✨Wichtel-Oneshot✨

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Von Lavendelelfe für Chocomarii ❤️

Ich lief gehetzt durch die dunkle Gasse bis ich die weiße oder eher braune Tür, welche zwischen mehreren großen Mülltonnen kaum zu erkennen war, erblickte. Schmunzelnd dachte ich, dass man von diesem Anblick aus nicht erkennen würde, dass sich hinter der Tür eine Küche befand, die wohl das beste aber auch teuerste Essen der Stadt zubereitete. Meine letzten Schritte in den braunen Schneematsch setztend zog ich meinen Schal noch ein wenig weiter über meine Nase. Der Winter dieses Jahr war verdammt kalt und wenn der Wind so stark bließ fühlte ich die Minusgrade gefühlt an meinen Knochen. Schnell klopfte ich mir meine Stiefel an der grauen Treppe ab bevor ich meine Hand an die eiskalte Klinke der Tür legte um in den Tempel des guten Geschmacks zu treten.

Nun befand ich mich in dem Flur des Hauses. Nach rechts führte eine Tür in den Raum mit den Spinten des Personals während es ein paar Meter weiter links direkt in die Küche ging. Wenn man gerade aus ging würde man direkt in den riesigen Speisesaal kommen. Von dem schon viele aufgeregte Stimmen herüber schallten. Auch stand der Eingang ein wenig offen und ein leichter Geruch von Zimtkerzen durchströmte meine Lungen. Auch wenn der Job mehr als stressig war und ich ihn nur angefangen hatte damit ich mir mein Germanistikstudium finanzieren konnte liebte ich dieses Chaos inzwischen sehr. Die Wärme, welche mich momentan so weich umhüllte genoss ich noch ein paar Sekunden mit geschlossenen Augen bis ich mich zum Umziehen aufmachte.

Meine schwarzen eng anliegenden Jeans, die halbhohen ebenfalls dunklen Schuhe und meine weinrote Bluse komplettierten mit der schwarzen Schürze, auf der in goldenen Stickereien der Name des Lokals und die zwei Michelin Sterne aufgestickt waren, mein Outfit. Ich musste sagen, dass trotz das es meine Arbeitskleidung war fand ich sie wirklich hübsch. Ich wollte gerade meine Tasche mit den Klamotten in meinen Spint einschließlich, als mir kaum hatte ich eben diesen geöffnet fiel ein Päckchen mit Lebkuchen entgegen. Das konnte nur von meinem besten Freund David stammen, der auch hier im Restaurant als Patessier arbeitete. Er war absolut vernarrt in Weihnachten und wollte mich immer wieder davon überzeugen. Es war ja nicht so, dass ich Weihnachten nicht mochten aber ich zeigte es naja dezenter. Als ich dann den Zettel am Päckchen aufmachte müsste ich Lachen, denn dort stand "Damit du wenigstens eine Begleitung an Heiligabend hast". Das war nämlich auch ein erklärtes Davids, mich bis heilig Abend zu verkuppeln aber da dieser schon morgen war, könnte man seinen Plan getrost als gescheitert betrachten. Trotzdem war es unfassbar lieb von ihm.

Ich legte es wieder in den Spint nur dieses mal auf meine Tasche. Als ich hörte, wie die Stimmen des Gasthauses immer lauter wurden ging ich noch schnell rüber zu dem kleinen Keramikwaschbecken über dem ein kleiner Spiegel hing um meine langen Haare zu einem lockeren Dutt zu binden. Gerade hatte ich das Haargummi festgezogen als auch schon ein gestresster Mr. Miller auf mich zu kam. Er war der Chefkellner und ein rundlicher Mann Mitte vierzig und sein sonst stendig grinsendes Gesicht wirkte unnatürlich angespannt. "Dayna gut, dass du hier bist. Der Laden ist eh schon voll und jetzt kommen auch noch an den letzten Tisch ein paar von so komischen berühmten Schauspielern. Bitte komm jetzt."

Hach ja alles was sich nicht im Theater aufhielt und Literatur aufführte war es nicht wert irgendeinen Namen zu haben. In der Hoffnung, dass Mr.Millers Kopf sich nicht endgültig in Rote Bete verwandelte ging ich schnell hinter ihm her in den großen Raum.
Er war wie immer wunderschön. Die Tischdecken waren in einem dunkeln rot gehalten, überall standen goldene Kerzen deren Flammen sich in den goldenen Untertellern spiegelte. An den Wänden hingen verschiedenste Tannenzweigen an denen rote Bänder und flimmernde Lichterketten.

Durch ein "Jetzt komm!" wurde ich aus meiner Betrachtung gerissen und zu der Essensausgabe gescheucht. Kaum war ich dort angekommen drückte mir Gerath einer der Köche schon ein Ceviche in die Hand gedrückt. "Zu Tisch vier!" würde nur noch gerufen und ich bewegte mich routiniert durch die vielen Stuhlbeine und Menschenkörper zu dem besagten Tisch. Mein Lächeln war noch nicht einmal gespielt. Ich möchte es, wenn das Lokal voll war. Ich dachte dann immer, dass das doch der Sinn eines Lokales war so möglichst viele Gäste wie nur möglich zu bewirten.

Inzwischen waren schon einige Stunden vergangen und meine Kniee, mein unterer Rücken fingen an sich zu beschweren. Doch immer weiter wurde ich entweder von der Bar oder der Küche durch den großen Raum  gescheucht. Ein Tisch beanspruchte mich besonders. Ich konnte schon gar nicht mehr zählen wie viele Flaschen Wein und Cocktails ich zu den Männern gebracht hatte. Der braun schimmernde Whisky, der sich auf dem Tablett vor mir befand war ebenfalls für diesen Tisch. Ich wollte dort nicht hin aber tief einatmend machte ich mich auf den Weg. Einer der Männer, die dort saßen ließ mich schon den ganzen Abend nicht aus den Augen. Ich hätte mich unter anderen Umständen geschmeichelt gefühlt, da der junge Mann nicht schlecht aussah doch sein schmieriges Lächeln und die kalten Augen machten es nur noch unangenehm.

Gerade zu ihm müsste ich jedoch um den Whiskey gut abstellen zu können. Ich spürte seinen schweren Atem neben mir und den Blick stechend auf meiner Hüfte. Ein weiterer Gast an diesem Tisch wollte wohl etwas bestellen, weswegen ich mich weiter über den Tisch beugen musste. Direkt spürte ich eine grobe Hand an meinem Hintern, welche  ich möglichst unauffällig wegschob. Doch schon wieder lag sie auf dem selben Platz. Ich versuchte mich auf die Bestellung zu konzentrieren aber seine Hand war wie ein heißes Eisen, welches sich  durch meine Hose brannte. Dann ertönte wie ein Himmelsruf ein "Miss bitte wir möchten noch etwas bestellen." von dem Tisch nebenan. Es war wohl der "Tisch mit den Schauspielern" und natürlich erkannte ich die Person, welche mich gerufen hatte. Es war Chris Evans. Natürlich benahm ich mich nicht so als ob ich ihn kennen würde. Schließlich wäre das einfach nur nervig und aufdringlich.

"Was darf ich ihnen denn bringen?" fragte ich als ich an dem Tisch angekommen war. "Einen Gin Tonic bitte" bestellte er und ich sah in die weichesten und blauesten Agen die ich je gesehen hatte. Einen Moment lang war ich wie in einer Blase. "Und ein Lächeln würde ich mir wünschen." grinste er mich freundlich an. Dieses schenkte ich ihm gerne, denn seine Ausstrahlung war mir mehr als nur angenehm. "Wie darf ich denn meinen Retter nennen?" neckte ich ihn aber ich meinte es auch so. Er war mein Retter gewesen. "Chris einfach nur Chris." "Dann bringe ich dir gerne einen Gin Tonic Chris." schmunzelte ich. Ein paar Meter später wischte ich mir die Hände an meiner Schürze ab. Plötzlich spürte ich etwas Knisterndes , was ich aus meiner Tasche an der Schürze fischte. Es war ein Zettel mit einer Nummer darauf. Darunter stand ein Name. Es war Chris. Vielleicht war Davids Plan dich noch auf den letzten Metern geglückt.

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