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Mon Général Blessé | 𝔾𝕆ℝ𝕆𝕌

Bild: taikara8 (Instagram)
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„Das muss man dir lassen, Reisende", bemerkt General Gorou amüsiert, „Du kämpfst wie der Teufel. In dir steckt ein waschechter Kriegergeist!"
Solch ein Kompliment von jemandem zu bekommen, der bereits in so jungen Jahren eine Widerstandstruppe anführt, schmeichelt mir wahrlich.
Ich lächle stolz und wische mir ein wenig Blut vom Arm, das aus einer kleinen Schramme ausgetreten ist.
„Es war mir eine besondere Ehre, an deiner Seite zu kämpfen", antworte ich ehrlich.

Nach all den Malen, bei denen ich gegen den General selbst antreten musste, um meinen eigenen Kampfgeist und -willen unter Beweis zu stellen, war das das erste Mal, dass wir gemeinsam Gegner bekämpft haben.
Ich weiß nun auch, warum seine Truppen so eine herausragende Meinung von ihm haben. Er ist stark im Kampf, ebenso eigenständig wie teamfähig. Seine Anweisungen sind immer klar und durchdacht, selbst im Eifer des Gefechts ist Gorou ein zuverlässiger Anführer mit strategischem Durchblick. Kein Wunder, dass wir die Samurais der Shogun Raiden ohne Probleme bezwungen haben.

„Du hast das Zeug dazu, einen hohen Posten bei uns zu erreichen, Reisende", sagt er, während wir in Richtung des Lagers zurück aufbrechen. „Es tut mir schon fast leid, dass ich je daran gezweifelt habe. Aber wie du dir denken kannst, ist beim Widerstand Vorsicht besser als Nachsicht."
Ich nicke verständnisvoll. „Natürlich", sage ich, „Das ist sicher. Keine Sorge, wenn das jemand nachvollziehen kann, dann ich."
Er wirft mir ein Lächeln über die Schulter zu und sein Ohr zuckt kurz, was mich ebenfalls lächeln lässt.
Natürlich würde ich das nie öffentlich zugeben, aber diese Hundezüge in Aussehen und Charakter des Generals sind einfach nur niedlich. Zwar respektiere ich ihn als Führungskraft, aber niemand kann doch ernsthaft von sich behaupten, dass er nicht einmal in seinem Leben diese süßen Ohren streicheln wollen würde.

„Würdest du mich zur Hütte begleiten?", fragt Gorou freundlich, „Ich weiß, es ist mehr eine Formalität als irgendetwas offizielles, aber..."
Ich nicke wieder. „... die Einsatzbesprechung", beende ich seinen Satz, weil es ihm unangenehm scheint, die Worte selbst auszusprechen.
Sein Ohr zuckt, dieses Mal in die andere Richtung und bringt mich fast zum Lachen. Ich verkneife es mir und grüße konzentriert einen der Widerstandskämpfer, als wir über den Platz gehen.

Gorou öffnet die Tür zum Hauptquartier und lässt mir den Vortritt. Das lässt mich schmunzeln.
„Zuvorkommend", bedanke ich mich.
„Gentleman", erwidert Gorou grinsend und zeigt dabei seine spitzen Zähne.
Er weist mir den Weg zu der Tür, die in seinen persönlichen Wohnraum führt.
„Die große Halle für eine Einsatzbesprechung mit nur zwei Personen zu blockieren, erscheint mir eine eher kontraproduktive Idee zu sein", scherzt er auf meinen fragenden Blick hin, „Es wird auch nicht lange dauern."
Ich lege den Kopf schräg.
„Wenn es dir nichts ausmacht", sage ich.
Er schüttelt den Kopf und lässt mich in den Raum treten.

Das Zimmer ist nicht aufwendig eingerichtet, wie alles hier, in diesem Widerstands-Lager.
Irgendwie wächst meine Anerkennung für ihn umso mehr, wenn ich sehe, dass er zwar als General einen höheren Rang einnimmt als andere Mitglieder des Widerstandes, aber seine Lebensverhältnisse sich keineswegs von denen der anderen abheben. Seine Bodenständigkeit und Bescheidenheit überraschen mich zwar nicht, aber es ist dennoch schön zu sehen, dass er dermaßen loyal zu seinen Truppen ist.

„Dass wir sie überraschen konnten zeigt mir, dass unser Durchhaltevermögen sie mürbe macht. Sie werden unvorsichtig. Ich bin mir sicher, dass das Kujou Sara nicht gefallen wird", beginnt er und wendet mir den Rücken zu, um zwei Gläser auf dem Tisch in der Ecke des Zimmers mit Wasser zu füllen.
Er dreht sich zu mir um und überreicht mir ein Glas.
Ich nehme es, den Blick auf seine Hand gerichtet - und etwas, das ich im Augenwinkel sehe, lässt mich zusammenzucken.