Arcane - We know what's out there (OC x Vi , OC x Caitlyn , Vi x Caitlyn)

4 - Neue Familie

Vander schickte mich die kurze Treppe in den Raum hinunter und deutete auf das Sofa, auf dem ich mich niederlassen konnte. »Ruh dich ein wenig aus! Vi und Powder werden schon dafür sorgen, dass du dich wie zu Hause fühlst.«. meinte er und verließ daraufhin auch schon wieder den Raum.

Nun war ich mit den zwei fremden Mädchen allein. Ich nutzte die peinliche Stille, um mich ein wenig im Raum zurecht zu finden. Dies würde wohl oder übel mein neues Zuhause werden. Das Zimmer wurde nur von zwei kleinen industriellen Lampen beleuchtet, wodurch der Raum eine ganz andere Atmosphäre hatte, als die ich in Piltover gewohnt war. Mein Zimmer im Waisenhaus, war zwar auch nicht mit vielen Möbeln ausgestattet, aber es war hell und einladend. Vor mir befand sich ein niedriger Holztisch, der von einem weiteren Sofa gegenüber von mir und einen Sessel umkreist war. 

Auf diesem ließ sich gerade eines der Mädchen fallen. Sie hatte kinnlange pinke Haare, die auf einer Seite knapp rasiert waren. Sie trug ein weißes kurzärmliches Shirt, darüber ein gelbliches Top und eine kurze Kapuzenweste in weinroter Farbe. Ihr ernster Blick lag auf mir und ich konnte deutlich sehen, dass sie von mir nicht begeistert war. Ich beachtete sie nicht weiter und führte meine Begutachtung fort.

Hinter mir befand sich ein Stockbett aus Holz, das offensichtlich selbstgebaut war. Auf dem unteren Bett saß das zweite Mädchen, das mich nicht einmal wahrgenommen hatte. Ihre blauen Haare hingen ihr ins Gesicht, weshalb sie sie zu einem Zopf zusammengeflochten hatte. Ihre Kleidung passte farblich zu ihrem Haar. Ein dunkelblaues Top, welches ein pink lila gestreiftes Shirt überdeckte. Sie fokussierte sich auf ihre metallische Bastelei, die ich nicht genau identifizieren konnte. Weitere solche Teile hingen an der Seite des Bettes und waren mit bunten Gesichtern bemalt.

Das Mädchen neben mir legte ihre Haare zurück und schaltete den alten Plattenspieler ein, der links von ihr auf einem Fass stand.

»Die Stimmung ist schon angespannt genug. Ein wenig Musik sollte das ändern.«, sagte sie daraufhin und zwinkerte mir zu.

Ich erwiderte mit einem nervösen Nicken. Zuvor versuchte sie mich mit ihrem Blick einzuschüchtern und nun wirkte sie ganz freundlich. Sollte ich nun verwirrt sein? Oder wollte sie nur wissen, wie ich auf ihre Einstellung reagieren würde?

»Ich bin Violet, aber alle nennen mich Vi. Und Powder ist meine kleine Schwester.« Vi ging hinüber zum Bett und klopfte Powder auf die Schulter. »Komm her und setz dich zu uns!«

Powder legte ihre Konstruktion zur Seite und sprang von hinten aufs Sofa. Sie musterte mich mit ihren hellblauen Augen und strich mit ihrer Hand durch meine schwarzen Haare. »Darf ich deine Haare flechten?«, fragte sie, als sie ein Lächeln aufsetzte. Ich erlaubte es, wobei ich mich ein wenig unwohl fühlte. Ich wurde regelrecht in das Zimmer gestoßen und war gezwungen mich mit zwei Fremden zu unterhalten, die jetzt angeblich meine sogenannten Schwestern sind.

»Kayla, richtig? Warum bist du hier?«, fragte mich Vi, die ihren Verband an der rechten Hand nachzog. An den Fingerknöcheln klebte getrocknetes Blut und ich fragte mich warum Vi den Verband nicht wechselte. 

Ein kurzer Schmerz an meinem Kopf riss mich aus meinen Gedanken, Powder hatte etwas zu fest an meinen Haaren gezogen. »Ich wurde aus Piltover verbannt. Meine Erfindung ging in die Luft und zerstörte ein Gebäude, wodurch auch einige Menschen umkamen.«

Vi zog ihre Augenbrauchen nach oben und sah mich verblüfft an. »Wow, diese Antwort habe von einem Mädchen wie dich nicht erwartet.«

»Was hast du denn erwartet?«, fragte ich verwundert.

»Nun ja. Nicht viel. Aber so wie ich Vander kenne, musst du schon etwas Größeres gemacht haben, dass ihm dazu verleitet hat, dich hier her zu bringen.«, fuhr Vi fort.