Kapitel 8

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Grelles Licht schien in mein Gesicht, also drehte ich mich um. Doch meine Stirn knallte gegen eine Brust, ein Arm war um meine Hüfte geschlungen. Eh? Wo komm die denn her? Wie bin ich überhaupt nach Hause gekommen?

Das letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich Semi zu Shirabu geschickt hatte. Hmm... Waren wohl doch zu viele Cocktails gewesen Und das sagte auch mein Kopf, denn der pochte äußert unangenehm. Ich kuschelte mich etwas an den Körper vor mir, da es nur Kenjirou sein konnte, und mit dem war ich schon öfter so aufgewacht.

Eine Hand strich durch mein Haar. »Na? Bist du auch endlich wach?« Diese Stimme... Das war definitiv nicht Kenji. Aber wer-

»Suna? Was zur Hölle machst du hier?«, schrie ich schon fast panisch und richtete mich ruckartig auf. Das war allerdings eine ganz schlechte Idee, da mein Kopf nur noch mehr pochte. Ich fühlte mich als hätte ich drei Tage durchgesoffen. Doch als ich merkte, dass ich bis auf die Unterhose nackt war, zog ich schnell die Decke mit. »Und warum bin ich nackt?!«

»Du hast dich vollgekotzt«, sagte mein Gegenüber neutral. Und bei Gott, seine verschlafene Stimme ist echt nicht von dieser Welt. »Und ich bin hier, weil du es sonst nicht bis nach Hause geschafft hättest, so viel wie du getrunken hast.«

»Das erklärt allerdings nicht, wieso du in meinem Bett liegst«, gab ich verwirrt zurück.

»Ich hatte keine Lust zu gehen, außerdem hast du mich angebettelt mit dir zu kuscheln«, grinste er schelmisch. Okay, daran konnte ich mich definitiv nicht erinnern. Warum sollte ich auch mit ihm kuscheln wollen? Wir kannten uns schließlich nicht wirklich.

»Ich geh duschen«, verabschiedete ich mich einfach, hob die Hand und ging ins Bad. Suna ließ ich im Bett verwirrt zurück. Ob er nun hier war, oder nicht, war mir eigentlich ziemlich gleichgültig, wir waren sowieso alleine. Die Zwillinge hatte ich nämlich bei ihrer Freundin untergebracht.

Das warme Wasser lief über meinen verspannten Rücken, lockerten diesen etwas. Ich stützte mich mit beiden Armen an den Fliesen vor mir ab. Einzelne Tropfen liefen von meinem Haar über mein Gesicht. Angestrengt versuchte ich mich an die restlichen Ereignisse der letzten Nacht zu erinnern, doch mir wollte einfach nichts einfallen. Gähnende Leere, mehr nicht. Ich konnte doch nicht so viel getrunken haben, oder?

»Verdammt!« Ich schlug mit meiner Hand an die Wand und drehte dann das Wasser ab. Mit einem Handtuch trocknete ich mich notbedürftig ab und schlüpfte in die Jogginghose, die ich mitgenommen hatte. Ein weißes Shirt zog ich oben drüber und ging dann nach unten in die Küche.

Dort angekommen konnte ich schon den Kaffeegeruch in der Luft wahrnehmen. Ich bog um die Ecke und sah Suna, der gemütlich eine Tasse schlürfte. »Da bist du ja. Dachte schon, du hast dir was getan, als es oben geknallt hat«, begrüßte mich der Braunhaarige, welcher gerade mit meiner Katze schmuste.

»Alles gut. Komm her, Lou. Ich geb' dir dein Frühstück«, rief ich die weiße Katze zu mir. »Wo hast du denn Garfield gelassen?« Die Frage erübrigte sich allerdings, als ich ein lautes Miauen hinter mir vernahm. Ich schüttete beide Portionen auf einen kleinen Teller und stellte ihn nach unten, woraus sie sich direkt stürzten.

»Ich wusste gar nicht, dass du Katzen hast«, gab Suna von sich.

»Ach echt? Weißt du denn sonst irgendwas von mir?«, fragte ich sarkastisch. Niemand wusste irgendwas Privates über mich. Außer Kenjirou natürlich. Abgesehen davon, dass ich zwei Schwestern habe, gebe ich selten etwas von mir preis. Aus reinem Selbstschutz.

Suna überlegte. »Nein. Das würde ich gerne ändern.« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, verschränkte seine Arme vor der Brust und sah mich abwartend an.

Werever you are - Suna x male OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt