-Luke POV-
Plötzlich hörte ich, wie etwas herunterfiel und kurz danach erklang ein Schrei aus der Küche. "Amy? Alles gut?", schrie ich. Als ich keine Antwort bekam, rannte ich schnell die Treppe runter in Richtung Küche. Auf dem Weg dorthin stieß ich fast mit Jake zusammen, der den Schrei wohl auch gehört hat. An seinem besorgten Blick, konnte ich sehen, dass er sich genauso viele Sorgen machte, wie ich. Als wir die Küche betraten, sahen wir eine völlig aufgelöste Amy auf dem Boden sitzen und Scherben einsammeln. Warte, ist das Blut auf dem Boden? Zusammen mit meinem Bruder lief ich zu ihr und zog sie vorsichtig von den Scherben weg. Ihre Augen waren vor Schreck weit aufgerissen und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Ohne groß darüber nachzudenken, zog ich sie in eine Umarmung, die sie nach ein paar Sekunden zuließ. Ich versuchte sie mit sanften Worten zu beruhigen, was auch zum Glück nach kurzer Zeit funktionierte. Ich verstand nicht, warum sie solche Panik hatte wegen eines Tellers. Das kann jedem passieren und ist ja auch nicht schlimm. Vorsichtig hob ich sie auf die Küchentheke und nahm ihre zitternden Hände in meine. Erst jetzt sah ich woher das Blut auf dem Boden kam, denn Amy hatte eine Schnittwunde an der Handfläche. Während Jake sie weiter beruhigte, stellte ich erleichtert fest, dass die Wunde nicht sehr tief ist und ein Verband reichen wird. Ich ließ ihre unverletzte Hand los, um das Desinfektionsmittel aus dem Schrank über ihr zu holen. Bei meiner Bewegung zuckte Amy zusammen und schloss reflexartig die Augen. Ich hielt in der Bewegung inne und starrte sie genauso wie mein Bruder geschockt an. Jetzt wurde mir einiges klar und ihr Verhalten gab für mich immer mehr Sinn...
-Amys POV-
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah in zwei geschockte Gesichter. Langsam ließ Luke seine Hand sinken. Der Schreck steht ihnen immer noch ins Gesicht geschrieben. Shit, sie wissen es und mein Vater wird es auch bald wissen. Als ich hinter die beiden schaute, sah ich Noah, Mike und die anderen im Türrahmen stehen, die nicht weniger geschockt aussahen. Keiner sagte ein Wort. Nach einer Weile kamen Noah und Mike langsam auf mich zu und nahmen mich vorsichtig in den Arm. Ich musste mich echt zusammenreißen, dass ich nicht wieder losheule. Als ich in ihre Gesichter sah, erkannte ich einzelne Tränen. Ich hab meine Brüder zum Weinen gebracht! Meine Brüder, die sonst vor nichts Angst hatten, habe ich zum Weinen gebracht. "Es ist mir scheißegal wer dir das angetan hat, ich werde ihn umbringen", murmelt Mike mehr zu sich selbst, als zu uns. Luke seufzte und sagte: "Okay, wir werden jetzt kurz deine Hand versorgen und dann sehen wir weiter" Ängstlich nickte ich und Luke holte das Desinfektionsmittel aus dem Schrank. Noah hielt meine Hand, während Luke die Schnittverletzung vorsichtig säuberte. Es brannte zwar, aber es war zum aushalten. Nachdem er noch einen Verband zum Schutz um die Wunde gewickelt hat, meinte er besorgt: "Wenn dir in nächster Zeit schwindelig oder schlecht wird, sagst du mir oder den anderen sofort Bescheid, okay?" Wieder nickte ich. Ich vertraute meiner Stimme noch nicht. Noah hob mich sanft von der Theke runter und legte einen Arm um mich.
Im Wohnzimmer zog er mich auf seinen Schoss, während die anderen sich auf den restlichen Sofas verteilten. Ich traute mich nicht sie anzusehen. Ich wollte nicht sehen, was sie jetzt über mich denken. "Engel, ich glaube, wir sollten mal reden", begann Mike vorsichtig. "Bitte sag uns die Wahrheit. Wir können dir helfen, aber dazu musst du ehrlich zu uns sein, okay?", meinte Vincent. Ich konnte es ihnen nicht sagen. Das Risiko, das einem von ihnen etwas passierte ist zu groß. Es ist besser, wenn sie es nie erfahren, oder?

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They will never know
Ficção Adolescente3 Monate... 3 Monate konnte sie es verstecken, doch dann änderte sich alles. Amy, 14 Jahre, zieht mit ihren zwei Brüdern und ihrem Vater zu einer neuen Familie. Wie sehr wird sich ihr gewohntes Leben ändern und wird sie es schaffen ihr Geheimnis vor...