I'm sorry

301 28 11
                                        

Stunden später befanden sie sich in der Hütte des Heilers. George hatte sich geweigert, auch nur eine Sekunde lang von seinem besten Freund zu weichen, weswegen er auf einem Stuhl neben dem Bett saß, auf dem der Drachenwandler lag.

Seine Augen waren müde, doch weigerte er sich, sie von dem schwarzhaarigen zu wenden. Niemand konnte ihn überreden, etwas zu essen, da er keinen Hunger hatte. Karl war es gelungen, den Verletzten zu stabilisieren und langsam begann dessen Körper, die Wunde zu heilen. Anders als bei dem braunhaarigen hatte Quackity sich vernünftig ernährt und somit genügend Kraft, dass es vernünftig heilte. Doch war die Verletzung groß, weswegen es lange dauerte, bis sie verschlossen war.

Immernoch war der schwarzäugige bewusstlos. Immer wieder checkte der Heiler wie es ihm ging. Es war seit Stunden keine Veränderung zu sehen, nur die Wunde, die immer weiter heilte, verriet den Zustand des Wandlers.

Dream saß mit Sapnap im Wohnzimmer. Er wagte es nicht, das Zimmer zu betreten, in dem die beiden Drachen sich befanden, in der Angst, George würde ihn hassen. Stattdessen sprach er mit seinem Freund über das Geschehniss, ließ seine Gefühle bei ihm raus und fragte ihn nach Rat.

"Du hast dich selbst in Scheiße reingeritten, weil du unbedingt ein Jäger werden musstest. Wenn du George direkt getötet hättest oder ihm gar nicht erst begegnet wärst, wärst du nicht in dieser Situation. Du bist daran Schuld, also übernimm die Konsequenzen. Und wenn er dich jetzt hasst, komm nicht zu mir, um dich auszuheulen. Ich hab dir direkt gesagt, dass du damit nicht klar kommen würdest"

Daraufhin schwieg der Blonde. Er wusste, dass die Worte seines Freundes wahr waren und er wusste ebenfalls, dass er sie hören musste. Nur wusste er nicht, was er tun sollte. Er fühlte sich verlassen, hilflos, verzweifelt. Er wollte sich an etwas klammern, doch hatte nichts, was ihm Sicherheit geben könnte.

Doch egal wie er sich fühlte, er wusste, dass es George schlechter gehen musste. Der Drachenwandler saß seit Stunden bei seinem Freund und bewegte sich keinen Millimeter. Dream machte sich Sorgen, wollte für ihn da sein und ihn im Arm halten, allerdings konnte er nicht; er war immerhin der Grund für den Schmerz, den der Braunschopf durchstehen musste.

~-~

Als der schwarzhaarige seine schweren Augen öffnete, wurde er augenblicklich mit einer festen Umarmung begrüßt. Ein leises Schluchzen ertönte von seinem besten Freund, der sich an ihn klammerte und seinetwegen Tränen vergoss. Vorsichtig strich Quackity ihm durch die Haare.

"Ist schon gut, Gogy. Ich hab dir doch versprochen, dass ich nicht aufgebe"

Daraufhin musste der größere nur noch stärker weinen, weswegen der schwarzäugige ihm die Zeit gab und beruhigend über seinen Rücken strich. Der Heiler, welcher auch schon im Wald bei ihm war, betrat den Raum und schenkte ihm ein süßes Lächeln.

"Schön, dass du wach bist. Quackity, richtig? Mein Name ist Karl. George war die ganze Zeit über bei dir und hat dich nicht einmal aus den Augen gelassen", ein leises Kichern entkam ihm, was ein Kribbeln im Bauch des kleineren auslöste.

Der braunhaarige war eingeschlafen, an seinen besten Freund geklammert. Die Erschöpfung war zu groß, auch wenn er noch so viel mit Quackity zu besprechen hatte, er konnte der Müdigkeit nicht widerstehen.

"So ist er.. Wo ist Dream?"

Verwirrt legte der blauäugige den Kopf schief. "Du bist fast gestorben, warst stundenlang bewusstlos und das erste, was du fragst, ist wo dein Fast-Mörder ist?"

Entschlossen nickte der Wandler. "George braucht ihn. Ohne ihn wird er nicht in der Lage sein, sich zu erholen. Siehst du? Nicht mal im Schlaf ist er ruhig, weil er denkt, ich würde jeden Moment wieder gehen. Also, wo ist Dream?"

Daraufhin nickte der Heiler verstehend und holte den Blonden, welcher es nicht wagte, den Verletzten anzusehen. Sein Blick war an den Boden geheftet, seine Schultern hangen runter und insgesamt sah er aus wie ein getretener Hund.

"Oh, bitte. Steh zu deinen Taten, Jäger. Du konntest nicht wissen, dass George mich kennt- auch wenn es ziemlich dumm war, direkt vor ihm einen seiner Artgenossen zu töten. Aber deine Instinkte haben übernommen, nicht wahr? Du siehst ein Wesen und deine Instinkte sagen dir; töten. So ist es doch mit euch Jägern, richtig? Ihr denkt gar nicht darüber nach, wie viele Leben ihr zerstören könnt, indem ihr unschuldige Wesen tötet. Auch wir haben Familie, Gefühle, ein Leben. Aber Menschen sind egoistisch, wollen immer mehr und wissen nicht, wo ihre Grenzen liegen. Glaube mir, wenn wir wollen würden, könnten wir euch alle auslöschen. Aber das tun wir nicht, weil wir wissen, dass es uns nicht zusteht. Nur spreche ich wohl mit der falschen Person darüber, mh?", seine schwarzen Augen waren auf den Menschen fixiert. Sie waren vollkommen emotionslos. "Ein Jäger verliebt sich in einen Drachen. Was wohl passiert, wenn das rauskommt? Wird der Jäger verbannt? Wird der Drache getötet? Man weiß es nicht. Aber wir werden es wohl bald heraus finden, nicht? Immerhin hast du all den Jägern gesagt, sie sollen George nicht anrühren. Und das als bester aller Jäger.. Meinst du nicht, das war ein wenig zu auffällig?"

Schock stand dem grünäugigen ins Gesicht geschrieben, als er seine Taten langsam realisierte. Er starrte den schwarzhaarigen Drachenwandler an, wusste nicht, was er erwidern sollte, doch hatte er dazu auch gar nicht erst die Chance.

"Du hast dich mit deinen Worten dazu verpflichtet, George zu beschützen. Für immer und ewig. Brichst du dein Versprechen, breche ich dir dein Genick. Also pass auf ihn auf, egal ob er dich verabscheut wenn er wieder aufwacht oder nicht. Ich zähle auf dich, Jäger"

"N-natürlich..", murmelte der größere leise und blickte zu dem Braunschopf, der sich weiterhin an seinen Freund klammerte. Gerade wollte er sich umdrehen und wieder gehen, als er von Quackity aufgehalten wurde.

"Nimm ihn mit. Er braucht Sicherheit, die nur du ihm geben kannst. Streng dich an und sei für ihn da", dafür, dass sein Körper momentan so gebrechlich war, zeigte der Drachenwandler deutlich, dass sein Geist stärker war, als man denken würde.

Dream gehorchte augenblicklich und hob den Jungen, nach dem er sich seit Stunden gesehnt hatte, vorsichtig hoch. Dieser schmiegte sich sofort an die muskulöse Brust des jüngeren, welcher ihn kurz darauf aus dem Zimmer und ins Wohnzimmer trug. Dort setzte er sich auf das weiche Sofa und drückte den kleineren schützend an sich.

"Es tut mir so leid.."

On the hunt - A Dnf FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt