6 - Unendliche Gedanken

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Im „Letzten Tropfen" angekommen, deutete Vi auf ihren Rucksack, um Vander dadurch ein Zeichen zu geben, der hinter der Bar einige Gäste bediente, um ihm zu zeigen, dass der Auftrag erfolgreich vonstattenging. Daraufhin bedankte er sich bei den Gästen und folgte uns in unsere Zimmer.

Begeistert ließen sich alle im Zimmer rund um den Couchtisch nieder und Vi entleerte ihre Tasche. Der Tisch war vollbelegt mit den Dingen, die sie gestohlen hatten. Darunter war auch Schmuck und einige goldene Souvenirs aus Piltover. Vander begutachtete die Materialen sehr genau und setzte danach ein stolzes Lächeln auf.

»Gut gemacht, Leute. Die meisten Sachen kann ich Benzo verkaufen.«, lobte er uns und stopfte die brauchbaren Dinge in einen großen Beutel.

»Und was ist mit dem Rest?«, fragte ich und sah mir den Krimskrams genauer an.

Mylo riss mir plötzlich ein Teil aus der Hand und fuchtelte mit diesem vor meinen Augen herum. »Das war einst sehr wertvoll, bevor es Powder kaputt gemacht hat.«, meinte er und deutete mit dem Finger auf Powder.

»Ich war das nicht. Es ist nur heruntergefallen und nur dadurch wurde es beschädigt.«, verteidigte sie sich und zuckte mit den Schultern.

»Dann musst du mit allem vorsichtiger umgehen, sonst können wir bald gar nichts mehr verkaufen.«, schnaubt er.

»Hey Leute, ist doch völlig egal. Es gehen ständig Dinge kaputt, aber es heißt nicht, dass man sie nicht wieder reparieren kann. Ich meine, dafür bin ich doch da. Und wenn ich es nicht wieder richten kann, dann nutzen wir die Teile, um daraus etwas Neues zu kreieren.«, stoppte ich die Auseinandersetzung ich.

»Das heißt, wir können mehr Bomben bauen. Komm schon, Kayla!«, erhöhte Powder die Stimme.

Sie nahm, so viel sie tragen konnte, vom Tisch, legte es auf ihr Bett und holte ihre Buntstifte hervor. Ich wollte mich gerade zu ihr gesellen, doch Vander meinte, Claggor und ich sollten ihn zu Benzo begleiten, um alles für einen guten Preis zu verkaufen. In Zhaun sollte man schnell lernen, wie man gut verhandelt und das sei die perfekte Gelegenheit. Seufzend legte ich meinen Kopf zurück und ging die Treppen hoch. Bevor ich jedoch den Raum verließ, wagte ich einen letzten Blick zu Powder, die bereits Vi ihre Konstruktionen zeigte. Vi hatte dabei ein Lächeln im Gesicht. Man konnte das starke Band zwischen ihnen deutlich erkennen, sie waren unzertrennlich.

Ich fragte mich, ob das Band zwischen Caitlyn und mir weiterhin noch bestand, auch wenn wir getrennt wurden. Ich würde alles dafür tun, um sie wiederzusehen. Ich würde es, trotz Gefahr festgenommen zu werden, riskieren nach Piltover zurückzugehen. Aber würde es sich lohnen? Ich befürchte, dass Caitlyn überhaupt nicht mehr an mich denkt. Ich wusste aber nicht, ob ich mit dieser Situation klarkommen würde.

In Gedanken folgte ich Vander nach draußen. Mir schwirrten immer noch die Wörter dieses unbekannten Mannes in meinem Kopf.

„Ich kann dir helfen deine Mutter wiederzubeleben".

Wie gedachte er dies zu ermöglichen? Vielleicht mit diesem Mittel? Dieser Fremde kennt mich von irgendwoher, aber ich nicht. Ich ertrug diese Fragerei in meinem Kopf nicht mehr länger und stellte Vander sofort zur Rede. »Vander, ich traf vorhin einen Mann. Er behauptete du seist wie ein Bruder für ihn. Er wüsste alles über mich und versicherte mir, mein Traum verwirklichen zu können.«

Fassungslos blieb er vor mir stehen. Claggor und ich tauschten unsere Blicke aus, bis Vander sich plötzlich zu uns umdrehte und mich an den Schultern packte.

»Du darfst ihm nicht vertrauen, hörst du! Egal was Silco dir versprach, er wird es nicht erfüllen. Wenn er dir noch einmal über den Weg läuft, kommst du sofort zu mir, verstanden!«

Arcane - We know what's out there (OC x Vi , OC x Caitlyn , Vi x Caitlyn)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt