Intermezzo 3

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General Montero

Ich stand zwischen den hohen Bäumen des Waldes. Die Grenze zum Süden war zum Greifen nah. Ich versuchte mir einen Überblick über den Kampf zu verschaffen, der unweit meiner Position stattfand. Die Bäume verhinderten jedoch, dass ich einen guten Blick auf das Geschehen bekam. Noch war keiner der Feinde über die Grenze zum Norden getreten. Ich war allerdings oft genug in Kämpfen dieses Krieges gewesen, um zu wissen, dass sich das innerhalb von Augenblicken ändern konnte.

„General! Wo bleibt die zweite Armee? Wir können ihnen nicht mehr lange standhalten." Aus der Richtung des Kampfes kam ein Soldat direkt auf mich zugestürmt. Ich bemerkte sofort, dass sich ein sehr junger Mann in der schwarzen Rüstung befand. Seine Geburt konnte gerade einmal zwanzig Winter her sein. In Momenten wie diesen verfluchte ich den Krieg. Er kostete zu vielen jungen Männern das Leben.

Als ich merkte, dass der junge Soldat nicht mehr mich ansah, sondern etwas hinter mir beachtete, drehte auch ich mich um. Zwischen den Bäumen tauchte zuerst ein gepanzertes schwarzes Pferd auf. Auf dessen Rücken ein ebenso junger Soldat wie derjenige, welcher immer noch neben mir stand. Erst bei genauerem Hinsehen erkannte ich die Prinzessin in dem jungen Soldaten auf dem Pferd. Dies veranlasste mich eine kleine Verbeugung anzudeuten. Dann beachtete ich die zweite Armee, die langsam zwischen den Bäumen immer sichtbarer wurde.

„Kaiserliche Hoheit, seid Ihr sicher, dass Ihr Euch an den Kämpfen beteiligen wollt?", wandte ich mich schließlich auch mit Worten an die Tochter des Kaisers. Diese antwortete erst nicht, sondern schickte mit einer Handbewegung die zweite Armee in die Richtung des Kampfes.

„Ja, ich würde gern um mein Land kämpfen.", antwortete die Prinzessin mir schließlich. In meinen Ohren klang ihre Stimme an einem Ort wie diesem fremd. Die helle, liebliche Stimme wollte nicht zu den Klängen des Kampfes, die über dem ganzen Wald hingen, passen. Man konnte schweres Metall aufeinanderschlagen hören. Pfeile flogen durch die Luft. Männer schrien auf und die Pferde wieherten.

Der schwere Gestank von Blut hing in der Luft und von irgendwoher kam auch der Geruch von Feuer dazu. All das zeigte mir meine größten Befürchtungen. „Und was soll ich Eurem Vater sagen, wenn Ihr Euer Leben lasst?"

Aleria zuckte kurz mit den Schultern. „Die Wahrheit.", kam es knapp von ihr. Zwar hatte ich mit einer solchen Antwort bereits gerechnet, sie allerdings tatsächlich zu hören, erschreckte mich ungemein. Ich wusste, dass der Kaiser keine Ahnung hatte, wo sich seine Tochter befand. Sollte ich also die Nachricht von ihrem Tod überbringen müssen, würde ich dabei selbst mein Leben lassen.

Mir blieb also nichts anderes übrig, als auf das Beste zu hoffen.

LarthetiaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt