch von dir hören zu können. Und es tut mir wirklich Leid, dass ich dir kein guter bester Freund sein konnte", lächelte der Jüngere traurig, winkte ein letztes Mal und drehte sich dann um.

Das war's also? All die Jahre Freundschaft, für eine Entschuldigung? Taehyung war nach weinen zumute. Er hatte seinen einzigen Freund verloren. Er war wieder alleine. Einsam, hatte niemanden mehr, denn immer wurde er verlassen.

Bestimmt wird auch Jungkook mich noch verlassen, schoss es ihm durch den Kopf.

Doch dem Gedanken verwarf er wieder. Ja, auch wenn das passieren könnte, so sollte er sich auf die Gegenwart konzentrieren, die gemeinsame Zeit mit dem Älteren noch genießen, bevor sie zu Ende gehen würde.

Er war so in dem schmerzhaften Gedanken, alleine zu sein, gefangen, dass er nicht bemerkte, wie Jungkook nach ihm rief.
Erst als er fest in dessen Arme gezogen wurde und den vertrauten Geruch wahrnahm, realisierte er seine Präsenz.

"Warum weinst du, Kleiner?", fragte der Ältere fürsorglich und verstärkte den Griff um Taehyung. Dieser schluchzte einmal auf und krallte sich in den dicken Pullover Jungkooks.

Er hatte bis jetzt nicht einmal selbst bemerkt, dass er weinte. Ja, warum weinte er eigentlich? Es war ihm doch schon sein längerem bewusst, dass die Freundschaft mit Felix nicht mehr lange halten würde. Doch trotzdem tat es ihm so weh.

Menschen, die wir unser ganzes Leben kannten, mit denen wir immer gelacht haben, haben immer einen Platz in unserem Herzen. Selbst, wenn wir die Person vernachlässigen, so ist uns bewusst, dass wir sie nicht verlieren können. Wir verdrängen den Gedanken, dass das wirklich passieren könnte, dass diese Person geht. Doch die Person aufzuhalten, tun wir nicht. Wir Menschen sind manchmal viel zu kompliziert. Letzen Endes war es doch auch irgendwie unsere Schuld. Aber wir lernen dazu. Wir lernen, wie man mit dem Verlust geliebter Menschen umgeht. Außerdem bleiben noch die Erinnerungen. Auch wenn sie schmerzen können, so hat man etwas, woran man festhalten kann. Und, wenn die Zeit unsere Wunde geheilt hat, können wir in Ruhe an die vergangene Zeit zurückdenken. Mit einem zufriedenen Lächeln.

Taehyung hielt sich kurz, als er sagte, dass Felix und er die Freundschaft indirekt beendet hatten. "Hey, hey, schalt einen Gang runter. Auch Freunde können dir das Herz brechen, ja, aber mach dir nicht so viele Gedanken. Du wirst an diesem Verlust wachsen können. Du wirst lernen, damit umzugehen, ja? Und ich werde dir dabei helfen, Tae". Er strich dem Jüngeren tröstend über den Rücken.

Jungkook wusste, dass das einfach gesagt war, doch trotzdem entsprach es der Wahrheit. Wenn er sich vorstellte, dass er und Namjoon an Kontakt verlieren würden und schließlich gar nichts mehr miteinander zu tun hätten, brach es ihm das Herz.

Freunde sind wie eine zweite Familie. Und auch wenn Blut dicker ist, als Wasser, trinken wir lieber das Wasser, statt Blut. Familie kann man nicht ersetzen, trotz dessen sind Freunde manchmal einfach besser. Nicht nur in Dingen wie Vertrauen, sondern generell fühlt man sich manchmal bei ihnen wohler, geborgener und sicherer. Natürlich trifft das nur auf manche Menschen zu. Schließlich waren da immer noch die Leute, die solch eine gute Beziehung mit ihrer Familie hatten, sodass sie diese bevorzugen. Und sie sollten sich glücklich schätzen.

𝘼𝙣𝙤𝙩𝙝𝙚𝙧 𝘾𝙝𝙖𝙣𝙘𝙚 ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt