Arcane - We know what's out there (OC x Vi , OC x Caitlyn , Vi x Caitlyn)

10 - Die Lage spitzt sich zu

Mein früheres Ich hätte sich unter anderen Umständen bestimmt auf den nächsten Tag gefreut, aber nachdem was alles passiert war, wollte ich keine Sekunde mit Euphorie verschwenden. Mein Geburtstag verlor in den letzten Wochen an Bedeutung, er war wie jeder andere Tag.

Nichts Besonderes.

Vander riet uns nach dem letzten Vorfall uns bedeckt zu halten und unterzutauchen. Also blieben wir in unserem Zimmer, nahmen keine neuen Aufträge entgegen und ließen die Zeit an uns vorbeistreichen. Vi hatte die Idee den Tag auf dem Dach zu starten, um den Sonnenaufgang zu genießen. Zumindest etwas, worauf man sich freuen konnte.

Powder kam wieder zur Vernunft, nachdem Vi meinen Fehler ausgebadet hatte. Auf dem Dach unterhielt sie sich mit Powder und zeigte ihr, dass wir alle Fehler machen, aber daraus lernen und stets zusammenhalten. Powder hatte das gestern Abend gebraucht, ihre Schwester, zu der sie aufsieht.

Heute Morgen war es zur Abwechslung etwas wärmer als sonst, was den Sonnenaufgang noch gemütlicher machte. Powder hatte sich zwischen Vi und mir gesetzt und sich an ihre Schwester angelehnt. Sie konnte ihre müden Augenlider durch die hellen Sonnenstrahlen kaum offenhalten. Ich musste bei diesem Anblick schmunzeln und sah anschließend in die Ferne. Die Sonne kam schon langsam hinter dem Piltover Tower zum Vorschein, bald stünde sie hoch am Himmel und würde die goldene Stadt erleuchten. Ich schloss meine Augen, um die Wärme zu genießen und dachte an meinen letzten Geburtstag.

Es war ein regnerischer Tag und ich war zu Beginn sehr niedergeschmettert, da ich meinen Geburtstag im Freien verbringen wollte. Noch dazu musste Marcus Überstunden machen. Seine Tochter war daher allein zuhause und ich musste auf sie aufpassen. Wir bauten gerade einen Kartenturm, als plötzlich die Türklingel ertönte. Ich dachte, dass Marcus früher nach Hause kommen würde und seinen Schlüssel vergessen hätte, aber als ich die Tür öffnete, begrüßte mich stattdessen meine Freundin Caitlyn.

Sie hatte mich davon überzeugt, zu ihr zu gehen und dort auf Marcus Tochter aufzupassen, damit wir alle gemeinsam meinen Geburtstag feiern konnten. Ihre Eltern überraschten mich mit einem mehrstöckigen Geburtstagskuchen, der mit Kerzen in der Zahl 15 geschmückt war. Nachdem ich die Kerzen ausgeblasen und mir etwas gewünscht hatte, aßen wir gemeinsam den Kuchen. Caitlyns Eltern übernahmen dann die Betreuung von Marcus Tochter, damit wir beide die kleine Geburtstagsparty in Caitlyns Zimmer fortführen konnten. Da Caitlyn zu dieser Zeit schon in die Akademie ging, hatte sie von ihren Eltern eine ganz besondere Schuluniform geschenkt bekommen. Ich durfte diese anprobieren und mit ihrem dunkelblauen Zylinder spielen, der aber für mich etwas zu groß geraten war. Caitlyn und ich stellten einige Vollstrecker-Szenen nach, die wir einst im Fernsehen gesehen hatten. Als wir uns lachend in ihr Bett fallen ließen, war ich überglücklich. Der Tag wurde doch noch zu einem wunderbaren Geburtstag und das hatte ich alles nur Caitlyn zu verdanken. Ich war froh eine Freundin wie sie zu haben.

Als ich den Geruch eines süßen Gebäckes in meiner Nase vernahm, beschloss ich nicht länger in der Vergangenheit zu verweilen. Ich öffnete meine Augen und war von dem, was mir unter die Nase gehalten wurde, etwas überrascht.

»Vi, wo hast du denn den Cupcake auf einmal her?«, fragte ich und nahm den kleinen Kuchen glücklich entgegen.

Vi fuhr sich stolz durch ihre pinken Haare und legte ihren Kopf schief. »Tja, du hattest dich beim letzten Mal beschwert, dass Claggor dir keinen Cupcake abgab. Also kam mir die glorreiche Idee dir zu deinem Geburtstag damit eine Freude zu machen.«

Ich rollte die Augen, konnte aber dennoch ein kleines Schmunzeln nicht unterdrücken. »Woher wusstest du davon? Ich habe euch doch gar nichts erzählt.«

»Komm schon, Kayla. Dachtest du ernsthaft so eine wichtige Information würde uns Vander verheimlichen. Wir sind doch eine Familie oder nicht?«, äußerte sich Powder und nahm mich fest in den Arm.