Epilog

2.1K 67 21
                                    

Drei Jahre und sechs Monate später.

Durch zwei laute Gelächter wache ich am Morgen auf und werde sofort von den bezaubernden Gesichtern meiner Zwillinge begrüßt.

«Mummy!» ruft mein Sohn Tony und legt sich sofort neben mich. Nat (eigentlich Natasha) wird wie auf Knopfdruck eifersüchtig und legt sich auf die andere Seite.

«Guten Morgen, ihr Monster.» sage ich total verschlafen und werfe ein Blick auf die Wanduhr, bevor ich meine Zwillinge auf die Stirn küsse. «Dafür das es Sonntag ist seid ihr sehr früh dann.» Es ist gerade mal halb acht.

Ich setze mich müde im Bett auf, woraufhin sich Anthony sofort vor mich setzt und kichert. Tony ist schon immer der anhänglichere gewesen, während Natasha eher ihren Onkel Travis vergöttert. Beide meiner Kinder haben die Augen von ihrem Vater und die lockigen Haare von mir. Tony sieht Matteo ein wenig ähnlicher, als Nat es tut, aber dennoch erkenne ich in beiden den Vater.

«Du hast gesagt Onkel Travis kommt!» ruft Nat und klettert auf meinen Rücken. Um halb acht.

«Liebling, Onkel Travis kommt erst nach der Arbeit. Wir werden erstmal frühstücken. Seid ihr einverstanden?» Ich packe Natasha irgendwie, damit sie sich neben ihren Bruder setzt und mich anschaut. Beide nicken schnell. «Dann geht schon mal ins Badezimmer. Mummy kommt sofort.»

Tony und Nat rennen zusammen ins Badezimmer, während ich aus dem Bett steige und mir die Haare erstmal zu einem Dutt zusammenbinde.

Seit dem meine Kinder schon ein Jahr alt sind, leben wir alleine. Durch Zufall hatte Dad damals eine gute Wohnung gefunden, die mittig von der meiner Freunde und meiner Eltern liegt und perfekt für drei Personen ist. Natürlich bin ich sofort eingezogen, denn so eine schöne Wohnung hätten wir nicht erneut finden können.

Die Zwillinge wollten sich fürs erste ein Zimmer teilen. Das übrig gebliebene Zimmer haben Lillian und ich in ein Spielzimmer für die beiden verwandelt, bis sie sich entscheiden eigene Zimmer zu haben.

Ich schnappe mir noch mein Handy bevor ich meinen Kindern ins Badezimmer folge und checke alle Nachrichten. Tony und Nat warten brav am Waschbecken, damit wir alle zusammen unsere Zähne putzen können. Lächelnd lege ich mein Handy weg und helfe den beiden mit den Zahnbürsten. Trotz Hocker kommen sie nicht an ihre Zahnbürsten, was sehr niedlich ist.

Zu dritt putzen wir also unsere Zähne und weil die beiden die Sanduhr zum Zähneputzen lieben, drehe ich diese natürlich um. Daraufhin waschen wir unser Gesicht mit Wasser, wobei ich natürlich helfen muss.

Tony ist soweit fertig und wartet geduldig auf mich und seine Schwester. Ich bürste sanft ihre Haare durch und flechte diese dann zu einem Zopf. Ihre Locken sind so stark, dass sie nichtmal nach dem bürsten verschwinden.

«So, was wollt ihr zum Frühstück haben?» frage ich, als ich meine Hände ausstrecke damit wir zusammen in die Küche gehen können. Tony schnappt sich meine rechte und Nat meine linke Hand. Danach gehen wir zusammen in die Küche und meine Zwillinge sagen mir sofort was sie essen möchten.

Rührei. Typisch.

«Mummy! Kalt.» beschert sich Nat und kuschelt sich an mein Bein. Es ist sehr frisch heute, da wir endlich Herbst haben. Die beiden wollten ein wenig spazieren gehen, aber mit dieser Kälte haben wir nicht gerechnet. Nun, es ist nichtmal so kalt, aber Kinder nehmen es natürlich anders auf.

«Möchtest du deinen Schal haben?» frage ich meine Tochter, während ich in der Tasche suche und gleichzeitig ein Auge auf Tony werfe, der gerade mit den Regenwürmern auf dem Boden spielt.

Natasha nickt und wartet ein wenig ungeduldig. Sobald ich ihren Schal finde, lege ich diesen um sie und ziehe auch den Reißverschluss ihrer Jacke hoch, den sie heimlich aufgemacht hat. «Tony möchtest du auch deinen Schal wieder haben?» frage ich daraufhin meinen Sohn, der mir gerade ganz stolz den Regenwurm zeigt.

Kurz überlegt Tony, schaut sich Nat an und nickt. Auch ihm lege ich den Schal um. Daraufhin setzen wir unseren Weg fort. Nat reißt sich aus meinem Griff und hält sich stattdessen an Tonys Hand fest, welcher mit seiner freien Hand einen Ast hält.

Lächelnd schaue ich meine Kinder an und schieße schnell ein Foto von ihnen, um es in die Gruppe mit meinen besten Freunden zu schicken. Danach packe ich das Handy wieder weg.

«Mummy, schau mal!» ruft Tony und zeigt mit dem Ast auf den kleinen Welpen, der gerade mit seinem Besitzer rumläuft. Der Welpe entdeckt die Zwillinge und rennt sofort in unsere Richtung. Tony lässt den Ast fallen und läuft dem Hund entgegen, während er seine Schwester aufgeregt mitzieht.

«Tony! Nicht so schnell, Liebling.» Der Besitzer vom Welpen hat meine Zwillinge ebenfalls bemerkt und winkt nur lächelnd ab, um zu sagen das es kein Problem ist.

«Mummy dürfen wir den Wauwau anfassen?» fragt Natasha mit großen Augen und blickt mich an. Fragend schaue ich den Mann an, welcher übrigens sehr attraktiv ausschaut.

«Natürlich! Sein Name ist Loki.» teilt er uns lächelnd mit. Während Anthony und Natasha sich hinknien um den Welpen zu streicheln, schaue ich den Mann lachend an.

«Loki? Wie der Bruder von Thor?» frage ich grinsend. Er kratzt sich verlegen am Nacken.

«Ja! Kindisch, nicht wahr?» Grinsend schüttele ich meinen Kopf.

«Ganz und gar nicht. Meine Zwillinge hier sind nach Tony Stark und Natasha Romanoff benannt.» gebe ich ebenfalls verlegen zu. «Ist nicht wahr!» ruft der Mann und hält sich lachend den Bauch. «Sie sind aber ein wahrer Marvel Fan.»

«Es war eigentlich die Idee von meinem besten Freund. Und bitte, duze mich doch, sonst fühle ich mich alt.» Natasha zieht an meiner Hand und sofort schaue ich zu ihr runter. «Mummy kann ich auch so einen haben?» fragt sie mich lächelnd.

«Vielleicht irgendwann, Liebling.» Mit einem breiten Lächeln dreht sie sich zu ihrem Bruder und dem Welpen.

«Bester Freund?» fragt der Mann, dessen Namen ich noch immer nicht weiß. «Hat dir dein Ehemann nicht geholfen mit dem Namen?» Ich lache.

«Nein, es gab immer nur mich und meine Zwillinge. Kein Ehemann.» gebe ich ehrlich zu.

Einerseits ist es ein wenig seltsam, dass ich einem fremden Mann so viel von mir erzähle. Andererseits hatte ich schon seit Jahren nichts mehr mit Männern zu tun. Warum also nicht mein Glück versuchen?

«Übrigens,» sage ich und strecke ihm meine Hand entgegen. «Ich bin Emery.» Lächelnd schüttelt er meine Hand und schaut mir dabei tief in die Augen.

«Schön dich kennenzulernen, Emery. Ich bin Ian.»

ENDE

five years apart | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt