Die gleichgültigkeit ist der innere Tod

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Chan richtete sich nun vollends auf, auch wenn dies seine Schmerzen nur verschlimmerte. Er blinzelte zu Tense hinüber und sprach ihn an, erstaunt darüber wie gebrochen und kratzig seine eigene Stimme klang.
Der Angesprochene schreckte auf, wischte sich schnell übers Gesicht und blickte sich um.
"Geht's dir besser?", lächelte er gespielt und erntete ein stummes Nicken von Chan. Er konnte ja nicht wissen, dass dieser sich zusammenreißen musste, um nicht schon wieder eine Panikattacke zu bekommen.
"Lass uns reingehen...", meinte der Braunäugige knapp und öffnete die Wagentür, trat hinaus in die Kälte des Winters. Tense tat es ihm nach und zusammen stapften sie die vielen Treppenstufen hoch zu Chans Wohnung und betraten diese.
Der Wohnungsbesitzer fröstelte, als er seinen Wohnort betrat. Das Gefühl der Angst und die Verzweiflung, verstärkten sich hier nur noch mehr. Er sah hinüber zu seinem Freund und überlegte, ob er ihm von seinem Plan erzählen solle und entschied sich dafür.
Draußen war es schon dunkel, was nicht bedeutete dass es besonders spät war. Schließlich war es Winter und schon vor 5 dunkel.
Dieser dunkle Himmel deprimierte Chan, auch wenn sie ihm sonst immer gefallen hat. Tense holte zwei Monster, die sie noch von all der Fanpost hatten, während der Größere sich ins Wohnzimmer pflanzte und an sein Handy ging. Wie lange hatte er nicht mehr getwittert, oder was auf Facebook oder Instagram gepostet? Er wusste es nicht. Auf Whats App, Skype oder anderem hatte er auch lange nicht geschrieben, dank all der Scheiße, die gerade geschah.
Als er die unzähligen Nachrichten durchging, fiel ihm auf das der Chat von MasterJam verschwunden war, auch seine Nummer war nicht mehr eingespeichert und in Chans Galerie gab es keine Bilder mehr von ihm und auch seine Accounts auf Instagram, Twitter, Facebook und co. Waren nicht mehr da, vom Erdboden verschluckt.
"Was zum?", hauchte Chan, als Tense hineinkam, die Energys in den Händen.
"Ist was?", fragte dieser irritiert und ließ sich neben seinem Kumpel auf die Matratze fallen, welcher zusammen zuckte, das Handy wegsteckte und mit einem knappen "Nope, schon okay" antwortete. Der Brillenträger war leicht verwirrt, unwissend warum Chan so reagiert hatte. Er tat es damit ab, dass dieser völlig fertig war und machte sich keine weiteren Gedanken darüber.
Sie tranken schweigend die Monster, wobei Chan sich darüber den Kopf zerbrach, was dies alles zu bedeuten hatte. Die fehlende Nummer, die verschwundenen Accounts und Bilder. Es war, als hätte MasterJam nie existiert. Er schüttelte leicht den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben. Das war doch Unsinn. Stattdessen wollte er nun Tense von seinem Plan erzählen.
"Tense, ich habe eine Idee wie ich Nega-Chan besiegen kann", meinte Chan nun trocken, stellte die leere Dose auf den Tisch und sah den Brillenträger müde an. Dieser blickte mit aufleuchtenden Augen zurück und sah hoffnungsvoll aus.
"Erzähl"
"In einem Traum. Ich werde ihn in einem Traum treffen und ihn dort töten" Sofort verschwand die Hoffnung aus Tense Gesicht und wich einer gerunzelter Stirn.
"Und du meinst das klappt?" Chan nickte.
"Nehmen wir an, das würde klappen, würdest du dich nicht mit umbringen?" Der Angesprochene zuckte die Schultern und meinte nur bitter:
"Mir doch egal"

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und vielen Dank an @sunhope ,@PandaFanfictions und @Will_Cipher das sie so viel für diese Geschichte gestimmt haben.

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