21. Kapitel - Betrunkenes Ich

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In der Schule gab es heute einen Haufen Gerüchte über Lucas und natürlich auch wieder über mich. Ich wette, dass die ganze Schule mich mittlerweile kennt. Erst wegen der Beziehung mit Alec und jetzt noch der Vorfall mit Lucas. Dennoch bin ich froh ein Problem weniger zu haben.

In der Pause saßen wir alle zusammen beim Mittagessen. „Es ist fast schon gruselig wenn ihr wisst was gestern passiert ist, ohne das ich oder Alec es euch erzählt hat.“
„Die Schule hat Ohren, Nisha. Ich glaube jeder hier weiß davon“, meinte Jim. „Das erklärt auch, warum wir angestarrt werden“, sagte ich.
Sofort sah ich wie Alec jeden der uns anstarrte einen Killerblick schenkte. Innerlich grinste ich. Er ist wirklich süß.

„Warum machen wir nicht was am Wochenende? In der Stadt soll ein neuer Club eröffnet haben. Lasst uns doch hingehen!“, schlug Myra vor. Meine Augen begannen zu leuchten. „Ja! Ich war noch nie in einem Club!“, sagte ich aufgeregt. Alle starrten mich fassungslos an. „Wie? Echt jetzt?“, fragten alle gleichzeitig. „Ja, ich hatte nie wirkliche Freunde mit denen ich gehen kann“, erklärte ich.

„Also dann steht es fest. Wir müssen dich abfüllen!“, feierte Myra ab. „Was?“, sagte ich geschockt. Eigentlich hatte ich vor es erstmal langsam angehen zu lassen. Immerhin weiß ich nicht wie viel Alkohol ich vertrage.
Aber vielleicht könnte ich mir etwas Mut antrinken und Alec dann sagen was ich fühle. Das wäre eine gute Gelegenheit.

„Ist was?“, fragte er. Mir viel auf, dass ich ihn die ganze zeit über angestarrt hatte und wendete mich schnell ab. „Nein, sorry. Ich hab nur nachgedacht.“
„Etwa über mich?“, fragte er mit einem verschmitzten Lächeln was mich noch röter werden ließ. „Das hättest du wohl gerne!“

~

Freitagabend ging wir dann gemeinsam zum Club. Um 21 Uhr schlichen wir uns zusammen durch die Tore. Ich trug einen hohen Pferdeschwanz und dazu ein kurzes Schwarzes Kleid mit langen Puffärmeln (siehe Bild). Das bestellte Taxi wartete bereits auf uns. „Wir müssen uns da zu fünft reinquetschen. Wir setzen Nisha einfach auf Alec's Schoß, ihr seit doch sowieso ein fake Pärchen“, beschloss Myra kichernd. Ich wusste, dass sie versuchte mir insgeheim zu helfen. Als ich mich an ihnen vorbei quetschte, schubste Myra mich einfach auf Alec's Schoß. Durch den Schwung den ich hatte, legte er eine Hand an meine Taille, damit ich nicht wieder runterrutschte.

„Keine Sorge, die Fahrt dauert nicht lange. Solange bin ich dein Anschnaller“, meinte er und umfasste meinen Bauch von hinten. Sofort bekam ich Schmetterlinge ich Bauch und bekam kein Wort mehr raus. Ich konnte seinen warmen Atem an meinem Nacken spüren, genausogut wie seine angenehm weiche Brust. Trotz seinem trainierten Körper war er ziemlich bequem.

Als wir endlich im Club waren, wies Myra den Kellner an uns Limoncello zu geben. „Bereit?“, fragte sie als jeder ein Schnapsglas hatte. Ich nickte und kippte das erste runter. Es brannte in meiner Kehle, aber schmeckte auch süßlich. Als nächstes gab Myra eine Runde Klopfer aus. Nach einer halben Stunde merkte ich langsam wie die Umgebung nicht mehr so scharf wie zuvor war. „Lass und noch einen Schnaps trinken und dann Tanzen gehen okay?“, schlug Alice vor. Tatsächlich schienen sie nicht mal annähernd betrunken zu sein. Wahrscheinlich waren sie schon einiges gewühnt im Gegenteil zu mir.

Kurz darauf gingen wir alle auf die Tanzfläche und feierten die Lieder des DJ's. Ich hätte niemals gedacht, dass sowas so viel Spaß machen kann. Als ich gegen Alec knallte, hielt er mich kurz fest. „Noch alles okay?“, fragte er in mein Ohr, da es so laut war. Ich nickte nur und tanzte weiter Alice brachte noch mehr zu trinken und alles wurde immer lustiger. Ich hatte mittlerweile den Überblick verloren und war mir nicht mehr ganz sicher ob ich noch mit meinen Freunden tanzte oder irgendwelchen anderen.

„Hey Nisha! Bist du etwa schon betrunken?“, fragte Myra mich kichernd. „Nein, überhaupt nicht. Mir ging noch nie besser!“, kicherte ich und kippte die Hälfte meines Schnapses aus, den ich kurz darauf trank. Sie lachte wieder und wir tanzten weiter. Irgendwann machte Myra eine Pause und ging von der Tanzfläche.

Ich schwankte nach hinten und prallte gegen jemanden, der seine Hände auf mich legte. „Alec...“, sagte ich und hielt seine Hände auf mir fest. „Wer ist den Alec?“, fragte der Mann hinter mir, der definitiv nicht Alec war. Ich drehte mich verwirrt um und versuchte sein Gesicht richtig zu sehen. Doch dann wurde ich von jemanden weggezogen und erkannte diesmal sofort das Gesicht von Alec. „Da bis du ja! Hab dich schon vermisst!“, lallte ich und kicherte. „Komm mit, du brauchst auch mal eine Pause. Du bist komplett betrunken“, sagte er und zog mich durch die Leute.

„Geht's dir noch gut? Ist dir nicht schlecht, oder so?“ fragte er und sah mich an. Ich schwankte nur noch von einem Bein auf das andere. „Mhmmm, nee mir geht's supi!“, sagte ich und legte meine Hände um seinen Nacken. „Tanz mit mir!“, verlangte ich. Er musste mich stützen, damit ich mal gerade stehen konnte. „Nein, du solltest dich erstmal ausnüchtern lassen“, schlug er vor.
„Pscht.... Komm mal her. Ich muss dir was ganz wichtiges sagen!“, sagte ich und grinste ihn an. Er kam langsam näher. „Ich mag dich, Alec“, sagte ich und kicherte wie eine verrückte. Er sah mich kurz geschockt an. „Du bist eindeutig zu betrunken, Nisha“, meinte er nur. Dann setzte ich einen beleidigten Blick auf

„Nein! Ich mein es ernst! Ich wollte es dir schon lange sagen. Ich hab mich wirklich in diesen Idioten hier verliebt“, sagte ich und stach mit meinem Finger auf seiner Brust herum. Er sah mich nun mit einem gewissen Glitzern in den Augen an. Mein Blick landete wie automatisch auf seinen Lippen. Kurz darauf zog ich ihn an seinem Shirt zu mir und küsste ihn. Eine riesige Last fiel von meinen Schultern. Oh man, wie lange wollte ich das schon machen. Er schien einige Sekunden zi überlegen, aber dann erwiderte er den Kuss und zog mich näher an sich. Nach einer Minute trennten wir uns schwer atmend.

„Ich hoffe du bereust das morgen nicht“, sagte Alec mit seiner sexy Stimme. „Glaub mir, das werde ich bestimmt nicht“, sagte ich und zog ihn wieder zu mir.
Es war die beste Entscheidung, die ich hätte machen können.

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