Prolog

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Florence Nightingale spannte die Wäscheleine zwischen den zwei Holzpfählen auf der Wiese hinter ihrem Elternhaus so fest sie konnte. Den lauten, verärgerten Stimmen ihrer Eltern versuchte sie zu entgehen indem sie sich mit Hausarbeit ablenkte. Für sie war es das normalste der Welt ihren Eltern zu helfen. Eine Stütze zu sein. Doch heute waren ihre Stimmen lauter, so fing sie an, vor sich her zu summen. Keine bestimmte Melodie. Einfach eine Melodie, die ihr in den Sinn kam. Geleitet von ihrem Gefühl und ihrem Herzen.

19 Jahre jung war Florence gerade erst geworden. Sie machte sich nicht viel aus einer Zahl. Viel mehr wollte sie das Leben genießen, verschiedenes ausprobieren und ihre Bestimmung selber finden. Doch der Druck lastete bereits sehr auf ihr. Ihre Familie lag ihr immer wieder in den Ohren, andere ihres Alters hätten schon längst ihre Bestimmung anerkannt. In der Welt, in der Florence geboren wurde, war es Tradition, die Bestimmung an zu erkennen, die die Dorfälteste aus der Hand der Dorfbewohner las. Eine Schande, wer dies nicht anerkannte.

Das Dorf in dem Florence geboren wurde, aufwuchs und lebte, hieß Lexandria. Es war klein und überschaubar. Jedoch sehr friedlich. Die Familien die hier lebten, kannten sich bereits seit Generation. Das Dorf war geschmückt von Blumenkränzen und überall fand man den Fußabdruck von Mutter Natur. Viele Vögel hatten sich hier niedergelassen und in den Bäumen ihre Nester gebaut. Die Bewohner halfen stehts auch den Vögeln, die schwach waren.

Florence zweifelte an den magischen Fähigkeiten der Dorfältesten.

Sie war sich sicher, das all dies nur ein Vorwand war. In Wahrheit wollte sie den Leuten einfach nur ihren Willen aufdrängen und genoss es, das alle nach ihrer Pfeife tanzten. Heute war der Tag gekommen, an dem auch Florence sich ihre Bestimmung abholen sollte. Ihre Mutter Shiva war davon überzeugt, es sei das einzig wahre, dass Gott von Ihnen verlangen würde: Ihrer Bestimmung zu folgen. Florence selber, glaubte daran, dass jeder Mensch sich selber seine Bestimmung kreieren würde. Der Weg des Lebens würde zeigen, was sich ergibt. Shiva war mehr als geschockt und entzürnt über diese Einstellung. Florence Vater Teebert bewunderte diese Weise des Denkens seiner Tochter. Nie hatte er einen Menschen, noch dazu eine Frau, so mutig und gelassen zu gleich gesehen. Auch wenn er eine ungewisse Zukunft für Florence ahnte, so war er sehr stolz.

Nachdem sich Florence Eltern über ihre Bestimmung zu Ende gestritten hatten, gingen sie mit ihr zur Dorfältesten. Florence spürte wie alles in ihr schrie, sie solle da nicht hingehen. Sie wollte da nicht hin. Doch sie wollte ihren Eltern nicht noch einen Grund liefern, sich noch mehr zu streiten.

Nun standen sie also vor dem Haus der Dorfältesten, Alendusa.

Florence Magische SucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt