Ich rubbelte meine nassen Haare mit einem kleinen Handtuch trocken. Frisch geduscht zog ich mir meine neuen Klamotten an. Eine schwarze hautenge Jeans und ein dunkelblaues Hemd, welches dieselbe Farbe hatte, wie meine Augen. Shirabu stand hinter mir und scrollte auf seinem Handy durch Sozialmedia. Es machte mir nichts aus, vor ihm halbnackt rumzulaufen, wir waren schließlich mal Teamkollegen und hatten das mehr als genug gesehen.
»Lass vorher noch bei Osamu was zu essen klauen, ich hab voll Versorgungsengpass«, sagte Kenji und sah dabei von seinem Handy auf. Ich nickte zustimmend, denn ich spürte selbst, wie mein Magen nach etwas Essbaren verlangte. Ich knöpfte mein Hemd nun zu, ließ aber die obersten zwei offen. Den unteren Teil steckte ich in meine Hose.
»So, ich bin so weit«, berichtete ich unnötigerweise.
»Wird ja auch Zeit, Sasatrödel.« »Pass auf du!« Wir gingen durch Osamus Wohnzimmer, was nebenbei bemerkt wirklich schön und gemütlich war, und dann aus der Tür, über die Treppe, ins Restaurant. Dort saßen - wie die letzten Abende auch - Atsumu, Hinata, Bokuto und Suna an der Theke. Osamu da hinter, auf welchen ich nun zuging.
»Geht ihr auf ein Date?«, fragte Suna gelangweilt. Ich sah ihn verwirrt an. Dann sah ich an mir herunter, sah Kenjirou an. Oh!
»Um Gottes Willen! Ich bin zwar schwul, aber so verzweifelt bin ich nun auch wieder nicht. Nein, wir gehen in den Club, 2 Blocks weiter«, lachte ich. Ich wusste, wie unser Auftreten auf andere wirken konnte. Aber zwischen Shirabu und mir lief nie etwas, und wird es auch in Zukunft nicht. Er war zwar mein bester Freund seit der Oberschule, aber eine Beziehung mit ihm wäre mir definitiv zu anstrengend. Den Spaß überließ ich gerne wen anders.
Die Anwesenden - mit Ausnahme von Shirabu - zogen scharf die Luft ein. Ich wusste auch sofort wieso. Hier in Japan war das Thema rund um die Homosexualität sehr umstritten und da kam es selten vor, dass jemand so offen damit Witze machte. Ohne weiter darauf einzugehen, schnappte ich mir zwei Onigiri und ging schließlich mit meinem besten Freund aus dem Restaurant.
Schon von weiten konnte man die Bässe aus dem Club hören. Da ich noch duschen wollte, waren wir etwas später dran und die ersten Bands werden wahrscheinlich schon aufgetreten gewesen sein. Auch die Schlange war nicht besonders lang, die meisten waren schließlich schon drinnen.
Von innen war das Gebäude recht gemütlich, nicht sehr groß, aber auch nicht so klein, dass nur wenige Leute reinpassen würden. Hier waren bestimmt an die 300 Menschen auf der Tanzfläche. Rund herum tummelten sich zusätzlich einige Grüppchen. Ähnlich wie wir, denn unsere Füße trugen uns direkt zur Bar, wo gerade 2 Barhocker frei geworden sind. Von hier aus hatten wir eine perfekte Sicht auf die Musiker, die gerade ihre Performance abgaben.
»Einen Gisha bitte!«, rief ich über die Lautstärke zum Barkeeper. Dieser mischte wie gewünscht Gin und Sake mit etwas Limettensaft und Holundersirup. Das fertige Gemisch wurde mir mit etwas Eis vor die Nase gestellt. Shirabu bestellte sich nur ein einfaches Bier. Hätte ich vielleicht auch machen sollen, denn wir beide wussten, wie wenig Alkohol ich vertrug. Aber ich liebte diesen Cocktail einfach zu sehr und wurde dafür jedes Mal am Tag danach bestraft. Doch das war mir in dem Moment scheißegal.
Die Musiker heute waren alles hauptsächlich Newcomer, doch tatsächlich waren sie bisher allesamt recht gut gewesen. Besonders die Sängerin, die gerade ihren Auftritt hatte. Ihre Stimme war weich und klang nicht zu schrill. Auch äußerlich war sie sehr ansehnlich, zierliche Statur, lange braune Haare und ein hübsches Gesicht. Und nicht nur ich sah das so, denn die Menge - besonders die männlichen Wesen der Schöpfung - grölten ihr diverse Sprüche entgegen.
Genüsslich zog ich an meinem Strohhalm und genoss den bitteren Geschmack auf meiner Zunge. Nachdem ich das Glas ausgetrunken hatte, bestellte ich mir direkt ein neues. Gerade war eine Pause zwischen den Musikern, stattdessen lief Tanzmusik aus den Boxen.
DU LIEST GERADE
Werever you are - Suna x male OC
Fiksi PenggemarSasaki Akio lebt das Leben als Koch nach aller Kunst. Durch Zufall landet er bei dem kleinen Onigiri-Restaurant von Miya Osamu und lernt dort dessen besten Freund Suna kennen. Mit dieser Begegnung verändert sich Akios Leben schlagartig und sein klei...