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,,Ravenna'', schreit meine Mutter schon wieder verärgert. Ich jedoch werfe meinen Kopf zur Seite und beiße mir fest auf die Lippen, um mein Stöhnen zu unterdrücken.
,,Wie oft muss ich eigentlich nach dir rufen, bis du endlich kommst'', ruft sie laut.
,,Oh Gott'', kommt es keuchend aus meinem Mund, als ich den Vibrator auf meine Klitoris drücke. Als ich die erste Welle meines Orgasmus fühle, biege ich den Rücken und ringe mit mir selbst, um nicht loszuschreien. Mein ganzer Körper spannt sich an und ich habe das Gefühl vor Lust zu zergehen.
,,RAVENNA'', brüllt meine Mutter.
,,Jaaaa'', schreie ich laut auf, als mich der köstliche Höhepunkt wie einen Zug niederrast und mich für einige Sekunden daran glauben lässt, dass der Himmel tatsächlich existiert.
Lächelnd und schwer atmend werfe ich meinen Kopf zur Seite und genieße das letzte Kribbeln, welches der gigantische Orgasmus verursacht hat.
,,Kommst du endlich? '', schreit meine Mutter mal wieder. Ich rolle meine Augen.
,,Ja, Mutter!'', rufe ich laut.
,,Außerdem bin ich bereits gekommen'', flüstere ich, setze mich auf und mache meinen weinroten Vibrator aus, den ich Milow getauft habe. Nach dem Arschloch in meiner Klasse, der mir die Jungfräulichkeit genommen hat und sich dann verpisst hat. Ich würde gern behaupten, dass ich sauer auf ihn bin, aber der Sex war so fantastisch, dass ich über seine Tat hinweg bin. Ganz ehrlich? Hätte ich die Wahl, würde ich mich erneut von ihm vögeln lassen.
,,Ravenna verdammt! '', schreit meine Mutter nun außer sich vor Wut. Schnell erhebe ich mich, richte meinen olive-grünes ärmloses Kleid, greife nach den Feuchttüchern, welches sich auf meinen Nachtisch befindet und beginne mein Vibrator zu reinigen. Als ich fertig bin, stecke ich ihn wie immer in meine Tasche. Die Angst, dass meine neugierige Mutter oder mein Arschloch von Bruder mein kleiner Lustspender finden, ist zu groß. Also trage ich ihn immer bei mir, ganz egal, wo ich hingehe. Nachdem ich Milow in die Tasche gesteckt habe, schultere ich diese und verlasse mein Zimmer.
,,Wie oft muss ich dich eigentlich rufen, bis du kommst? '', fragt meine Mutter sauer. Würdest du nicht andauernd nach mir rufen, würde ich schneller kommen. Denke ich und verkneife mir ein Lachen.
,,Hier, und vergiss ja bloß nicht ein Weihnachtsgeschenk für deinen Bruder zu kaufen'', sagt sie und überreicht mir eine Liste. Ein genervtes Stöhnen verlässt meine Kehle.
,,Muss das sein? '', frage ich sie. Mein Bruder ist, ist...er ist...naja, man kann sich seine Familie eben nicht aussuchen! Aber zu sagen, dass ich ihn nicht leiden kann, wäre eine Untertreibung. Vielleicht habe ich ihn sympathisch gefunden als wir kleiner waren, aber diese Zeiten sind seit langen vorbei. Dass meine Mutter sich immer auf seine Seite schlägt und ihn sogar manchmal gegen mich hetzt macht das ganze auch nicht besser.
,,Ravenna bitte, nicht schon wieder dieses Thema'', zischt sie. Wütend nehme ich das Geld, welches sie mir hinhält und marschiere Richtung Tür. Als ich diese aufmache, reiße ich mich zusammen, um nicht mit den Augen zu rollen, das würde mich nur in Schwierigkeit bringen.
,,Wohin gehst du? '', fragt mich mein Bruder Alecay.
,,Einkaufen'', versuche ich so ruhig wie möglich zu antworten, da ich nun wirklich keine Lust habe, mich mit ihm anzulegen. Am Ende kassiere ich Schläge und meine Mutter würde mir sowieso nicht glauben, dass er mich geschlagen hat.
,,So wie du das letzte Mal einkaufen gegangen bist, dich dann mit deiner nutzlosen Freundin und irgendwelchen Typen getroffen hast? '', faucht er mich an und ich versuche die Wut und Verachtung in seiner Stimme zu ignorieren. Ich würde ja sein Verhalten, auf seinen brüderlichen Beschützerinstinkt schieben, aber ich weiß es besser. Dieser Mensch kann mich nicht leiden und lässt es mich täglich spüren. Seufzend halte ich ihm die Liste, welche mir meine Mutter gegeben hat vor der Nase. Er sieht kurz darauf und dann wieder zu mir.
,,Dafür brauchst du nur eine Stunde. Ich werde die Minuten zählen'', sagt er und geht an mir vorbei, nachdem er mich angerempelt hat.
Genervt verlasse ich das Haus und knalle die Tür hinter mir zu. Was habe ich ihm angetan, dass er mich so sehr verabscheut? Früher hat er mich von allem und jeden beschützt, nun ist er derjenige, von dem man mich beschützen sollte. Die Wut, welche er mir übermittelt, ist so stark, dass ich manchmal das Gefühl habe, daran ersticken zu können.

🎄Freue mich über konstruktive Kritik 🎄

Das Mädchen mit dem Vibrator Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt