Außer Atem riss ich die Augen auf und fand mich sitzend im Bett wieder. Ich war schweißgebadet und es dauerte einige Sekunden, bis ich realisierte, dass ich mich in meinem Zimmer befand und das alles nur ein Alptraum gewesen war.
Selbst nachdem ich mich beruhigt hatte, schaffte ich es nicht mehr einzuschlafen. Also lag ich die restliche Nacht lang wach und wartete den Morgen ab.Dementsprechend sah ich heute morgen auch aus die ein Igel nach dem Winterschlaf. Meine Augen waren gerötet und warfen tiefe Schatten unter meine Augen. Müde setzte ich mich auf und versuchte noch irgendwie mit Make-up mein Aussehen zu retten.
Gerade als ich fertig war, klopfte es an der Tür. Ich machte sie auf und Alec sah mich an. „Morgen. Na? Gut geschlafen?", sagte er besser gelaunt als gestern. „Schrecklich."
Das war das einzige was ich sagte, und dann quetschte ich mich an ihm vorbei in den Gang. Alec gesellte sich schnell wieder an meine Seite und nahm meine Hand. Ich fühlte mich gleich ein Stückchen sicherer mit ihm an meiner Seite. Aber ich wusste, dass das heute ein langer Tag sein wird.Im Unterricht versuchte ich mich so gut es ging wachzuhalten. Myra stupste mich immer wieder an, damit meine Augen offen blieben.
In der Pause legte ich meinen Kopf auf dem Tisch ab. „Solltest du dich nicht besser ausruhen? Du siehst wirklich fertig aus“, sagte Alice. „Schon gut ich werds irgendwie überleben.“
„Wegen gestern. Weißt du schon was neues? Und was ist eigentlich genau passiert? Die Schule scheint Details bewusst zu verheimlichen, damit nicht noch mehr Panik entsteht“, erzählte Myra. „Na ja, ich habe einen Schrei in der Bibliothek gehört und bin schnell hingelaufen. Da lag sie schon auf dem Boden. Ich hatte zwar versucht ihr zu helfen aber der Schnitt war zu tief. Heute habe ich auch noch nichts neues darüber gehört. Sie scheinen den Täter wohl immer noch nicht gefunden zu haben...“, erzählte ich.„Ich weiß nur, dass sie momentan alle Kontakte von Silva und Thomas, und alle die zu dem Zeitpunkt in der Bibliothek waren befragen. Das wird wohl erst einmal einige Tage dauern“, meinte Alec.
Nach der Pause hatten wir Deutsch bei unserem Klassenlehrer. „So liebe Klasse, heute habe ich ausnahmsweise mal bessere Neuigkeiten. Morgen wird eine Klasse einer anderen Wandlerschule zu Besuch kommen. Fünf Schüler dieser Klasse werden für eine Woche bei uns im Unterricht dabei sein. Damit sich diese Schüler gleich wohlfühlen, dürfen sie sich dieses Wochenende etwas einleben und für nächste Woche ist dann ein kleiner Camping Ausflug geplant. Morgen werde ich dann für jeden Schüler noch eine Person einteilen, die dann für ihre Fragen offenstehen, oder sie etwas herumführen.“
Eine ganze Klasse von einer anderen Schule? Ich dachte es gibt hier kaum Wandlerschulen. Wird das dann etwa wie eine Austauschschülerklasse sein? Aber er der Lehrer hatte ja nicht gesagt, dass sie aus einem anderen Land kommen. Außerdem frage ich mich, ob es nicht zu gefährlich ist, eine fremde Klasse hierher zu lassen, während der momentanen Situation hier.
~
Am nächsten Tag kamen dann tatsächlich die erwähnten fünf Schüler in unsere Klasse. Es waren drei drei Jungs und zwei Mädchen. Unser Klassenlehrer wirkte auf einmal sehr viel freundlicher als sonst. Typisch Lehrer. „Schön das ihr hier seid. Ich hoffe euch wird diese Schule genauso gut gefallen wie eure. Als erstes teile ich jeden von euch einer oder einem aus dieser Klasse zu. Diese Person wird euch dann über diese Woche hinweg unterstützen und falls ihr Fragen habt, könnt ihr immer diese Person oder auch gerne mich fragen“, fing der Lehrer an.
Die zwei Mädchen wirkten eher nervös, aber auch aufgeregt und neugierig. Die Jungs hingegen standen lässig nebeneinander und sahen sich die Klasse an. Sie schienen nicht wirklich Interesse an dem Gelaber vom Lehrer zu haben.
Ein Junge fiel aber ziemlich auf. Er stach durch seine silberweißen Haare besonders heraus. Sein Haar war so ungewöhnlich und mir fiel auch eine einzelne schwarze Strähne auf. Außerdem hatte er helle eisblaue Augen. Es kam mir so vor, wie als wäre er die Eiskönigin in männlich. Und nicht nur mir fiel er auf. Die ganze Klasse schien ihn anzusehen. Er hatte irgendwie etwas besonderes an sich.
„Aber bevor ich euch jemanden zuteile, solltet ihr euch erst einmal kurz vorstellen.“ Der Lehrer wendete sich zuerst den beiden Mädchen zu. „Hey, ich bin Sabrina. Ich bin schon gespannt auf diese Schule und hoffe das wir alle eine schöne Woche hier haben werden!“, sagte sie etwas zu übermotiviert. „Ich heiße Melly. Schön das wir hier sein dürfen“, sagte das andere Mädchen etwas schüchtern.
„Ich heiße Raphael“, sagte nur der erste Junge. „Ich bin Paolo.“
„Lucas“, sagte der weißhaarige Junge und schaute immer noch desinteressiert.„Super! Dann fangen wir mal an. Raphael du gehst zu Tom. Melly du gehst zu Zara. Sabrina zu Ilana. Paolo zu Rana. Und zu guter letzt Lucas und Nisha“, sagte er. Das hätte ich mir schon denken können. Dieser Lehrer hatte es immer auf mich abgesehen. Und jetzt verpasst er mir den eigenartigen Typen, mit dem ich mich nun eine Woche lang herumschlagen darf. Na super!
Kurz darauf klingelte es auch schon zur Pause und ich lief nach vorne und mein Anhängsel abzuholen. „Hey! Lucas, richtig? Ich bin Nisha“, stellte ich mich vor. Er sah mich einen Moment lang von oben bis unten an und entböste dann seine strahlend weißen Zähne und lächelte mich an. Also ehrlich! Kam der eben aus einer Zahnpasta Werbung herausspaziert?
„Du bist also Nisha. Also, was machen wir jetzt?“, fragte er. „Na ja, jetzt ist Pause ich kann dich mit zu meinen Freunden nehmen wenn du willst. In der Kantine gibt es essen“, erklärte ich ihm. „Hm, eigentlich hab ich keinen Hunger. Wie wärs wenn du mich ein bisschen herumführst?“, schlug er vor und lief Richtung Ausgang des Klassenzimmers. Eigentlich hatte ich echt Hunger, aber ausnahmsweise ignorierte ich heute mal meinen Magen.
„Na gut, dann komm mit.“
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Vixen
ParanormalVixen = Füchsin Nisha wird von ihrem Vater nach einem Vorfall an ihrer alten Schule auf ein Internat für Gestaltwandler geschickt. Dort soll sie lernen ihre Verwandlungen zu kontrollieren und mit ihrer Art zurecht zu kommen. Doch als sie bemerkt das...