Kurz vor Weihnachten unternimmt die gackernde Mitbewohnerin von Stella, auf die eigentlich deren Liebste Cosma aufpassen soll,...eine eher ungeplante...aber dennoch sehr abenteuerliche Reise durch die Stadt ohne Namen.
Begleitet Debbie durch die vor...
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Katharina
Was ich beziehungsweise wir, erst erfuhren als wir uns auf dem Weg zum städtischen Waisenhaus machten war,....das es dieses als solches gar nicht mehr gab.....sondern das es sich seit ein paar Jahren in privatem Besitz befand.
Eine ortsansässige, wohlhabende Gönnerin hatte den alten Kasten gekauft, sämtliches Personal entlassen und dem Ganzen, einen frischen Anstrich und einen neuen Namen verpasst.
"Safe Haven"
Sicherer Hafen!!
Na wenn das mal nicht vielversprechend klang.
Wir betraten das riesige verklinkerte Gebäude, das mich stark an meine alte Schule erinnerte und mir somit auf Anhieb unsympathisch war.
So Retro die äußere Fassade auch wirkte, umso moderner war das Innenleben.....helle fröhliche Farben, bunte Bilder an den Wänden.
Überall Spielsachen und fröhliche Kinder, die mit diesen Spielsachen spielten.....und inmitten dieser fröhlichen Kinder, tummelten sich zahlreiche Erzieherinnen, die eher wie Stewardessen anmuteten.
Alles in allem, ein recht surreales Bild. Ich konnte gar nicht so recht sagen, was mich an dieser Szenerie so sehr störte,....aber irgendwas an diesem perfekten Laden ließ mein rechtes Ohr, ganz leicht jucken.
Der stellvertretende Leiter dieser "GlücksvermittlungsAgentur" wie er die Organisation liebevoll nannte,.... mächtig fancy... weil Waisenhaus doch gar so negativ behaftet klang, ....Herr Schwab....gab uns freudenstrahlend die große Tour, bevor er uns in sein Büro bat.
Doch außer Lobeshymnen über ihre achso wunderbaren elterlichen Fähigkeiten und Fürsorge, hatte er sonst nichts über die Krauses zu erzählen.
Naja was hatte ich auch anderes erwartet....... Nach diesem kurzen und leider auch nicht wirklich zufriedenstellendem Gespräch, verabschiedeten wir uns recht bald und verließen sein Büro.
"Sehen sie Chefin, der Besuch hier hat überhaupt nichts gebracht!" stellte Staller trocken fest, als wir den Fuß der Treppe erreichten....und ich wollte ihm gerade antworten, als uns ein lautes.. "Pssssst......!" ..... stehenbleiben ließ. Im Schatten unter den Stufen, auf der rückwärtigen Seite, kauerte ein etwa achtjähriger Junge und winkte uns aufgeregt zu sich.
"Ihr seid doch Cops oder....?" "Wir sind Polizisten....ja das stimmt Kleiner!" seufzte ich und beobachtete den Jungen, der sich immer wieder hektisch nach allen Seiten umsah...
"Ich hab Infos für sie.....wenn der Preis stimmt!" "Wenn der.......Preis stimmt..?? Junge.... ich glaube du hast zu viele schlechte Krimis gesehen! Wie alt bist du überhaupt??"
anstatt einer Antwort, streckte er uns seine Hand entgegen,....was zum Teufel....? Gerade als ich ihn zurechtweisen wollte, kramte Staller aus einer seinen unzähligen Manteltaschen eine Handvoll Bonbons hervor und wollte sie schon dem kleinen Gangster in die Hand drücken, als ich ihn zurückhielt. OK......das Spielchen würde ich mitspielen,....dann aber richtig.
